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Statistik legt erstmals wieder zu: 1,8 Prozent mehr Firmeninsolvenzen im ersten Halbjahr (BILD)

Geschrieben am 05-09-2013

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Studie Firmeninsolvenzen
http://ots.de/I6tjC
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Hamburg (ots) -

Im ersten Halbjahr 2013 nimmt die Zahl der Firmeninsolvenzen -
nach drei Jahren sinkender Fallzahlen - wieder leicht zu: Von Januar
bis Juni meldeten in Deutschland 15.349 Unternehmen eine Insolvenz an
- 1,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zu diesem
Ergebnis kommt die aktuelle Studie "Firmeninsolvenzen 1. Halbjahr
2013" der Wirtschaftsauskunftei Bürgel.

Verantwortlich dafür, dass die Fallzahlen seit 2009 erstmals
wieder steigen, macht Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin "vor
allem die Nachwirkung der schwachen Konjunktur im letzten Quartal
2012". Auf Jahressicht werde sich am neuen Trend nicht viel ändern:
Zwar geht Bürgel für die zweite Jahreshälfte 2013 von weniger
Fallzahlen aus, rechnet aber mit bis zu 30.500 Firmenpleiten im
Gesamtjahr. Das entspräche einem Zuwachs um knapp drei Prozent bzw.
um 900 Fälle gegenüber 2012. Folgt man Sellin, dann steht die
aktuelle Bürgel Prognose nicht in Widerspruch zu einer verbesserten
Konjunktureinschätzung: "Konjunkturprognosen spiegeln die
Zukunftserwartungen wider. In den Insolvenzstatistiken zeichnet sich
hingegen die Vergangenheit ab", erklärt der Bürgel Geschäftsführer.

Insbesondere die Industrie meldet neben dem Dienstleistungssektor
mehr Firmenpleiten - allen voran Maschinenbau, Druckindustrie,
Textilgewerbe sowie Speditions- und Logistikunternehmen. "Firmen
halten sich mit ihren Ausgaben angesichts der nachhaltig getrübten
Absatzperspektiven zurück. Auch die anhaltende Unsicherheit
hinsichtlich der Krise im Euroraum lähmt die bisherige
Investitionsbereitschaft", skizziert Sellin. Gerade Exporteure litten
unter der schwächelnden Weltkonjunktur. Im ersten Quartal 2013 wurde
vielen Firmen zudem der lange Winter zum Verhängnis. In Summe führen
diese Effekte zu einem leichten Anstieg bei den Schäden für die
Gläubiger. Diese Schäden liegen im Untersuchungszeitraum bei knapp
16,3 Milliarden Euro und entsprechen einer Steigerung um 1,6 Prozent.

Ein Großteil der Firmeninsolvenzen geht auf das Konto der
Bundesländer Nordrhein-Westfalen (5.777), Bayern (1.751),
Baden-Württemberg (1.240) und Niedersachsen (1.209). Aussagekräftiger
ist indes der Blick auf die so genannte Insolvenzquote: den Anteil
der Insolvenzen je 10.000 Unternehmen in einem Bundesland. Auch hier
führt Nordrhein-Westfalen die Insolvenzstatistik mit 79
Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen an. Über dem
Bundesdurchschnitt mit 49 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen rangieren
auch Sachsen-Anhalt (61), Sachsen (54), Schleswig-Holstein,
Niedersachen und Bremen (jeweils 53) sowie Berlin (51). Knapp unter
dem Bundesdurchschnitt liegen Hamburg (48 Insolvenzen je 10.000
Unternehmen) und das Saarland (47). Am wenigsten Firmeninsolvenzen
melden im ersten Halbjahr 2013 Bayern mit 33 Pleiten je 10.000
Unternehmen, gefolgt von Baden-Württemberg (35) und Brandenburg (39).

Auch wenn die Insolvenzstatistik in einigen Bundesländern nur
geringfügig anzieht: In 12 der 16 Länder steigen die Fallzahlen bei
den Firmeninsolvenzen an - allen voran in Thüringen mit 6,3 Prozent
mehr Insolvenzen. Aber auch in Baden-Württemberg (plus 6,2 Prozent)
und Hessen (plus 5,9 Prozent) sind im Untersuchungszeitraum mehr
Firmen von einer Insolvenz betroffen. Weniger Fälle verzeichnen
hingegen das Saarland (minus 6,0 Prozent), Bremen (minus 1,8
Prozent), Bayern und Schleswig-Holstein (beide minus 1,0 Prozent).

Gewerbebetriebe und GmbHs sind in den ersten sechs Monaten des
Jahres am stärksten von Firmeninsolvenzen betroffen. Insgesamt wurden
6.391 Gewerbebetriebe zahlungsunfähig - das entspricht einem Anteil
von 41,6 Prozent an der Insolvenzstatistik. Bei den GmbHs kam es zu
5.941 Insolvenzfällen (Anteil an der Insolvenzstatistik: 38,7
Prozent). Den mittlerweile drittstärksten Anteil von 5,7 Prozent am
Firmeninsolvenzgeschehen in Deutschland macht die Rechtsform der
Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) aus. Diese Rechtsform
hat im vergangenen Halbjahr 11 Prozent mehr Insolvenzen verursacht
als noch im Referenzhalbjahr 2012.

Weiterhin ein Großteil der Firmeninsolvenzen in Deutschland
resultiert aus Neugründungen. Insgesamt mussten 3.808 Firmen, die
nicht länger als zwei Jahre am Markt aktiv waren, Insolvenz anmelden.
Somit gehen knapp ein Viertel aller Firmeninsolvenzen in Deutschland
auf das Konto von Neugründungen. Gerade in der Startphase sorgt vor
allem eine fehlende Kapitalausstattung für
Finanzierungsschwierigkeiten. Auch scheitern Neugründungen, wenn sich
deren Geschäftsideen als nicht marktgerecht erweisen. Zudem machen
den Gründern vor allem Marktveränderungen, strategische
Fehlentscheidungen und mangelnde fachliche Kompetenz zu schaffen.

Hauptursachen für Unternehmenspleiten sind das Ausbleiben neuer
Aufträge bzw. die Stornierung oder die Verschiebung bereits erteilter
Aufträge. Auch das Zahlungsverhalten von Kunden wirkt sich
unmittelbar auf die Liquidität von Unternehmen aus. Insbesondere
Firmen, die mit hohen Zahlungsausfällen kämpfen müssen, haben nur
einen begrenzten Finanzierungsspielraum. So werden Dominoeffekte
angestoßen, die mit Zahlungsverzögerungen, Liquiditätsengpässen und
Finanzierungsschwierigkeiten beginnen und schließlich manches
Unternehmen in die Insolvenz treiben. Aktuell sind rund 20 Prozent
der Unternehmensinsolvenzen von diesen Dominoeffekten betroffen.
Zudem sind oftmals Managementfehler für ein erhöhtes Insolvenzrisiko
verantwortlich. So können falsche Markteinschätzungen oder
fehlerhafte Produktplanungen sowie Investitionsfehler zum Scheitern
von Unternehmen führen - ebenso wie eine mangelnde
Wettbewerbsfähigkeit.

Die kompletten Ergebnisse finden Sie auf unserer Homepage unter
http://ots.de/I6tjC

Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG ist mit 60 Büros in
Deutschland eines der führenden Unternehmen für Wirtschafts- und
Bonitätsinformationen sowie Inkassodienstleistungen. Bürgel ist ein
Tochterunternehmen der Euler Hermes Deutschland AG (Allianz Group)
und der EOS Holding GmbH (Otto Group).



Pressekontakt:

Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de , Tel.: 040 / 89 803 - 582


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