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Accenture-Studie: Versicherungsabsatz über das Internet verdoppelt sich in Europa bis 2016 auf jährlich 25 Milliarden Euro Prämienvolumen / Technologiegiganten als neue Wettbewerber gefürchtet

Geschrieben am 29-10-2013

Kronberg im Taunus (ots) - Der Jahresabsatz von Sach-, Unfall- und
Lebensversicherungen über digitale Kanäle könnte in Europa bis 2016
auf bis zu 25 Milliarden Euro ansteigen. Dies entspricht mehr als
einer Verdopplung des Niveaus des Jahres 2012 (zwölf Milliarden
Euro). Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Managementberatungs-,
Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters Accenture, für die
Verantwortliche von 78 führenden europäischen Versicherern befragt
wurden. Demnach wird der Anteil digital vertriebener Policen von elf
Prozent in diesem Jahr auf bis zu 18 Prozent des Neugeschäftsvolumens
bis 2016 steigen.

Laut Studie planen mehr als drei Viertel der europäischen
Versicherer (78 Prozent) einen Ausbau ihrer Investitionen in die
digitale Transformation ihrer Kundenkontakt- und Vertriebsfunktionen.
Binnen drei Jahren sollen bei jedem Unternehmen durchschnittlich 27
Millionen Euro in diesen Bereich fließen.

"Die Bewegung hin zu einem digitalen Geschäftsmodell ist für
Versicherer unumgänglich, und unsere Studie zeigt, dass die Industrie
stark in diesen Veränderungsprozess investiert", sagt Christian
Richter, Managing Director für Management Consulting im Bereich
Versicherungswirtschaft bei Accenture. "Erst die digitale
Transformation bietet die Grundlage für Interaktionen im Zusammenhang
mit Information, Beratung und Verkauf, um auch zukünftig Kunden zu
begeistern. Schließlich nutzen diese tagtäglich Produkte und
Dienstleistungen, die durch ein hohes Maß an Bequemlichkeit,
Einfachheit und Geschwindigkeit gekennzeichnet sind. Damit liegt die
Messlatte auch für die Assekuranz deutlich höher als in der
Vergangenheit. Das gilt insbesondere für die heranwachsende "digitale
Generation", welche daran gewöhnt ist, Bücher, Elektronik, Musik,
Reisen und viele Dinge des täglichen Bedarfs ganz selbstverständlich
online zu kaufen. Versicherer tun daher gut daran, mit einer klaren
Strategie in Fähigkeiten und Ressourcen zu investieren, mit denen
sich das Erlebnis der Kunden bei jedweder Interaktion mit ihrem
Anbieter verbessern und intensivieren lässt."

Die wesentliche Herausforderung der Digitalisierung sehen
Versicherer insbesondere in der Komplexität der Durchsetzung von
Veränderungen in den bestehenden physischen Vertriebskanälen, so etwa
bei den ca. 250.000 in Deutschland registrierten
Versicherungsvermittlern, deren künftige Rolle massiv auf dem
Prüfstand steht. Dies bestätigten 85 Prozent der befragten
Führungskräfte. Andere Digitalisierungsbarrieren stellen nach Meinung
der Entscheider darüber hinaus Beschränkungen in den bestehenden
IT-Systemen und die fehlende Agilität ihrer Organisation dar (jeweils
81 Prozent).

Und noch eines zeigt die Studie deutlich: Neun von zehn
europäischen Versicherern (89 Prozent) erwarten eine Verschärfung der
Wettbewerbssituation im Versicherungsvertrieb innerhalb der kommenden
drei Jahre. Dabei gehen fast zwei Drittel (64 Prozent) davon aus,
dass diese Entwicklung von Wettbewerbern aus dem Lager der
Nicht-Versicherer wie Google oder der E-Commerce-Giganten wie Amazon
ausgehen wird.

"Versicherer beginnen zu realisieren, dass der Weg in Richtung
Digitalisierung mit zahlreichen Herausforderungen gepflastert ist -
von der Überwindung interner Beharrungskräfte bis hin zu aufkommenden
externen Risiken", sagt Christian Richter. "Um den Nutzen der
Digitalisierung zu maximieren, müssen die Unternehmen ihre
Perspektive wechseln und statt ihrer Produkte den Kunden und dessen
Bedürfnisse in den Fokus nehmen, denn genau dies macht die
Gefährlichkeit neuer Wettbewerber aus. Die stetige Verbesserung der
Kundenerlebnisse ist Teil der Unternehmens-DNA dieser neuen
Wettbewerber und genau dies ist auch die strategische Waffe im Kampf
um Marktanteile im Versicherungsvertrieb."

Weitere Erkenntnisse der Studie:

- 60 Prozent der europäischen Versicherer geben zu, derzeit noch
keiner digitalen Strategie oder dieser nur limitiert auf
einzelne Bereiche wie Vertriebs- oder Kundeninteraktionsprozesse
zu folgen. Solche "Teilstrategien" decken jedoch nicht die
gesamte Wertschöpfungskette von der Produktentwicklung über das
Underwriting bis hin zur Vertragsverwaltung der Versicherer ab.

- Für fast zwei Drittel der europäischen Versicherer (59 Prozent)
liegt die Top-Priorität ihrer Digitalisierungsstrategie darin,
eine 360-Grad-Sicht auf ihre Kunden zu erhalten -über alle
Kanäle hinweg. Andere digitale Hauptaufgaben liegen in der
Verschlankung/Verbesserung der internen Prozesse (57 Prozent)
sowie in der Verbesserung der Funktionalität für den (autarken)
Kundenservice (56 Prozent).

- Gefragt nach neuen Interaktionskanälen für Marketing, Vertrieb
und Kundenservices planen zwei Drittel der Versicherer (67
Prozent) in den kommenden drei Jahren den Aufbau mobiler
Services, gefolgt von Social Media (59 Prozent).

- Darüber hinaus wollen die Versicherungsunternehmen mit Blick auf
die vorausliegenden drei Jahre in Fähigkeiten und Ressourcen zur
Verarbeitung von Big Data (53 Prozent) und unstrukturierter
Daten wie Stimme und Video (40 Prozent) sowie Social Media (59
Prozent) investieren.

- Mit Blick auf die eigenen Back-Office-Funktionen liegen die
Top-Investitionsprioritäten der Versicherer bei modernen
Collaboration- und Networking-Tools (40 Prozent) sowie
Web-basierten Lösungen für Data Mining und Reporting (36
Prozent).

"Digitalisierung bedeutet für Versicherer weit mehr als nur den
Aufbau eines neuen Vertriebskanals", sagt Christian Richter. "Das
digitale Zeitalter bietet die Chance für einen gänzlich neuen Weg,
ein neues Geschäftsmodell. Davon sind alle strategischen und
funktionalen Bereiche über die gesamte Wertschöpfungskette der
Versicherer hinweg betroffen. Ganz gleich ob Verbesserung des
Markenmanagements und der Anbindung von Kunden über Social Media,
nahtloser Multikanal-Vertrieb und -service über Telefon, Online sowie
neue Mobil- und Social Media-Kanäle, eine "Kultur des digitalen
Zusammenarbeitens", das sich Methoden wie Crowd Sourcing zunutze
macht, Produkte, die auf eine ganz neue Art und Weise entwickelt,
vermarktet und verwaltet werden können und kraftvolle neue Analytics-
und Personalisierungstechniken: Dem digital aufgestellten Versicherer
eröffnet sich ein riesiges, nie dagewesenes Chancenpotenzial und ein
völlig neues Verhältnis zum Kunden."

Über die Studie

Für die Studie wurden zwischen April und Juli 2013 Marketing- und
Vertriebsverantwortliche von 78 europäischen Sach-, Unfall- und
Lebensversicherern telefonisch und persönlich interviewt. Die
Unternehmen aus Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland,
Großbritannien, Belgien, Österreich, den Niederlanden Schweden, der
Schweiz, Finnland, Norwegen und Dänemark weisen Nettoprämieneinnahmen
zwischen unter einer Milliarde und mehr als zehn Milliarden Euro auf.

Über Accenture

Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-,
Technologie- und Outsourcing-Dienstleister mit rund 275.000
Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind. Als
Partner für große Business-Transformationen bringt das Unternehmen
umfassende Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle Branchen
und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus qualifizierten
Analysen der weltweit erfolgreichsten Unternehmen in eine
partnerschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Kunden ein. Accenture
erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2013) einen
Nettoumsatz von 28,6 Mrd. US-Dollar. Die Internetadresse lautet
www.accenture.de.



Pressekontakt:
Mirko Alexander Lück
Leiter Presse & Externe Kommunikation
Accenture
Campus Kronberg 1
D-61476 Kronberg im Taunus
mirko.lueck@accenture.com


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