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WAZ: Aufklärung ist eine Pflicht. Kommentar von Dietmar Seher

Geschrieben am 03-09-2013

Essen (ots) - Justitia war lange, sehr lange blind in Deutschland.
Sie war tief verwoben mit dem braunen Terror der Nazis. Personell wie
ideell. Es bedurfte Mitte der 60er-Jahre mutiger Staatsanwälte wie
dem Frankfurter Behördenleiter Fritz Bauer, um die
Hauptverantwortlichen für Auschwitz auf die Anklagebank zu bringen.
Mühsam begann damals die Aufarbeitung der deutschen Verbrechen.
Mühsam wird auch der neue Schub sein, wenn jetzt erstmals in größerem
Umfang gegen die willigen Helfer ermittelt wird. Die meisten von
ihnen sind tot. Die wenigen alten Männer und Frauen, die noch leben,
werden gesundheitlich angeschlagen sein, was auch Auswirkungen auf
eine Strafverfolgung hat. Vielleicht kommt keiner von ihnen je ins
Gefängnis. Nicht, weil die Gerichte nicht wollen. Weil sie nicht
können. Weshalb dann der Aufwand? Weshalb die 1,2 Millionen Euro, die
der Unterhalt der zentralen Ermittlungsstelle in Ludwigsburg jedes
Jahr die Staatskasse kostet? Die Antwort lautet: Weil es auch fast
sieben Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine Pflicht
unseres Landes gibt, die furchtbaren Verbrechen der Vergangenheit
aufzuklären und zu ahnden. Die Fahnder in Ludwigsburg werden noch
eine Weile zu tun haben, bis die Zeit jede weitere Ermittlung sinnlos
macht.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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