(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR G-20-Gipfel startet in St. Petersburg Kooperation ist keine Einbahnstraße HANNES KOCH, BERLIN

Geschrieben am 04-09-2013

Bielefeld (ots) - Das Aufflammen der Finanzkrise vor fünf Jahren
war nicht nur eine große Bedrohung, sondern brachte auch eine neue
internationale Zusammenarbeit zwischen den Regierungen hervor. Die
Gruppe der 20 - der nach eigener Einschätzung wichtigsten
Wirtschaftsnationen der Welt - setzte sich erstmals ernsthaft an
einen Tisch. Heute, mit dem Abflauen der Krise und ihrem Übergang in
einen depressiven Normalzustand, treten jedoch wieder die nationalen
Interessen in den Vordergrund. Das ist beim G-20-Gipfel im russischen
St. Petersburg ab heute gut zu beobachten. Merkel, Putin, Obama,
Hollande und den anderen geht es unter anderem darum, das Recht der
Staaten auf Steuereinnahmen gegen die global agierenden
Kapitalbesitzer und Konzerne zu verteidigen. Der Kampf gegen
Steueroasen und Steuerverkürzung durch Unternehmen ist ein Versuch,
das öffentliche Leben, Schulen und Sicherheit bezahlbar zu halten -
ein Ziel, das Unterstützung verdient. Dies belegt, dass die
Spitzenpolitiker etwas dazugelernt haben. Und doch findet dieser
Lernerfolg schon wieder seine Grenze in den Egoismen der
verschiedenen Regierungen. Obwohl Finanzminister Schäuble sich einige
Verdienste im Kampf gegen Steuerhinterziehung erworben hat, bremst
auch sein Ministerium an manchen Stellen. So hintertreibt Deutschland
das Ziel einer fairen Besteuerung der Unternehmensgewinne an dem Ort,
wo sie tatsächlich erzielt werden. Der Grund: Siemens, BASF,
Volkswagen und andere transnationale Konzerne mit Sitz in Deutschland
müssten dann einen größeren Teil ihrer Abgaben im Ausland entrichten.
Dadurch könnten den deutschen Finanzministern Einnahmen
verlorengehen. Doch: Wer von anderen Geld beansprucht, muss auch
bereit sein, welches zu geben. Internationale Kooperation
funktioniert nicht als Einbahnstraße.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

483596

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Streit um den Eurokurs Bielefeld (ots) - Für fast 24 Stunden schien es, als könnte die SPD mit dem Thema Euro-Krise die Kanzlerin zum ersten Mal in diesem Wahlkampf in die Enge treiben. Dann kam der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel und schlägt mit seiner Keule den kleinen Vorteil wieder kurz und klein. Aus Sicht der SPD hatte die Dramaturgie gepasst. Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück hatten im Bundestag nach Bekanntwerden der Merkel-Zitate über die totale Unzuverlässigkeit der SPD in der Euro-Krise so getan, als ob gerade die Ehre einer traditionsreichen mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum G20-Gipfel Bielefeld (ots) - Wenn Waldimir Putin heute die Staats- und Regierungschefs zum G20-Gipfel im prachtvollen Konstantinpalast von St. Petersburg empfängt, sind die Erwartungen an konkrete Ergebnisse außerordentlich hoch. Offiziell soll das Thema Syrien nicht auf der Tagesordnung stehen - natürlich wird aber darüber gesprochen. Die atmosphärischen Störungen nach Bekanntwerden der NSA-Affäre zwischen Russland und den USA könnten sogar eine Einigung bei den Themen Finanzmärkte oder Kampf gegen die Steuerflucht gefährden. Gespannt erwartet mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Gauck / Oradour Osnabrück (ots) - Das Geschenk der Versöhnung Welch bewegende Szene der Versöhnung: Gemeinsam mit François Hollande und einem Überlebenden des Massakers hat Bundespräsident Joachim Gauck der Opfer von Oradour-sur-Glane gedacht. Deutsche und Franzosen Hand in Hand an einem Ort, an dem SS-Soldaten eines der fürchterlichsten Verbrechen des Zweiten Weltkriegs verübten, dieses Bild steht in einer Reihe mit der großen Versöhnungsgeste von Helmut Kohl und François Mitterrand, die sich 1984 in Verdun über den Gräbern deutscher und französischer mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Organspende Osnabrück (ots) - Trotz allem: Spenden! Nach den Vorfällen in Göttingen geht es nun bei der Organtransplantation um Verstöße, die Kontrolleure bei der Vergabe von begehrten Spenderorganen festgestellt haben. Erneut geraten damit die Transplantationszentren an deutschen Unikliniken ins Zwielicht, auch wenn es sich keineswegs um Fälle persönlicher Bereicherung handelt und die allermeisten Kliniken sauber arbeiten. Doch wieder geht Vertrauen verloren, das mühsam zurückgewonnen werden muss. Da können Prominente noch so viel werben mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Familiensplitting Osnabrück (ots) - Nachbessern, bitte Ist das Ehegattensplitting antiquiert? Ist es ungerecht, weil auch Kinderlose von der gemeinsamen Besteuerung profitieren? Ja, sagen viele und verweisen auf unverheiratete Eltern, Patchworkfamilien oder Familien, in denen Gleichgeschlechtliche Kinder großziehen. Andererseits, widersprechen andere, sei die Ehe gesetzlich geschützt und somit auch ihre steuerliche Förderung. Nun gießen die Experten vom Deutschen Institut für Wirtschaft Öl ins Feuer. Da heißt es, die Unionspläne zum Familiensplitting mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht