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Studie der Otto-Brenner-Stiftung bescheinigt NDR Fernsehen hohen journalistischen Programmanteil

Geschrieben am 01-10-2013

Hamburg (ots) - Der NDR weist mit Nachdruck die Darstellung
zurück, das NDR Fernsehen vernachlässige seinen Informationsauftrag
und unterliege einer "Boulevardisierung". Dies war in Medienberichten
behauptet worden, die eine Untersuchung zur Programmstruktur des NDR
Fernsehens und des SWR Fernsehens angekündigt hatten. Die Studie
wurde am Dienstag (1. Oktober) von der Otto-Brenner-Stiftung
veröffentlicht. Eva Holtmannspötter, Leiterin der NDR
Medienforschung: "Die Studie selbst zeichnet ein anderes Bild. Sie
bescheinigt dem NDR Fernsehen einen mit mehr als 17 Stunden täglich
sehr hohen Anteil an 'fernsehpublizistischen, also im weitesten Sinne
journalistischen Sendungen'. Für RTL kommt die Studie auf nur sechs
Stunden. Unter 'Sach- und Ratgeberthemen' fasst die Untersuchung
offenbar sehr viele Sendungen und Beiträge, darunter auch aus Kultur
und Gesellschaft. Daraus abzuleiten, das Programm entwickle sich zum
'Ratgeber-TV', ist unzulässig und wird von den Verfassern der Studie
auch gar nicht behauptet."

Die Studie sieht bei der Thematisierung kontroverser Themen einen
deutlichen Vorsprung der öffentlich-rechtlichen Programme vor den
Privaten. Das NDR Fernsehen liegt dabei etwa in der Größenordnung des
ZDF; es lege einen "Schwerpunkt auf Politikberichterstattung im
engeren Sinne, also auf Themen, die nicht nur gesellschaftlich
umstritten, sondern auch im politischen System 'angekommen' sind und
auf der Agenda von Politikern, Parteien und politischen
Entscheidungsinstanzen stehen", wie es in der Untersuchung heißt.

Weil es programmwirtschaftlich geboten ist, wiederholt das NDR
Fernsehen Sendungen zu zuschauerschwachen Zeiten, etwa in den
Nachtstunden. Eva Holtmannspötter: "Manche dieser Sendungen sind
zudem für die meisten Zuschauer gar keine Wiederholungen. Am
Vormittag zeigt das NDR Fernsehen alle Regionalmagazine, die am
Vorabend jeweils nur für einen Teil des Sendegebiets ausgestrahlt
wurden." Irritiert zeigt sich die NDR Medienforscherin über die
Verwendung der Kategorie 'human touch' in der Studie. "Diese
Kategorie ist hier ungewöhnlich breit gefasst und hat zudem einen
negativen Unterton. Im Ergebnis führt dies dazu, dass auch die
Berichterstattung über große Katastrophen und damit Beiträge aus der
Sendung 'Weltbilder' unter 'human touch' auftauchen."

Die große Mehrheit der Menschen im Norden hat offensichtlich
keinen Zweifel an der starken Informationskompetenz des NDR
Fernsehens. Sie bescheinigen dem Programm in der repräsentativen
Umfrage "NDR FernsehTrend" (rund 3000 Befragte), es sei informativ
(88 Prozent). Ähnlich hohe Werte (zwischen 87 und 91 Prozent) gibt es
für die Eigenschaften aktuell, verständlich, im Norden präsent und
sachlich. Für Nachrichten und regionale Informationen vergeben die
Befragten Bestnoten.

Der NDR wies erneut darauf hin, dass das NDR Fernsehen seine
regionale Kompetenz in den vergangenen Jahren kontinuierlich
ausgebaut hat. So laufen zwischen 18 und 20 Uhr ausschließlich
aktuelle Informationsprogramme und Reportagen. In der Primetime von
20 bis 22 Uhr sendet das NDR Fernsehen ebenfalls täglich (außer
sonnabends) Informationsprogramme und Dokumentationen. Mit seinen
Nachrichtensendungen bietet das NDR Fernsehen eine Nachrichtendichte
im Programm, die ihresgleichen sucht. Vor zwei Jahren hatte das NDR
Fernsehen mit der neuen werktäglichen Sendung "NDR aktuell" um 21.45
Uhr sein regionales Nachrichtenangebot in der späten Primetime
deutlich erweitert. Regionalmagazine machen beim NDR Fernsehen rund
19 Prozent des Gesamtangebotes aus. Weitere 20 Prozent entfallen auf
Reportagen und Dokumentationen.

Zu Aushängeschildern des investigativen Journalismus zählen u. a.
die Magazine "Panorama 3" und "Panorama die Reporter" (Sendetermine
dienstags 21.15 Uhr). Die "Reportage" am Freitag ist eine weitere
prominent platzierte journalistische Programm-Marke in der Primetime
(21.15 Uhr). Für profilierten Journalismus steht ebenfalls die
Dokumentationsleiste "45 Min" montags um 22 Uhr. Wichtige Säulen der
Berichterstattung sind z. B. auch "Zapp", "Weltbilder" und
"Kulturjournal".



Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Tel.: 040/4156-2300


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