(Registrieren)

Edelstahlindustrie/ZEW-Studie zu Rohstoffhandelsbarrieren: Exportrestriktionen für Europa keine Alternative

Geschrieben am 12-09-2013

Dordrecht, Niederlande/Mülheim an der Ruhr (ots) - Als
Nettoimporteur der Hauptbestandteile von Edelstahl sind offene Märkte
im Interesse Europas. Die Abschottung des eigenen Marktes durch
Handelsbarrieren mit dem Ziel einer erhöhten Versorgungssicherheit
ist keine Alternative. Zu diesem Schluss kommen das Zentrum für
Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und die Universität Heidelberg
in einer Studie über strategische Handelspolitik und deren
Auswirkungen auf die Edelstahlindustrie. Prof. Timo Goeschl, Prof.
Andreas Löschel und Frank Pothen haben im Auftrag der
deutsch-niederländischen Rohstoffhandelsgruppe Oryx Stainless die
Begründungen, die Auswirkungen und den Umfangs von
Handelsrestriktionen für die Hauptbestandteile von Edelstahl: Nickel,
Chrom, Molybdän und Edelstahlschrott wissenschaftlich untersucht.

Zur Sicherung der Rohstoffversorgung der Edelstahlindustrie sollte
die EU eigene Einfuhrzölle aufgeben und die internationalen
Handelsrestriktionen und deren Auswirkungen auf die Märkte
transparent machen. Vor allem aber gelte es, über die WTO, aber auch
im Rahmen von bilateralen Handelsabkommen, die Märkte für den Handel
mit Nickel, Chrom, Molybdän und Edelstahlschrott weiter zu öffnen.

Für Edelstahlschrott, mit dem in Europa etwa 60 Prozent des
Rohstoffbedarfs für die Edelstahlproduktion gedeckt wird, existieren
mit Exportrestriktionen in mehr als 30 Ländern die weitaus meisten
Handelsbeschränkungen. Allerdings haben diese Ausfuhrbeschränkungen
meist keinen Einfluss auf die Versorgung Europas mit diesem Rohstoff.
Mit Ausnahme von China, Indien und Russland sind sie nahezu
ausschließlich in Nationen ohne international bedeutendes
Schrottaufkommen in Kraft.

Die kürzlich eingeführten Exportbeschränkungen für
Edelstahlschrott in Südafrika deuten an, dass sich der Trend zu mehr
Protektionismus in Schrottmärkten fortsetzen könnte. Bereits seit
2002 war, parallel zu deutlich gestiegenen Rohstoffpreisen, ein
Anwachsen von Exportbeschränkungen für viele Rohstoffe zu beobachten.
Auf europäischer Ebene wurde in der Vergangenheit ebenfalls über
Exportbeschränkungen für Schrott diskutiert.

An der Spitze der Länder, die den Export der Hauptbestandteile von
Edelstahl einschränken, steht China. Die Volksrepublik beschränkt die
Ausfuhr aller vier untersuchten Rohstoffe. Indonesien und Russland
sind neben China die Schlüsselländer für den Primärrohstoff Nickel.
Indien und Zimbabwe schränken den Export von Chrom ein. Chrom weist
laut einer Studie der TU Berlin aus dem Jahr 2012 kurzfristig die
kritischste Versorgungssicherheit von allen Hauptbestandteilen von
Edelstahl auf.

"Durch Ausfuhrbeschränkungen können sich einzelne Nationen oder
Interessengruppen innerhalb dieser Länder wirtschaftliche Vorteile
verschaffen. Die Kosten werden von Dritten getragen. Dadurch sind
Exportbeschränkungen in den meisten Fällen insgesamt schädlich.", so
Prof. Timo Goeschl, Ph.D. von der Universität Heidelberg. "Statt über
mögliche Exportrestriktionen zu diskutieren, sollten sich Deutschland
und Europa auf Handelsabkommen, aber auch auf die effizientere
Nutzung von Rohstoffen fokussieren. Insbesondere letzteres trägt zum
nachhaltigen Umgang mit knappen Ressourcen bei." sagt Frank Pothen
vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).

Europa, das mit seinem Schrottaufkommen den eigenen Bedarf nicht
decken kann, ist auf Importe aus aller Welt angewiesen. "Die
ZEW-Studie zeigt erneut, wie wichtig insbesondere für den
Edelstahlschrottmarkt freier Handel ist. Die Diskussion über mögliche
Exportbeschränkungen in der EU ist für die Forderung nach offenen
Märkten und die Versorgungssicherheit der europäischen
Edelstahlindustire eher kontraproduktiv. Darüber hinaus unterstreicht
die Studie des ZEW die Bedeutung hoher Recyclingraten und effizienter
Rohstoffnutzung. Hierzu tragen offenere Schrottmärkte, aber auch ein
noch höherer Einsatz von Schrotten bei der Produktion neuen
Edelstahls bei. Dies würde nicht nur den Verbrauch der
Primärrohstoffe verringern, sondern sich auch positiv auf die
Umweltbilanz auswirken, wie das Fraunhofer UMSICHT in einer Studie
aufgezeigt hat", so Roland Mauss, Vorstandsmitglied, Oryx Stainless.

