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WAZ: Thyssen-Krupp sieht Gefahren für Stahlstandort durch höhere EEG-Kosten

Geschrieben am 21-10-2013

Essen (ots) - Der Thyssen-Krupp-Konzern macht die Zukunft des
Stahlstandorts Duisburg abhängig von den politischen Entscheidungen
zur Ökostromförderung. "Es gibt keine Pläne für einen Abschied von
der Stahlproduktion in Europa. Allerdings hängt viel auch vom Umfeld
und den politischen Weichenstellungen ab", sagte Vorstandschef
Heinrich Hiesinger der in Essen erscheinenden Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (WAZ, Dienstagausgabe). Mit Nachdruck forderte er
ein neues Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Allein die höhere
EEG-Umlage, die im nächsten Jahr von 5,3 auf 6,24 Cent pro
Kilowattstunde steigt, mache bei Thyssen-Krupp jährlich Zusatzkosten
in Höhe von 15 Millionen Euro aus. "Dabei hat unsere Stahlsparte nach
neun Monaten gerade mal 33 Millionen Euro als Ergebnis erzielt. Und
das, obwohl wir eine Härtefall-Regelung haben", sagte Hiesinger.
"Wenn wir die EEG-Umlage voll bezahlen müssten, hätten wir einen
Betrag von über 300 Millionen Euro zu zahlen. Damit wären wir tief in
den roten Zahlen."

Es sei unabdingbar, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz
überarbeitet werde, forderte der Thyssen-Krupp-Chef. "Wenn in Sachen
EEG die falschen Entscheidungen getroffen werden, entscheiden nicht
wir als Vorstand über die Zukunft von Steel Europe, sondern dann
entsteht eine Situation, in der uns die Entscheidung abgenommen
wird", sagte Hiesinger zur Frage, ob hohe Energiekosten den Standort
Duisburg in Gefahr bringen können. Er fügte hinzu: "Das wollen wir
nicht. Dann würden unsere eigenen Bemühungen zur Makulatur. An dieser
Stelle kämpfen wir." Bis das EEG überarbeitet sei, müsse die
Härtefall-Regelung, die den Stahlkonzern teilweise von der Zahlung
der EEG-Umlage befreit, bestehen bleiben, "denn unsere Wettbewerber
außerhalb Deutschlands haben diese Kosten nicht", betonte Hiesinger.
"Sehr wichtig" sei, dass auch die Eigenstrom-Erzeugung aus
Prozessgasen im Stahlwerk befreit bleibe. Thyssen-Krupp habe Hunderte
von Millionen investiert, um diese Gase umweltschonend zu sammeln,
wieder zur Energieerzeugung zu nutzen und zu verbrauchen.

Die Branchensituation für das Stahlgeschäft in Europa sei "derzeit
brutal hart", sagte Hiesinger. Trotz der "äußert schwierigen
Situation" schreibe der Standort Duisburg aber noch schwarze Zahlen.
Thyssen-Krupp hatte angekündigt, in der europäischen Stahlsparte rund
2000 Stellen und in den weltweiten Konzernverwaltungen 3300
Arbeitsplätze abzubauen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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