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Beschäftigungs- und Investitionsoffensive im Mittelstand / Erste gemeinsame Mittelstandsstudie von WGZ BANK, BVR und DZ BANK

Geschrieben am 02-12-2013

Berlin (ots) - Die Stimmung im deutschen Mittelstand ist bestens.
Die Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftsentwicklung sehr
zufrieden. Und auch beim Blick in die Zukunft ist die Mehrheit der
Unternehmen optimistisch, wenn auch etwas verhaltener als noch vor
sechs Monaten. Befördert von der positiven Lageeinschätzung und dem
günstigen Finanzierungsumfeld planen fast 79 % der Mittelständler in
den nächsten sechs Monaten in ihr Unternehmen zu investieren. Auch
die Planung von Neueinstellungen erreicht Rekordniveau: 34 % der rund
1.500 befragten Unternehmen wollen ihre Mitarbeiterzahl vergrößern.
Der Blick auf die Bilanzen zeigt, dass die mittelständischen
Unternehmen ausgezeichnet kapitalisiert sind. So hat sich nicht nur
die Eigenkapitalausstattung der Unternehmen in den letzten Jahren
verbessert. Die Eigenkapitalquote im Mittelstand erreichte mit den
Jahresabschlüssen vom vergangenen Jahr mit 23,5 % ein Rekordniveau.
Problemfelder sehen die mittelständischen Unternehmen in den
steigenden Energiekosten, dem Fachkräftemangel und in bürokratischen
Hemmnissen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie "Mittelstand im
Mittelpunkt", in der erstmals die Ergebnisse der Mittelstandsanalysen
und -umfragen der WGZ BANK; des Bundesverbandes der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und der DZ BANK zusammen
ausgewertet wurden.

Geschäftslage weiter verbessert

Im Vergleich zum guten Ergebnis im Frühjahr 2013 bewerten die
Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage im Herbst nochmals besser.
Der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen liegt mit
derzeit annähernd 67 Punkten weit über dem langjährigen
Durchschnittswert von rund 36 Punkten. "Das gute Geschäftsklima im
Mittelstand wird positive Auswirkungen auf die Höhe der Investitionen
und den deutschen Arbeitsmarkt haben. Der Mittelstand und die
deutsche Wirtschaft insgesamt stehen damit vor einem erfolgreichen
Jahr 2014", so Hans-Theo Macke, Vorstand der DZ BANK.

Der Branchenvergleich zeigt, dass insbesondere inlandsorientierte
Unternehmen aus dem Handel, dem Ernährungsgewerbe, den
Dienstleistungen und dem Baugewerbe ihre Lage besser bewerten als
noch vor sechs Monaten. Dagegen schätzen die Unternehmen aus den eher
exportorientierten Segmenten des verarbeitenden Gewerbes ihre
aktuelle Lage tendenziell etwas schwächer ein als vor einem halben
Jahr. Insgesamt sehen sie ihre aktuelle Situation aber mehrheitlich
weiter sehr positiv.

Im Vergleich zu allen anderen Branchen schätzen die Landwirte in
der Herbstumfrage ihre Geschäftslage erneut besser ein: 82 % der
Befragten bezeichnen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, rund 8 %
sogar als sehr gut. Die Unternehmen aus dem Ernährungsgewerbe und dem
Dienstleistungsgewerbe erzielen hinsichtlich der aktuellen Lage mit
84 % bzw. rund 89 % sogar das beste Ergebnis seit dem Bestehen der
Mittelstandsumfrage.

Geschäftserwartungen etwas zurückhaltender

Ausgehend von einem hohen Niveau im Frühjahr zeigen sich allein
die Geschäftserwartungen der Mittelständler im Herbst etwas
gedämpfter. Eine große Mehrheit der Befragten geht aber immer noch
von einer Verbesserung der Geschäftslage ihres Unternehmens in den
nächsten sechs Monaten aus. Derzeit erwarten rund 35 % der befragten
Unternehmen eine positive Geschäftsentwicklung; im Frühjahr waren es
noch 40 %. Von einer Verschlechterung ihres Geschäftsergebnisses
gehen aktuell 11 % der Befragten aus, nach 9 % im Frühjahr. Am
positivsten bewerten die Elektroindustrie und das Ernährungsgewerbe
ihre Aussichten; in beiden Branchen haben sich die
Geschäftserwartungen merklich verbessert. In allen anderen Branchen
fallen die Geschäftserwartungen aktuell schwächer aus als im
Frühjahr.

Geplantes Investitionsvolumen legt deutlich zu

Die gute Stimmung und das günstige Finanzierungsumfeld schlagen
sich auch in höheren Investitionsplanungen nieder. Fast 79 % der
befragten Unternehmen wollen in den nächsten sechs Monaten in ihr
Unternehmen investieren. Damit erreichen die Investitionsabsichten
der Mittelständler den höchsten Wert seit dem Jahr 2000. Darüber
hinaus stieg der Anteil der investierenden Unternehmen, die ein
größeres Investitionsvolumen als im letzten halben Jahr planten, von
24 % im Frühjahr auf aktuell 29 %.

