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Brasilianischer Gesundheitssektor boomt / Perfekte Rahmenbedingungen für deutsch-brasilianische Forschungskooperationen (BILD)

Geschrieben am 04-10-2013

São Paulo / Bonn (ots) -

Der brasilianische Markt für medizintechnische Produkte wächst
stetig. Überall im Land entstehen Spezialkliniken zur
Strahlentherapie gegen Krebserkrankungen, in Privatkliniken boomt die
bildgebende Diagnostik. In São Paulo werden acht neue
Universitätskliniken gebaut und mit Hilfe der Fraunhofer Gesellschaft
entstehen landesweit "Kompetenzzentren für Innovationen". So aktuelle
Marktanalysen der Gesellschaft für Außenwirtschaft und
Standortmarketing GTAI. Doch haben internationale Standortwerbung
unter dem Motto "Germany - Partner for Medical Technology" und das
"Deutschlandjahr in Brasilien 2013-2014" zu neuen
Forschungskooperationen geführt? Dazu Tobias Zobel vom
Zentralinstitut für Medizintechnik (ZiMT) an der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, das die
internationalen Aktivitäten des vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) geförderten Forschungsclusters 3-D Imaging in
Medicine koordiniert: "Brasilien gehört zu den globalen
Wachstumsmärkten. Im Bereich Gesundheitsmanagement und Medizintechnik
besteht ein hoher Bedarf an neuen Strukturen und innovativen
Versorgungsmöglichkeiten.

Zobel, der momentan eine Workshop-Serie zur Digitalen
Mustererkennung mit Doktoranden aus Brasilien und Deutschland
organisiert, will mit solchen vom BMBF im Rahmen der internationalen
Themenkampagne "Medizintechnik" unterstützten Aktionen das Potenzial
für Kooperationen in dem BRICS-Staat weiter ausloten.
ZiMT-Geschäftsführer Dr. Kurt Höller unterstreicht die Notwendigkeit
derartiger Initiativen für den wissenschaftlichen Austausch. "Wir
müssen als kompetenter Partner in diesem Bereich sichtbar sein, wofür
die Internationalität des 'Medical Valley Europäische
Metropolregion', in das unser Forschungscluster 3-D Imaging in
Medicine eingebunden ist, und das gezielte Forschungsmarketing der
Bundesregierung die Basis schaffen."

Deutsche Informatiker und brasilianische Ärzte: Dem Krebs auf der
Spur

Das Heidelberger Cluster QUINO (Quantitative Imaging in Oncology)
rund um das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), und der
Forschungsverbund BioNanoMedTech mit den Universitäten Münster und
Rostock sowie dem Center for Nanotechnology (CeNTech), im
Hintergrund, sind in ihren Vernetzungsaktivitäten schon weit
fortgeschritten.

So testet die DKFZ-Ausgründung Mint Medical GmbH mit Spezialisten
in den Krebszentren Centro Paulista de Oncologia und Hospital
Sírio-Libanês in São Paulo eine von ihr entwickelte, weltweit noch
einzigartige Software zur Tumorverlaufskontrolle. Das Programm kann
extrem hohe Datensätze von Bilderserien mit bis zu 2.000
Einzelaufnahmen, die bei der Diagnose von Tumorerkrankungen und zur
Beurteilung des Therapieverlaufs generiert werden, übersichtlich
zusammenfassen und sehr schnell aufbereiten. Dadurch kann der
behandelnde Arzt sofort erkennen, wie gut ein Patient auf eine
spezifische Therapie anspricht und sie ggf. binnen kürzester Zeit
adaptieren.

Getestet wird die Software in Brasilien: "Durch ihre
Spezialisierung als onkologische Zentren, die es in dieser Form in
Deutschland noch nicht gibt, bieten unsere brasilianischen Partner
ideale Voraussetzungen", erklärt Dr. Matthias Baumhauer,
Geschäftsführer der Mint Medical GmbH. "So kann bereits eine einzelne
Onkoklinik viele standardisierte Daten liefern, was die Evaluation
der Wirksamkeit einer Therapie vereinfacht." Die brasilianischen
Mediziner wiederum profitieren von einer schnelleren und objektiveren
Dokumentation der Tumor-Evaluationen. "Diese Software ist ein gutes
Beispiel dafür, wie das Verständnis für praktische klinische Abläufe
und ein profundes Wissen in Bioinformatik die Behandlung und Pflege
von Krebspatienten erheblich verbessern kann", so Dr. Rubens
Chojniak, Leiter der Abteilung Bildgebende Diagnostik am A. C.
Camargo Cancer Center in São Paulo.

Gemeinsames Forschen an kleinsten Teilchen: Licht aktiviert
Nanostrukturen

Neben deutschen Krebsforschern, stehen auch die "Nanotechnologen"
mit der brasilianischen Forschungselite in engem Kontakt.
Beispielsweise Dr. Cristian Strassert vom Wissenschaftscluster
BioNanoMedTech in Münster, der zusammen mit Prof. Dr. Rodrigo Q.
Albuquerque vom Instituto de Química de São Carlos an der
Universidade de São Paulo an funktionalisierten Nanostrukturen
arbeitet, die Bakterien abtöten. Die von den beiden Forschern
entwickelten Nanomaterialien heften sich gezielt an schädliche Keime
und markieren sie mit einem fluoreszierenden Farbstoff. Bestrahlt man
die photosensitiven Strukturen dann mit Licht, bilden sie aggressiven
Singulett-Sauerstoff, der die Bakterien zerstört.

Diese Nanomaterialien wollen sie nun so weiterentwickeln, dass sie
auch auf Sonnenlicht reagieren. Beschichtet man damit die Innenseiten
von Glasflaschen, "ließe sich Trinkwasser relativ einfach
dekontaminieren. Da in vielen Gebieten Brasiliens das Wasser
bakteriell belastet ist, wäre das eine große Hilfe für die Menschen",
so Albuquerque. "Zudem ließe sich mit Hilfe des Sonnenlichts
verkeimtes Wasser wesentlich effektiver und schonender
dekontaminieren als mit Chemikalien", ergänzt Cristian Strassert.

Der Investitionsboom in der medizinischen Infrastruktur Brasiliens
bietet den beiden Forschern beste Voraussetzungen, ihr Vorhaben
möglichst rasch zu verwirklichen. Darüber hinaus wollen sie ihr
Forschungsvorhaben im Rahmen des Deutschlandjahres in Brasilien
2013-2014 als Förderprojekt einreichen. "Wenn wir unser Projekt
durchbringen, dann könnten wir aus rein wissenschaftlicher Sicht in
zwei Jahren entsprechend funktionalisierte Glasbehälter für Tests zur
Verfügung haben", so Albuquerque.

BMBF-Themenkampagne "Germany - Partner for Medical Technology":
Deutschland nimmt aufgrund seiner etablierten Spitzenforschung und
der Innovationskraft deutscher Unternehmen im weltweiten Vergleich
eine Spitzenposition in der Medizintechnik ein. Je nach Themengebiet
kommen zwischen 5 und 20 Prozent der wissenschaftlichen
Veröffentlichungen zur Medizintechnik aus Deutschland. Im Rahmen der
aktuellen Themenkampagne "Germany - Partner for Medical Technology"
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die
Bundesregierung die Forschung und Entwicklung im Bereich sogenannter
Schlüsseltechnologien und unterstützt den Aufbau internationaler
Forschungs- und Entwicklungskooperationen mit wichtigen Zielländern
wie den USA oder Brasilien. Die Themenkampagne ist Teil der
internationalen Dachkampagne "Research in Germany - Land of Ideas"
des BMBF.



Pressekontakt:

German Aerospace Center
Project Management Agency
European and International Cooperation
Corinna Stefani
Bonn, Germany
Phone: +49 228 3821-1372
corinna.stefani@dlr.de
www.internationales-buero.de
www.research-in-germany.de


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