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Transparenz im Sportrechteerwerb und Vielfalt der Sportarten in der Berichterstattung stärken // Positionspapier des WDR-Rundfunkrats zur Sportberichterstattung

Geschrieben am 19-07-2013

Köln (ots) - Der Rundfunkrat des WDR hat in seiner gestrigen
Sitzung ein Positionspapier zur Sportberichterstattung verabschiedet.
Er betont darin den Wunsch nach mehr Transparenz im Sportrechterwerb,
um die programmstrategischen Beratungen zu intensivieren.

Ziel sollte sein, die Bandbreite der Sportarten im Programm weiter
zu erhöhen. Wichtige Schritte für mehr Vielfalt im Programm sind mit
dem Ausbau der Berichterstattung bei ARD und ZDF über die
Basketball-Bundesliga, die Handball-Bundesliga und die Deutsche
Eishockey-Liga bereits getan. Seine kritische Haltung gegenüber der
Übertragung von Profiboxkämpfen hat der WDR-Rundfunkrat nochmals
hervorgehoben.

Betont wurde zudem die integrative und gesellschaftliche Kraft des
Sports. Dabei ist die Sportberichterstattung stets im Gesamtkonzept
des Programms zu sehen und darf das Programm nicht dominieren.

Die Vorsitzende des WDR Rundfunkrats Ruth Hieronymi: "Während des
WDR-Vorsitzes der ARD haben die Gremienvorsitzenden verabredet, sich
in der programm-lich wichtigen und kostenintensiven
Sportberichterstattung in der ARD enger abzustimmen. Mit dem
vorliegenden Positionspapier hat der Rundfunkrat des WDR als
Ver-tretung der Interessen der Allgemeinheit bereits im Vorfeld
künftiger Vertragsverhandlungen seinen Standpunkt deutlich gemacht.
Auf ARD-Ebene werde ich mich dafür einsetzen, dass die Empfehlungen
des WDR-Rundfunkrats umgesetzt werden."

Die vollständige Stellungnahme finden Sie unter:
http://www.wdr.de/unternehmen/gremien/rundfunkrat/resolution.jsp

Vom WDR-Rundfunkrat in der 550. Sitzung am 18. Juli 2013
verabschiedet // Positionierung des Rundfunkrats zur
Sportberichterstattung

Der Rundfunkrat des WDR unterstützt die Bemühungen der
Gremienvorsitzendenkonferenz die Transparenz im Bereich des
Sportrechteerwerbs in den Gremien der Landesrundfunkanstalten zu
erhöhen und sieht in den Fortschritten der letzten Jahre die Chance,
die programmstrategischen Beratungen zwischen den Rundfunk- und
Verwaltungsräten und den Programmverantwortlichen zu intensivieren.

Entsprechend den Ausführungen in § 4 Rundfunkstaatsvertrag zur
Übertragung von Großereignissen, sollte sich der
öffentlich-rechtliche Rundfunk aufgrund der gesellschaftlichen
Relevanz der Ereignisse für deren Übertragung in den eigenen
Angeboten einsetzen. Als Großereignisse werden im
Rundfunkstaatsvertrag aufgeführt:

1. Olympische Sommer- und Winterspiele,

2. bei Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften alle Spiele mit
deutscher Beteiligung sowie unabhängig von einer deutschen
Beteiligung das Eröffnungsspiel, die Halbfinalspiele und das
Endspiel,

3. die Halbfinalspiele und das Endspiel um den Vereinspokal des
Deutschen Fußball-Bundes,

4. Heim- und Auswärtsspiele der deutschen
Fußballnationalmannschaft,

5. Endspiele der europäischen Vereinsmeisterschaften im Fußball
(Champions League, UEFA-Cup) bei deutscher Beteiligung.

Um eine Übertragung im Free-TV zu gewährleisten, kann der
öffentlich-rechtliche Rundfunk auch private Anbieter beteiligen.
Beispielhaft sind in diesem Zusammenhang die Übertragungen von
Spielen der Fußball-EM und -WM in öffentlich-rechtlichen und privaten
Free-TV-Sendern zu nennen.

Der Ausbau der Berichterstattung bei ARD und ZDF über die
Basketball-Bundesliga, die Handball-Bundesliga und die Deutsche
Eishockey-Liga wird begrüßt. Dies wird mit der Hoffnung verbunden,
dass eine vergleichbare Regelung mit den Verbänden der Olympischen
Sommersportarten gefunden wird. Ziel sollte sein, die Bandbreite der
Sportarten zu erhöhen. Dass eine bessere Koordination zwischen den
Sportverbänden und den Rundfunkanstalten dem Publikum zugute kommt
und erfolgreich sein kann, hat die Entwicklung der Wintersportarten
im Programm gezeigt. Dafür ist es notwendig, Sendeformate für weitere
Sportarten im Programm nachhaltig zu entwickeln. Vor diesem
Hintergrund hat der Rundfunkrat die Übertragungen von der Handball-WM
Anfang 2013 im Ersten ausdrücklich begrüßt. Zusammen mit der zuvor
genannten Einigung sind dies wichtige Schritte für mehr Vielfalt im
Programm.

In die Gesamtschau der Sportberichterstattung gehören auch die
vorhandenen Rechte an der Übertragung der Fußballbundesliga, die
positiv bewertet werden - aber auch hinsichtlich des finanziellen
Engagements immer wieder geprüft werden müssen. Der Rundfunkrat
bekräftigt seine Position vom Juli 2011, eine nach wie vor
grundsätzlich kritische, zum Teil ablehnende Haltung gegenüber der
Übertragung von Profiboxkämpfen zu haben und in dem damals
zugestimmten Vertrag den "Einstieg in den Ausstieg" der Übertragung
von Profiboxkämpfen im Ersten zu sehen.

Für die nachhaltige Entwicklung von Sportarten für die
Berichterstattung und zur Erschließung bislang ungenutzter bzw.
nicht-veräußerbarer Rechte bieten sich zudem das Livestreaming an.
Gerade im Internet kann die Vielfalt von Sportereignissen umfassend
abgebildet werden. Hierzu sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen
ausgeschöpft werden und der WDR stärker als Navigator die sportliche
Bandbreite dem Publikum näherbringen.

Der Rundfunkrat begrüßt, dass die Berichterstattung über die
Sonntagsspiele der Fußballbundesliga in den Dritten Programmen in
Zukunft von einer Landesrundfunkanstalt federführend verantwortet
wird. Darüber hinaus regt der Rundfunkrat im Sinne der Vereinbarung
mit der Basketball-Bundesliga, der Handball-Bundesliga und der
Deutsche Eishockey-Liga an, am Sonntag in WDR-Fernsehen eine eigene
Sportsendung zu etablieren, die das Sportgeschehen jenseits des
Fußballs abbildet.

Der sogenannte 33er Vertrag wird insbesondere in den Dritten
Programmen genutzt. Im Sendegebiet desWDR kommt den 'Lokalzeiten'
hierbei eine besondere Bedeutung zu. Sie bilden die Vielfalt der
Ereignisse ab. Wünschenswert wäre es, wenn sich die Bandbreite der im
33er Vertrag vertretenen Sportarten stärker als bisher in den
landesweiten Formaten des WDR, beispielsweise in der 'Aktuellen
Stunde' oder einem neuen Format wiederfinden würden. Neben den
regionalen Sportereignissen, über die in den 'Lokalzeiten' berichtet
wird, könnte dann auch über Begegnungen von Mannschaften und über
einzelne Sportler/innen,die vorbildliche Leitungen erbringen,
berichtet werden. Damit kann das Sportgeschehen über die Grenzen
einzelner Sendegebiete der Lokalstudios hinweg transportiert und die
integrative und gesellschaftliche Kraft des Sports transparenter
gemacht werden - getreu dem Motto "Ein Stück Heimat - WDR".

Die Sportberichterstattung ist allerdings stets im Gesamtkonzept
der Programmplanung zu sehen, die sich an den gesetzlich festgelegten
Programmauftrag zu halten hat. Sportberichterstattung darf das
Programm nicht dominieren.



Pressekontakt:
Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats
Appellhofplatz 1
50667 Köln
E-Mail: rundfunkrat@wdr.de
Tel. 0221-220-5600


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