Absicht, Personal einzustellen, so hoch wie nie

Nie zuvor seit Bestehen der Mittelstandsumfrage beabsichtigten so
viele mittelständische Unternehmen in Deutschland Personal
einzustellen. Jedes dritte der befragten Unternehmen möchte in den
nächsten sechs Monaten seine Mitarbeiterzahl ausweiten. Der geplante
Personalaufbau ist dabei nahezu unabhängig von der Unternehmensgröße
und der Branchenzugehörigkeit. Zwar übertrifft das Ergebnis für die
geplanten Neueinstellungen in Westdeutschland mit mehr als 36 % die
Werte für Ostdeutschland deutlich. Aber auch in den ostdeutschen
Bundesländern fällt das aktuelle Ergebnis mit über 27 % so hoch aus
wie nie zuvor seit dem Start der Umfrage im Jahr 1995. Die offensive
Beschäftigungsplanung der mittelständischen Unternehmen dürfte vor
allem mit der sehr positiven Einschätzung der aktuellen Geschäftslage
zusammenhängen. "Die hohe Bereitschaft zu Investitionen und zum
Personalaufbau ist ein ganz starkes Signal", so Uwe Berghaus,
Vorstand der WGZ BANK: "Der Mittelstand leistet damit einen wichtigen
Beitrag zu einem nachhaltigen Aufschwung."

Facharbeitermangel, steigende Energiekosten und Bürokratie werden
als größte Problemfelder benannt

Bei der Frage nach den aktuellen Problemfeldern spielen die
Auftragslage und insbesondere die Finanzierungsbedingungen für die
mittelständischen Unternehmen keine große Rolle. Allerdings wird vor
dem Hintergrund der geplanten Personalaufstockung der
Fachkräftemangel von den mittelständischen Unternehmen zunehmend
problematisch gesehen (57%). Auf Branchenebene zeigen sich hier der
Metall-, Automobil- und Maschinenbau (61%), das Baugewerbe (72 %) und
die Agrarwirtschaft (65 %) überdurchschnittlich betroffen. Zu
schaffen machen den Mittelständlern außerdem die steigenden
Energiekosten (66 %) und die bürokratischen Hemmnisse (68 %). Beide
Aspekte wurden überdurchschnittlich häufig von kleineren Unternehmen
als Problem identifiziert. Die bürokratischen Hemmnisse werden vor
allem von den Unternehmen der Agrarwirtschaft (86 %) und im
Baugewerbe (78 %) kritisiert. Steigende Energiekosten stellen nicht
nur für die besonders energieintensive Chemie- und
Kunststoffindustrie (83 %) eine Bedrohung dar. Auch die Unternehmen
aus dem Ernährungsgewerbe (86 %) und der Agrarwirtschaft (82 %) sehen
sich damit in besonderem Maße konfrontiert.

Bilanzqualität weiterhin auf hohem Niveau

"Die mittelständischen Unternehmen in Deutschland blicken zu Recht
mit gesundem Selbstbewusstsein in die nahe Zukunft", so BVR-Vorstand
Dr. Andreas Martin. Die Bilanzanalyse der Unternehmen zeigt, dass der
Mittelstand bei der Kapitalausstattung seine Hausaufgaben gemacht
hat. Die durchschnittliche Eigenkapitalausstattung der
mittelständischen Unternehmen hat sich in den letzten Jahren
insgesamt verbessert. Die Eigenkapitalquote im Mittelstand auf Basis
der Jahresabschlüsse 2012 erreichte mit 23,5 % das höchste Niveau
seit Beginn der Erhebung in 2001. Die Streuung der Eigenkapitalquoten
ist weiter rückläufig, der Anteil der schwach kapitalisierten
Unternehmen reduzierte sich merklich. Die zunehmend erfreulichen
Bilanzen der mittelständischen Unternehmen zeigen sich aber nicht nur
an der Eigenkapitalquote. Die Bilanzqualität insgesamt ist weiterhin
auf hohem Niveau. "Der Mittelstand ist gut kapitalisiert für die
Herausforderungen der nächsten Jahre. Durch sein nachhaltiges
Wirtschaften hat er gerade in Krisenzeiten stabilisierend auf die
gesamtdeutsche Wirtschaft gewirkt. Der vorsichtigere Blick in die
Zukunft zeigt aber auch, dass die Unternehmen ihre Augen nicht vor
kurzfristigen Risiken verschließen. Dazu zählen zum Beispiel die
wirtschaftspolitischen Weichenstellungen durch die
Koalitionsverhandlungen in Deutschland, und auch die
Euroschuldenkrise haben die Unternehmen nicht komplett zu den Akten
gelegt", so Martin.

Zur Messung der Bilanzqualität im Rahmen des Bestandteils VR
Bilanzanalyse der Studie wird ein Bilanzqualitätsindex ermittelt.
Grundlage für den Index ist eine Auswertung der Jahresabschlussdaten
von mittelständischen Firmenkunden der Volksbanken und
Raiffeisenbanken. Der Index setzt sich zusammen aus der
Eigenkapitalquote, der Gesamtkapitalrentabilität, dem
Gesamtkapitalumschlag, der Liquidität 2. Grades und dem dynamischen
Verschuldungsgrad. Insgesamt flossen in den Jahren 2001 bis 2012 rund
1,3 Millionen Jahresabschlüsse in die VR Bilanzanalyse ein.

Die Daten für den Bestandteil VR Mittelstandsumfrage der Studie
wurden in der Zeit vom 11. September bis 18. Oktober 2013 im Rahmen
einer telefonischen Umfrage von der nhi2 AG, Bonn, erhoben. Die
Stichprobe von 1.501 Unternehmen ist repräsentativ; befragt wurden
Inhaber und Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen in
Deutschland.

Mittelstand im Mittelpunkt - gemeinsame Mittelstandsstudie des
BVR, der DZ BANK und der WGZ BANK: http://ots.de/K5v8t (pdf-Datei / 1
MB)



Pressekontakt:
Eberhard Roll, Pressesprecher, WGZ BANK, (0211) 778-1108,
eberhard.roll@wgzbank.de

Melanie Schmergal, Pressesprecherin, BVR, Tel. (030) 2021-1300,
presse@bvr.de

Sylke Kieliba, Pressesprecherin, DZ BANK, (069) 7447-2381,
sylke.kieliba@dzbank.de


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