(Registrieren)

Sahra Wagenknecht zu Regulierungsvorschlägen der EU-Kommission: Schattenboxen gegen Schattenbanken

Geschrieben am 04-09-2013

Berlin (ots) - "Das ist Schattenboxen gegen Schattenbanken. Der
Vorschlag der EU-Kommission zur Schaffung einer Kapitalrücklage von
Geldmarktfonds kommt zwar aus der Lobbyisten-Hauptstadt Brüssel,
riecht aber streng nach City of London", kommentiert Sahra
Wagenknecht den Vorschlag des EU-Binnenmarktkommissars Michel Barnier
zur Regulierung von Schattenbanken. Die Erste Stellvertretende
Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Der deutsch-französische Vorstoß für ein Verbot einer
Rückzahlgarantie durch die häufig verlustreichen Geldmarktfonds ist
ebenso ein schlechter Scherz. Das Mindeste wäre, dem Vorschlag des
früheren Vorsitzenden der US-Zentralbank, Paul Volcker, zu
entsprechen: Wer wie Geldmarktfonds Bankgeschäfte macht, braucht eine
Banklizenz und muss strengen Eigenkapitalanforderungen unterworfen
werden.

Fest steht: Die Bundeskanzlerin sowie die EU-Kommission haben den
Mund zu voll genommen. Nach der Wirtschafts- und Finanzkrise
versprachen sie, dass kein Finanzplatz und Institut mehr ohne
Aufsicht und Regulierung bleibt. Die Zahlen strafen sie Lügen: Das
Financial Stability Board (FSB) der G20-Staaten schätzt die
Bilanzsumme der Schattenbanken - also Geldmarktfonds,
Zweckgesellschaften und Hedgefonds - auf 51 Billionen Euro. Das
entspricht einer Verdoppelung innerhalb von zehn Jahren.
Schattenbanken decken somit etwa 30 Prozent des gesamten
Finanzsystems und die Hälfte aller Bankaktiva ab. Sie operieren
darüber hinaus weitgehend aus Steueroasen. Der Anteil von in der EU
ansässigen Schattenbanken - insbesondere in Großbritannien - ist
zudem gestiegen. Die Basel III-Reform bietet für Großbanken weitere
Anreize, gefährliche Geschäfte von der Bilanz zu nehmen.

DIE LINKE fordert ein Verbot von Schattenbanken. Es darf
schlichtweg kein Geschäft mehr außerhalb der Bilanz geben. Alle
Maßnahmen gegen Schattenbanken erfordern die Austrocknung von
Regulierungs- bzw. Steueroasen. Die Bunderegierung muss Druck auf
Steueroasen und Zocker-Banken machen, etwa durch die Kündigung von
Doppelbesteuerungsabkommen, saftige Quellensteuern, und das Verbot
von Hedgefonds. DIE LINKE unterstützt darüber hinaus den Vorschlag
der UN-Kommission zur Regulierung der Finanzmärkte unter Vorsitz des
Wirtschaftsnobelpreisträgers Joseph Stiglitz, wonach Banken die
Aktivität in Regulierungsoasen schlichtweg zu verbieten ist.
Unkooperativen Banken muss die Lizenz entzogen werden."



Pressekontakt:
Hendrik Thalheim
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

483523

weitere Artikel:
  • Offener Brief des Gesamtbetriebsratsvorsitzenden von British American Tobacco Germany, Paul Walberer / Die deutsche Politik lässt Arbeitnehmer im Stich! (BILD) Bayreuth (ots) - Der deutschen Tabakindustrie steht eine nie dagewesene Regulierungswelle bevor. Bis zu 100.000 Arbeitsplätze sind deutschlandweit bei Herstellern, Pflanzern, Zulieferern, Händlern und nachgelagerten Dienstleistern durch eine neue EU-Richtlinie gefährdet. Am 10. September 2013 stimmt das Europäische Parlament über diese neue Tabakproduktrichtlinie ab. Doch von Seiten der deutschen Politiker erfahren die Betriebsräte im Kampf um die heimischen Arbeitsplätze kaum Unterstützung. Die Gesprächsanfragen der Gesamtbetriebsratsvorsitzenden mehr...

  • von Stetten: Schwarz-gelbe Politik für mehr Wettbewerbsfähigkeit Berlin (ots) - Das Weltwirtschaftsforum hat am heutigen Mittwoch seinen Wettbewerbsindex 2013 vorgelegt. Hierzu äußert sich der Vorsitzende des Parlamentskreis Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Christian von Stetten: "Im Wettbewerbsindex 2013 ist Deutschland auf einem hervorragenden vierten Platz gelandet. Vor uns liegen nur die Schweiz, Singapur und Finnland. Besonders stolz können wir darauf sein, dass wir uns gegenüber 2012 um zwei Plätze verbessert haben. Diese Verbesserung zeigt, dass der wirtschaftspolitische mehr...

  • Caren Lay und Sebastian Körber zu Gast bei Michel Friedman / N24-Talk "Studio Friedman" am 5.9.2013 um 23.10 Uhr Berlin (ots) - Die Mietpreise gehen in vielen Städten durch die Decke, Energie- und weitere Zusatzkosten lassen zusätzlich das Portemonnaie schrumpfen. Bis zu 50 Prozent des monatlichen Einkommens bezahlt der Bürger allein für das Wohnen. "Es gibt keinen Anspruch, in einer bestimmten Straße, in einem bestimmten Haus für den Rest seines Lebens zu wohnen", sagt die FDP. Stimmt das? Oder gibt es ein Grundrecht auf Wohnen, wie es die Linke fordert? Darüber diskutiert Michel Friedman mit Caren Lay, der stellvertretenden Parteivorsitzenden mehr...

  • Westfalen-Blatt: Brüderle teilt Merkels Kritik an der SPD - Steinbrück ein "Besserwisser" Bielefeld (ots) - FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hat sich im Streit um die Zuverlässigkeit der SPD in der Europapolitik hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gestellt. "Beim Austeilen ist Herr Steinbrück immer stark, beim Einstecken schwach", sagte Brüderle dem in Bielefeld erscheinenden "Westfalen-Blatt" (Donnerstag). Noch vor wenigen Tagen habe Steinbrück der Bundeskanzlerin eine Verletzung des Amtseides vorgeworfen und sich bis heute nicht entschuldigt. Die jetzige Empörung der SPD sei vor allem dem Wahlkampf geschuldet. mehr...

  • Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Obama und Syrien Frankfurt (ots) - Die Frankfurter Rundschau kommentiert die Syrien-Strategie von US-Präsident Obama: Vor zehn Jahren kritisierte der damals noch völlig unbekannte Politiker Barack Obama den Irak-Feldzug mit den Worten: "Ich bin nicht gegen jeden Krieg. Ich bin gegen die dummen Kriege." Unglücklicherweise jedoch hat sich Obama selbst unter Zugzwang gesetzt, als er mit einem Militärschlag drohte, wenn die syrische Armee Giftgas einsetzen sollte. Einem Gegenschlag, den er selbst wohl "dumm" nennen würde, wäre er heute nicht Präsident. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht