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Verlage setzen auf Boni für Redakteure - "Wer wechselt, zeigt, dass er flexibel ist"

Geschrieben am 02-12-2013

Frankfurt (ots) - Journalisten von Tageszeitungen müssen sich
zunehmend darauf einstellen, abhängig von ihrer Leistung bezahlt zu
werden. Wer bei der "Pforzheimer Zeitung" neu eingestellt werde,
bekomme mittlerweile in der Regel einen variablen Vertrag, sagte der
geschäftsführende Verleger Thomas Satinsky dem "medium magazin für
Journalisten". Auch auf langjährige Mitarbeiter wächst der Druck,
sich leistungsorientiert bezahlen zu lassen - nicht nur weil extra
Geld lockt. "Wer in einen variablen Vertrag wechselt, zeigt damit
aber auch, dass er flexibel ist. Das schätzen wir wie jeder andere
Arbeitgeber auch", sagte Satinsky.

Von 45 Journalisten in seinem Haus haben inzwischen 20 Mitarbeiter
variable Verträge. Die Tendenz sei steigend, auch, weil sich laut
Satinsky langjährige Angestellte freiwillig dafür entscheiden. Neben
dem Grundgehalt, das sich am Tarif orientiere, könnten sie 8 bis 12
Prozent Aufschläge erwarten. Honoriert werden besondere Aktionen für
die Leser, Serien oder auch Moderationen, für die bis zu 500 Euro
gezahlt werden. Einen noch größeren Anteil des Gehalts abhängig von
der Leistung zu zahlen, lehnt Satinsky aber ab: "Ich will jedenfalls
nicht, dass unsere Leute heiß laufen, weil sie ständig klassische
Kenngrößen vor Augen haben müssen und sich deshalb zu viel zumuten.
Der Tag hat doch für uns alle nur 24 Stunden."

Ein anderes Modell verfolgt die nicht tarifgebundene
"Rhein-Zeitung" aus Koblenz. Bei ihr werden in erster Linie
Teamleistungen honoriert - insbesondere, wenn in einem Lokalteil mehr
selbst geschriebene Stücke erscheinen oder die Online-Klickzahlen für
ein bestimmtes Ressort steigen. Laut Chefredakteur Christian Lindner
werde ein "strammer sechsstelliger Betrag" pro Jahr
leistungsorientiert in der Redaktion verteilt. Einzelne besonders
gute Redakteure können bis zu 1.000 Euro Prämie einstreichen.

Mit den Zahlungen verbunden seien alle drei Monate
Mitarbeiter-Chef-Gespräche über die Leistung. Wer mehrfach ohne
Prämie ausgeht, muss sich auf unangenehme Fragen einstellen: "Wenn
ein Kollege vier Mal im Jahr mit null Euro da auftaucht, dann gibt es
auch vier Mal im Jahr Gelegenheit für den Chef, mit ihm darüber zu
sprechen, warum das so ist", sagte Lindner dem "medium magazin".
Besonders aufpassen müssen Verlage und Redaktionschefs jedoch, die im
Hintergrund planenden Köpfe in Redaktionen nicht zu benachteiligen,
denn, so Lindner: "Einen Krieg zwischen Autoren und Blattmachern kann
sich keine Zeitung leisten."



Pressekontakt:
Annette Milz, Chefredakteurin "medium magazin für Journalisten",
redaktion@mediummagazin.de, Tel 0151 23447914


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