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Neue OZ: Kommentar zu Gauck / Oradour

Geschrieben am 04-09-2013

Osnabrück (ots) - Das Geschenk der Versöhnung

Welch bewegende Szene der Versöhnung: Gemeinsam mit François
Hollande und einem Überlebenden des Massakers hat Bundespräsident
Joachim Gauck der Opfer von Oradour-sur-Glane gedacht. Deutsche und
Franzosen Hand in Hand an einem Ort, an dem SS-Soldaten eines der
fürchterlichsten Verbrechen des Zweiten Weltkriegs verübten, dieses
Bild steht in einer Reihe mit der großen Versöhnungsgeste von Helmut
Kohl und François Mitterrand, die sich 1984 in Verdun über den
Gräbern deutscher und französischer Soldaten die Hand reichten. Das
Signal damals wie heute: Die Toten sind nicht vergessen, doch
erwächst daraus keine Feindschaft mehr, sondern bestimmen
Freundschaft und Vertrauen das Verhältnis beider Staaten.

Dennoch gibt es Wunden, die nicht verheilt sind. Auch fast sieben
Jahrzehnte nach Kriegsende bleibt es notwendig, sich dem dunkelsten
Kapitel deutscher Geschichte zu stellen. Gauck tut dies auf
glaubwürdige Weise. Oradour-sur-Glane ist nicht der erste Ort
deutscher Kriegsverbrechen, den er besucht hat. Zuvor war er schon im
tschechischen Lidice und im italienischen Sant'Anna di Stazzema,
weiteren zerstörten Dörfern. Der Präsident geht einen ebenso schweren
wie lohnenswerten Gang. Denn die Zeit ist reif, Lücken der
Geschichtsaufarbeitung zu schließen. Zugleich gibt es aber auch Grund
zur Freude, über das Geschenk der Versöhnung, das uns Deutschen
gemacht wird.

Uwe Westdörp



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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