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Arabischer Frühling oder arabischer Herbst für Frauen? CARE-Bericht zur Rolle von Frauen nach den Aufständen im Mittleren Osten und Nordafrika

Geschrieben am 12-09-2013

Bonn (ots) -

Sperrfrist: 12.09.2013 00:05
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Über zwei Jahre nach Beginn der Revolten im Mittleren Osten und
Nordafrika bleiben die Auswirkungen der gesellschaftlichen Umbrüche
für Frauen ambivalent. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der
Hilfsorganisation CARE, die heute anlässlich einer Ministerkonferenz
(Euromed) in Paris vorgestellt wird. Für den Bericht "Arabischer
Frühling oder Arabischer Herbst? Politische Beteiligung von Frauen in
den Aufständen und Schlussfolgerungen für internationale
Geberpolitik" wurden mehr als 300 Frauen und Männer in Ägypten,
Marokko, im Jemen und den Palästinensischen Gebieten befragt.

Das Ergebnis ist heterogen: Einerseits beförderten die Aufstände
die politische Beteiligung von Frauen, die sich etwa bei der
Konferenz des Nationalen Dialoges im Jemen erstmals zu Wort meldeten.
"Ich bin jeden Donnerstagabend auf langen, steinigen Wegen über die
Berge gegangen, um Freitags morgens an den Protesten mit anderen
Frauen teilzunehmen", berichtet eine Jemenitin. "Jetzt muss meine
Stimme einfach gehört werden." Andererseits überboten sich politische
Gruppierungen nach den Aufständen in Konservatismus und patriarchale
Machtstrukturen blieben bestehen. In Ägypten wurde die neue
Verfassung, die Frauen auf ihre Rolle innerhalb der Familie und als
Mütter reduziert, von einer mehrheitlich männlich dominierten
Versammlung beschlossen. Weitere Hindernisse für
Geschlechtergerechtigkeit sind die instabile Sicherheitslage, der
Anstieg von sexualisierter Gewalt und Übergriffen sowie die
symbolische Nutzung von Frauenrechten für religiöse und
parteipolitische Auseinandersetzungen, bei denen Frauen selbst oft
keine Stimme haben.

Der CARE-Bericht empfiehlt unter anderem:

- die Einführung von Frauenquoten, um ihre Beteiligung an
politischen Prozessen und Mitwirkung in Institutionen
sicherzustellen

- die schriftliche Fixierung von Frauenrechten in den
Rahmenverträgen zwischen Gebern und Empfängerländern

- die Vernetzung etablierter Frauenrechtsgruppen mit neuen
Aktivisten wie Jugendlichen und Gruppen aus ärmeren,
nicht-städtischen Gebieten, um ein breites Engagement für
Geschlechtergerechtigkeit zu fördern

- die Überbrückung von religiös-säkularen Differenzen, indem
Projekte für weitestgehend unstrittige Entwicklungsanliegen wie
Mädchenbildung und Müttergesundheit gefördert werden

Bei dem heutigen Euromed-Treffen in Paris wird über die zukünftige
Handels- und Entwicklungspolitik mit den Staaten des Mittleren Ostens
und Nordafrika beraten. "Geber wie die Europäische Union müssen
deutliche Zeichen setzen", mahnt der Generalsekretär von CARE
Deutschland-Luxemburg, Karl-Otto Zentel. "Welche Folgen hat es für
Empfängerländer in der Region, wenn sie die Rechte von Frauen und
deren Beteiligung an politischen Entscheidungen nicht ausreichend
berücksichtigen?"

Frauenrechte würden in der Region zu lange als Routineübung in
Entwicklungsprogrammen gesehen, für die ein Lippenbekenntnis
ausreiche, kritisierte Zentel. Nun hätten die Europäische Union und
andere Geber die Möglichkeit, Frauen und ihre politische Teilhabe an
den Transformationsprozessen des Arabischen Frühlings wirkungsvoll zu
unterstützen.

Bericht "Arab Spring or Arab Autumn" zum Download:
http://www.care.de/index.php?id=4073



Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 147 805 98
E-Mail: wilke@care.de


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