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Es muss nicht immer der Master sein - Studie zeigt Handlungsbedarf bei berufsqualifizierendem Studium (BILD)

Geschrieben am 23-10-2013

Frankfurt am Main (ots) -

PwC und HWWI: Akademische Ausbildung stärker am Bedarf des
Arbeitsmarkts orientieren / Berufsaussichten mit Bachelor oft
unterschätzt / Vielfalt der Studienangebote verwirrt

Die akademische Ausbildung in Deutschland muss angesichts des
drohenden Fachkräftemangels und knapper finanzieller Ressourcen
effizienter gestaltet werden. Notwendig ist insbesondere eine
gezielte Förderung berufsqualifizierender Studiengänge und der
entsprechenden Abschlüsse. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die
die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC gemeinsam mit
dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) heute in Berlin
vorgestellt hat. Der weitere staatlich finanzierte Ausbau von
Masterstudiengängen sollte sich stärker als bisher am tatsächlichen
Bedarf des Arbeitsmarktes orientieren.

"Dem Bachelor haftet zu Unrecht noch immer das Klischee 'Abschluss
zweiter Klasse' an. Die meisten Studierenden streben einen
Master-Abschluss an, obwohl viele mit dem Bachelor bereits
ausreichend für den Arbeitsmarkt qualifiziert sind. Das ist aus
volkswirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll und führt bei vielen
Master-Absolventen zu einer enttäuschenden, weil unterqualifizierten
Beschäftigung", kommentiert Norbert Winkeljohann, Vorstandssprecher
bei PwC.

Studierende schätzen den Wert eines Bachelorabschlusses deutlich
niedriger ein als die meisten Unternehmen. In Verkennung der
wirklichen Arbeitsmarktchancen schließen Bachelor-Absolventen deshalb
häufig einen Master-Studiengang an, um ihre vermeintlich schlechteren
Berufschancen zu erhöhen.

"Um das Vertrauen in den Bachelor zu stärken, sind sowohl der
Staat als auch die Wirtschaft gefordert. Die knappen öffentlichen
Mittel sollten stärker auf die Bachelor-Ausbildung konzentriert
werden. Unternehmen sollten den Berufseinstieg von
Bachelor-Absolventen durch mehr Praktikumsplätze und Stipendien für
Abschlussarbeiten fördern", schlägt Thomas Straubhaar, Direktor und
Geschäftsführer des HWWI vor.

Mehr Orientierung im Fächerdschungel

Für eine stärkere Differenzierung zwischen berufsqualifizierenden
und eher wissenschaftlich orientierten Studiengängen spricht auch die
nach wie vor hohe Abbrecherquote. Während an den Universitäten etwa
30 Prozent der Studienanfänger keinen Abschluss machen, liegt die
Quote an den Fachhochschulen nur bei rund 17 Prozent. Studenten, die
eine berufs- und anwendungsbezogene Ausbildung suchen, sind an einer
Fachhochschule offensichtlich besser aufgehoben.

Mehr Effizienz in der akademischen Ausbildung hängt jedoch nicht
nur von der Entscheidung zwischen Bachelor und Master ab, sondern
auch von der Wahl des Studiengangs. Aktuell gibt es bundesweit gut
16.000 Studienangebote, 2008 waren es nur 11.000. Die Studieninhalte
und Qualifikationen sind kaum noch zu überblicken und für Arbeitgeber
häufig kaum zu differenzieren. Vor allem bei den Master-Studiengängen
ist das Risiko für Studierende hoch, Spezialwissen zu erwerben, das
auf dem Arbeitsmarkt keinen Wettbewerbsvorteil bietet. Eine
Reduzierung des Fächerangebots wäre daher im Interesse der
Studierenden, Unternehmen und der öffentlichen Hand.

Duale Studienangebote fördern

Um die vorhandenen Ressourcen in der akademischen Ausbildung
effizienter zu nutzen, sollten Unternehmen und Bildungseinrichtungen
zudem stärker bei so genannten dualen Studiengängen zusammenarbeiten.
Je nach Ausprägung bietet das duale Modell viele Vorteile: Es
ermöglicht Studierenden eine Finanzierung des Studiums und verzahnt
Theorie und Praxis. Die Unternehmen stellen durch ihr Engagement
sicher, dass sie passgenau ausgebildete Fachkräfte erhalten, und die
Hochschulen profitieren von zusätzlicher finanzieller Unterstützung
sowie fachlichen Impulsen aus der Wirtschaft.

"Es muss Aufgabe des Staates bleiben, ein erstes,
berufsqualifizierendes Studium zu finanzieren. Bei der akademischen
Weiterbildung zeigt das Engagement der Unternehmen, wie eine
sinnvolle Kooperation von Hochschulen und Wirtschaft aussehen kann.
Dieser Weg muss fortgesetzt werden", betont Winkeljohann.

Über PwC:

PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Dort schaffen
wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als
184.000 Mitarbeiter in 157 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 28 Standorten mit 9.300 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,55 Milliarden Euro.

Über das HWWI:

Das HWWI ist eine unabhängige Forschungseinrichtung, die
Grundlagen- und angewandte Forschung nutzt, um wissenschaftlich
fundierte und praxisnahe Beratungsdienstleistungen zu erbringen.
Darüber hinaus engagiert sich das Institut in der
wirtschaftswissenschaftlichen Lehre sowie in der weiterführenden
Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Gesellschafter des
2005 gegründeten HWWI sind die Handelskammer Hamburg und die
Universität Hamburg.



Pressekontakt:
Stefan Bießenecker
PwC Externe Unternehmenskommunikation
Tel.: (069) 95 85 - 62 65
E-Mail: stefan.biessenecker@de.pwc.com
www.pwc.de


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