Medientelefonkonferenz 12. September 2013, 11 Uhr, mit Roland
Mauss, Finanzvorstand Oryx Stainless Group, Prof. Timo Goeschl,
Universität Heidelberg und ZEW sowie Frank Pothen, ZEW Einwahlnummer
: +49 69 247503443



Pressekontakt:
Peter Dietlmaier, CCounselors, Königsallee 6, D-40212 Dusseldorf,
Tel.: +49 211 210738 0, Fax: +49 211 210738 22,
peter.dietlmaier@ccounselors.com


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

485052

weitere Artikel:
  • Klagen gegen Swiss Life, Vienna Life und Fortuna in Liechtenstein, Gesamtentwicklung Weitere Entscheidungen gegen Versicherungen / Strafanzeige gegen Vienna-Life und Swiss Life eingebracht Schaanwald (ots) - Wie bereits berichtet, behängen in Liechtenstein weit mehr als 100 Klagen gegen die Unternehmungen Swiss Life, Vienna-Life und Fortuna. Bei diesen Versicherungen handelt es sich um Ableger der renommierten Versicherungen Swiss Life (Schweiz), VIG - Vienna Insurance Group (Österreich), Generali Versicherungsgruppe (Österreich). Sämtliche Prozesse waren wegen des anhängigen Verfahrens vor dem EFTA-Gerichtshof mehr...

  • ARCOTEL Onyx Hamburg Nummer 1 unter den deutschen Hotels der "Expedia Insiders' Select"-Liste 2013 - BILD Wien (ots) - Bei über einer Million Gästebewertungen, die jedes Jahr abgegeben werden, ging das ARCOTEL Onyx Hamburg als das beste Hotel Deutschlands hervor und ist darüber hinaus auch das einzige Hamburger Hotel auf der "Expedia(R) Insiders' Select(TM)"-Liste 2013. Von weltweit über 205.000 Hotels und Resorts auf Expedia schaffen es nur 650 auf die Bestenliste. Als deutsche Nummer 1 und Hamburgs einziges Hotel auf der "Expedia Insiders' Select"-Liste freut sich das ARCOTEL Onyx Hamburg über seine herausragende Platzierung. In diese mehr...

  • Innovation - jeder spricht davon, aber wo kommt sie her, und kann man sie messen? Frankfurt (ots) - Die dritte Ausgabe des BearingPoint Institute Reports fokussiert sich auf Innovation und die Möglichkeiten, die sie Unternehmen und Organisationen eröffnet. Während Europa aus der Rezession klettert, untersucht der dritte BearingPoint Institute Report die Frage nach dem Ursprung von Innovation und dem Einfluss von Wirtschaft, Aufsichtsbehörden und Konsumenten. Die heute erschienene Publikation macht zum Beispiel deutlich, dass Entwicklungsländer inzwischen oftmals wesentlich innovativer sind als Industrienationen. mehr...

  • Ankunft im täglichen Leben der Verbraucher: Yapital startet bei REWE Luxemburg (ots/PRNewswire) - Roll-out des neuen Cross-Channel-Payments bis Jahresende in allen Filialen der REWE Markt GmbH und in allen toom-Verbrauchermärkten - weitere Märkte der REWE-Gruppe folgen Nur wenige Monate nach seinem Start kommt Yapital endgültig im täglichen Leben seiner Nutzer an: Bis Ende dieses Jahres wird das neue Cross-Channel-Payment flächendeckend im Lebensmitteleinzelhandel als Zahlungsmittel verfügbar sein. Heute unterzeichneten die REWE Group und die Yapital Financial AG den Kooperationsvertrag, im mehr...

  • Neues HR-Portal komplettiert ABSOLVENTA Jobnet / ABSOLVENTA Jobnet nutzt die Zukunft Personal zur Vorstellung seines neuen HR-Expertenportals www.jobnet.de Berlin (ots) - Vom 17. bis zum 19. September treffen sich auf der "Zukunft Personal" in Köln Personal- und HR-Verantwortliche, um die aktuellen Herausforderungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu diskutieren. Auch in diesem Jahr mit dabei: ABSOLVENTA, laut der aktuellen PROFILO-Studie, aus Personaler-Sicht eine der besten Jobbörsen für den akademischen Nachwuchs in Deutschland. Im Mittelpunkt des ABSOLVENTA-Messeauftritts steht in diesem Jahr unter anderem die Vorstellung des neuen HR-Portals www.jobnet.de, das nach der Messe online mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht