(Registrieren)

Neue UDV-Studie und Crashtests: Fahrradunfälle sind häufig, schwer und oft vermeidbar - Abbiegende Pkw besondere Gefahr

Geschrieben am 01-08-2013

--------------------------------------------------------------
Zur Smartsite
http://ots.de/87PLO
--------------------------------------------------------------


Berlin (ots) - Autofahrer vergessen beim Abbiegen viel zu oft den
Schulterblick oder können wegen Sichtbehinderungen und ungünstig
geführter Radwege gar nichts sehen. Deshalb kommt es häufig zu
schweren Unfällen mit geradeausfahrenden Radfahrern. Diese
Konfliktsituation hat die Unfallforschung der Versicherer (UDV) in
einem Forschungsprojekt detailliert untersucht und die Ergebnisse
jetzt vorgestellt. Bei einem Crashtest wurden die dramatischen
Auswirkungen eines solchen Abbiegeunfalls gezeigt. "Obwohl die beiden
Protagonisten dabei "nur" mit etwa 20 km/h unterwegs waren", so
Siegfried Brockmann, Leiter der UDV, "hätte ein Radfahrer bei einer
solchen Konstellation schwerste oder gar tödliche Verletzungen davon
getragen."

Innerorts ist jeder vierte Getötete im Straßenverkehr ein
Radfahrer. Als besonders gefährlich haben sich Konflikte zwischen
abbiegenden Kraftfahrzeugen und geradeausfahrenden Radfahrern
herausgestellt. Eine Unfallart, die fast ausschließlich vom
Autofahrer verursacht wird und in 80 Prozent der Fälle mit Verletzten
endet.

An die Autofahrer appelliert Brockmann angesichts der oft
unübersichtlichen Abbiegesituationen, den Schulterblick konsequent
anzuwenden und im Zweifel auch mehrmals zu schauen. "Radfahrer
sollten an Kreuzungen besonders aufmerksam sein und zur eigenen
Sicherheit auch einmal auf ihr Vorfahrtsrecht verzichten", rät
Brockmann.

Ergebnisse der UDV-Studie:

* Unfälle mit abbiegenden Kfz und geradeausfahrenden Radlern
passierten zu zwei Drittel beim Rechtsabbiegen.
* Unfälle mit Verletzten waren sechsmal so häufig wie im
Gesamtunfallgeschehen.
* In 90 Prozent der Fälle hatte der Kfz-Fahrer die Hauptschuld.
* Anteil der Lkw und Lieferwagen unter den Unfallgegnern: 11 Prozent.
* Unfallauffällig waren an Ampeln vor allem Radwege, die zwischen
zwei und vier Meter von der Straße abgesetzt waren. Bei Kreuzungen
ohne Ampeln waren es die, die mehr als vier Meter abgesetzt waren.
Hier waren oft Sichtbehinderungen vorhanden.
* Unfallbegünstigende Faktoren: Linksfahrende Radfahrer, Radfahrer
auf dem Gehweg und abschüssige Straßen.
* Bei der Verhaltensbeobachtung wurde vor allem der fehlende
Schulterblick festgestellt (in jedem 5. Fall). Bei Konflikten mit
Radfahrern hatte sogar jeder dritte Autofahrer den Schulterblick
"vergessen".
* Häufigste Fehler bei den Radlern: Fahren in falscher Richtung und
queren an Fußgängerfurten. Bei den Kraftfahrzeugen sollten nach
Ansicht der UDV Abbiegeassistenten weiterentwickelt und die Chancen
der Vehicle-to-Vehicle-Kommunikation (Informationsaustausch
zwischen Fahrrad und Auto) genutzt werden.

Schließlich müssen die Verkehrsräume so gestaltet werden, dass im
Kreuzungsbereich eine freie Sicht auf die Radfahrer gegeben ist. Der
Radverkehr sollte daher auf Radwegen nahe an der Fahrbahn oder auf
Radfahrstreifen auf der Fahrbahn geführt werden. Wo möglich, sollten
eigene Ampelphasen für Radfahrer geschaltet werden.

Fakten zu Radverkehrsunfällen in Deutschland:

* 2012 gab es 74.961 Unfälle mit Radfahrern und Personenschaden.
Dabei wurden 417 Menschen getötet, 14.496 schwer verletzt und
64.835 leicht verletzt.
* Jeder fünfte Schwerverletzte ist ein Radfahrer.
* Jeder vierte getötete und jeder dritte schwerverletzte Radfahrer
verunglückte alleine.
* Kein Rückgang der Fahrradunfälle von 2000 bis 2012.
* 54 Prozent der getöteten Radfahrer waren über 65 Jahre alt.
* Häufigste Fehler der Radfahrer: falsche Fahrbahn oder falsche
Straßenseite, Alkohol und Einfahren in den fließenden Verkehr.
* Häufigste Fehler der Autofahrer: Fehler beim Abbiegen,
Nichtbeachten der Vorfahrt und Einfahren in den fließenden Verkehr.

Weitere Informationen auf www.udv.de.
Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/unfallforschung
Unsere Filme auf YouTube: www.youtube.com/unfallforschung
Unser BLOG: www.verkehrssicherheitsblog.de
Unfallforschung auf Facebook: www.facebook.com/unfallforschung



Ansprechpartner für Presseanfragen:
Siegfried Brockmann
Tel.: 030 / 20 20 - 58 20
s.brockmann@gdv.de

Presse und Information

Ulrike Pott (Ltg.)
Tel.: +49 30 2020-5110
Fax: +49 30 2020-6604

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.

Wilhelmstraße 43 / 43 G, 10117 Berlin
Postfach 08 02 64, 10002 Berlin
Tel.: +49 30 2020-5110
Fax: +49 30 2020-6604

51, rue Montoyer
B - 1000 Brüssel
Tel.: +32 2 28247-30
Fax: +32 2 28247-39

www.gdv.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

477836

weitere Artikel:
  • Megastar Robbie Williams live im CinemaxX: "Take The Crown Stadium Tour 2013" am 20. August auf der großen Leinwand genießen Hamburg (ots) - Live und überlebensgroß - so können Robbie-Williams-Fans den britischen Superstar am 20. August in ausgewählten CinemaxX Kinos erleben. Live aus der estländischen Hauptstadt Tallinn wird das vorletzte Konzert der "Take The Crown Stadium Tour 2013" auf die große Leinwand übertragen - natürlich in bester CinemaxX Bild- und Tonqualität. Gemäß dem Motto "Mehr als Kino" ist Superstar Robbie Williams seinen Fans so im CinemaxX zum Greifen nah. Die beste Show aller Zeiten - das verspricht Robbie seinem Publikum, und mehr...

  • Es kracht zu oft! - Fahrradunfälle und wie sie vermeidbar sind (AUDIO) Berlin (ots) - Anmoderationsvorschlag: Wer morgens mit dem Rad zur Arbeit fährt, kennt das: An der Ampel wird man fast von einem Lieferwagen gerammt und die hektische Mama mit den Kindern auf dem Rücksitz ihres Autos berührt mit dem Außenspiegel fast den Ellenbogen. Radfahrer leben gefährlich auf deutschen Straßen und sind oft in Unfälle verwickelt. Was Auto- und Radfahrer dafür tun können, damit die Pedalentreter sicherer unterwegs sind: Jessica Martin hat sich umgehört. Sprecher: Das hier ist ein Crash. Atmo mehr...

  • Guido Cantz versteht nicht nur Spaß / Start des Mundart-Spaßes "Verstehen Sie WAS?" am 9. 9. 2013, 22.30 Uhr im SWR Fernsehen / Sonya Kraus absolviert ersten Eignungstest für den Südwesten (BILD) Mainz (ots) - Nach einem erfolgreichen Piloten im vergangenen Jahr kommt der Mundart-Spaß "Verstehen Sie WAS?" nun in einer ersten Staffel mit fünf Folgen ins SWR Fernsehen. Ab dem 9. September konfrontiert Guido Cantz montags, ab 22.30 Uhr, jeweils einen prominenten Gast mit amüsanten und pfiffigen Aufgaben zu Sprache und Lebensart des Südwestens. Als erste Kandidatin stellt sich die bekannte Fernsehmoderatorin Sonya Kraus dem 45-minütigen Eignungstest. In den weiteren Folgen wollen Matze Knop, Rüdiger Hoffmann, Willy Astor mehr...

  • phoenix-Programmhinweis - Erstausstrahlung: MEIN AUSLAND: Liebeserklärung auf Sibirisch - Sonntag, 8. September 2013, 21.45 Uhr Bonn (ots) - Zuerst hat sich Aussteigerin Karin Haß in das Land verliebt: Sibirien, mit der unendlichen Weite der Taiga. Es gibt kaum Menschen, keine Autos und keine Werbeplakate. Genauso wenig gibt es Spülmaschinen, fließendes Wasser, erst recht kein warmes, oder sonstigen Luxus. Die Toilette ist ein Verschlag auf dem Hof - auch im Winter. Es braucht zwei Tagesreisen mit dem Boot zur nächstgelegenen Siedlung: Dabei begegnet man Bären, Elchen und Milliarden von Mücken. Karin hat in Hamburg als Programmiererin und Systemanalytikerin mehr...

  • Bei Immobilienerbe stehen Emotionen im Vordergrund - die Mehrheit der deutschen Erben kennt den Wert der Immobilie nicht Berlin (ots) - Bereits jeder fünfte Deutsche hat in den vergangenen Jahren eine Immobilie geerbt oder wird zukünftig eine Immobilie erben. In Zeiten der Trauer müssen sich die Hinterbliebenen damit auseinandersetzen, wie sie mit dem geerbten Betongold umgehen werden. ImmobilienScout24 hat in einer repräsentativen Umfrage 1.073 Erben und zukünftige Erben zu ihrem emotionalen und rationalen Umgang mit dem Thema befragt. Schon bei Verlesen des Testaments stellt sich für die meisten Erben die Frage: Was tun mit der geerbten Immobilie? mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht