(Registrieren)

ZDF-Politbarometer Juli 2013 / FDP erstmalig wieder bei 5 Prozent / Mehrheit fände große Koalition gut (BILD)

Geschrieben am 12-07-2013

Mainz (ots) -

Politbarometer-Projektion: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl
wäre, würde die FDP einen Punkt zulegen und erstmalig nach fast einem
Jahr wieder die 5-Prozent-Hürde nehmen. Die CDU/CSU hätte, nach ihrem
Rekordwert im Juni, Einbußen und läge jetzt bei 41 Prozent (minus 2).
Die SPD käme auf 26 Prozent und die Grünen auf 13 Prozent, beide
unverändert. Die Linke verbesserte sich auf 7 Prozent (plus 1). Die
Alternative für Deutschland erreichte wie zuletzt 3 Prozent und die
sonstigen Parteien zusammen 5 Prozent (unverändert).

Koalitionsbewertung: Absolute Mehrheit für große Koalition

Wenn es nach der Bundestagswahl zu einer Koalition aus CDU/CSU und
SPD käme, fände das eine Mehrheit von 52 Prozent gut, nur 27 Prozent
fänden eine große Koalition schlecht (egal: 18 Prozent). Eine
Koalition aus SPD und Grünen erfährt eine Zustimmung von 39 Prozent,
42 Prozent lehnen sie ab (egal: 16 Prozent). Eine schwarz-grüne
Koalition bewerten 35 Prozent positiv und 40 Prozent negativ (egal:
22 Prozent), und eine Fortführung der jetzigen Koalition aus CDU/CSU
und FDP fänden 32 Prozent gut und 46 Prozent schlecht (egal: 19
Prozent). Auf große Ablehnung stoßen Dreierbündnisse aus SPD, Grünen
und FDP und SPD, Grünen und Linke: Eine Ampel-Koalition beurteilen 60
Prozent als schlecht (gut: 15 Prozent, egal: 21 Prozent),
Rot-Rot-Grün finden 67 Prozent schlecht (gut: 20 Prozent, egal: 11
Prozent - Rest zu 100 Prozent jeweils "weiß nicht").

Wahlentscheidung: Koalitionsaspekt im Vordergrund

Ausschlaggebend bei der Wahlentscheidung im September ist für 57
Prozent, welche Parteien die Regierung bilden, nur für 35 Prozent ist
wichtiger, wer Kanzler/in wird (weiß nicht: 8 Prozent). Während die
Anhänger von SPD (62 Prozent), FDP (83 Prozent), Linke (65 Prozent)
und Grünen (83 Prozent) hier mehrheitlich den Koalitionsaspekt
hervorheben, ist für 50 Prozent der CDU/CSU-Anhänger die Kanzlerfrage
entscheidend (Koalition: 45 Prozent).

K-Frage: Vorsprung Merkel vor Steinbrück verringert sich leicht

Bei der Frage, wen die Deutschen nach der Wahl lieber als
Bundeskanzler/in hätten, sprechen sich nach 65 Prozent Ende Juni
jetzt 62 Prozent für Angela Merkel aus, 29 Prozent (Juni II: 27
Prozent) wünschen sich den SPD-Herausforderer Peer Steinbrück (weiß
nicht: 9 Prozent; Juni II: 8 Prozent). Weiterhin fällt der Rückhalt
Merkels in der CDU/CSU mit 96 Prozent wesentlich höher aus als der
Steinbrücks bei den SPD-Anhängern (69 Prozent).

TOP TEN: Fast nur Gewinner

Platz eins der Top Ten nimmt weiterhin Bundeskanzlerin Angela
Merkel ein, die sich mit einem Durchschnittswert von 2,4 (Juni II:
2,2) auf der Skala von +5 bis -5 erneut verbessert. Mit großem
Abstand folgen Wolfgang Schäuble mit 1,5 (Juni II: 1,3), Frank-Walter
Steinmeier mit 0,9 (Juni II: 0,8), Ursula von der Leyen mit 0,7 (Juni
II: 0,6) und Horst Seehofer mit 0,5 (Juni II: 0,4). Gleich vier
Politiker werden - bei Unterschieden nur im Hundertstelbereich - mit
0,3 eingestuft: Jürgen Trittin (Juni II: 0,1), Peer Steinbrück (Juni
II: 0,2), Sigmar Gabriel (Juni II: 0,1) und Thomas de Maizière (Juni
II: 0,2). Auf Platz zehn liegt weiterhin Guido Westerwelle, der
unverändert mit minus 0,2 bewertet wird.

Union und SPD: kaum programmatische Unterschiede

Ähnlich wie vor vier Jahren können mit Blick auf Programme und
Inhalte nur 25 Prozent der Befragten sehr starke oder starke
Unterschiede zwischen CDU/CSU und SPD ausmachen (Juli 2009: 21
Prozent). Die meisten (69 Prozent), und dies quer durch alle
Parteianhängergruppen, sehen nur wenige oder gar keine Unterschiede
(Juli 2009: 72 Prozent), 6 Prozent äußern sich nicht (Juli 2009: 7
Prozent).

Schwäche der SPD: Schuld wird hauptsächlich führenden Politikern
angelastet

Die eher schlechten Umfragewerte der SPD liegen für 72 Prozent
aller Befragten und 76 Prozent der SPD-Anhänger hauptsächlich an den
Spitzenpolitikern der Partei, nur 21 Prozent (SPD-Anhänger: 17
Prozent) sehen den Hauptgrund hierfür in den politischen Inhalten der
SPD.

US-Datenüberwachung: Mehrheit glaubt deutsche Stellen wussten
davon

Die große Mehrheit der Deutschen geht davon aus, dass sowohl die
hiesigen Geheimdienste (87 Prozent) als auch die deutsche Regierung
(79 Prozent) von der umfangreichen Datenüberwachung durch die
US-Geheimdienste wussten. Nur 8 Prozent (Geheimdienste) bzw. 16
Prozent (Regierung) glauben dies nicht. Eine Mehrheit von 57 Prozent
derjenigen Befragten, die das Internet nutzen, hat aber nicht vor,
die eigenen Daten im Netz künftig besser zu schützen. Nur ein Viertel
(25 Prozent) der Internetnutzer plant dies, und 13 Prozent geben an,
sich bereits jetzt, z.B. mit Verschlüsselungsprogrammen, zu schützen
(weiß nicht: 5 Prozent).

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 9. bis 11. Juli 2013 bei 1338 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 44 Prozent,
SPD: 26 Prozent, FDP: 4 Prozent, Linke: 6 Prozent, Grüne: 13 Prozent,
AfD: 2 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag,
2. August 2013.

http://twitter.com/ZDF

Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 -
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer



Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

474648

weitere Artikel:
  • Bär/Weinberg: Qualität der Kinderbetreuung leidet nicht unter Kita-Ausbau Berlin (ots) - Der Kinderschutzbund hat die Sorge geäußert, dass die Qualität der Kita-Betreuung unter dem raschen quantitativen Ausbau leiden könnte. Dazu erklären die familienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dorothee Bär, und der zuständige Berichterstatter Marcus Weinberg: "Die Befürchtungen, der Ausbau der Kita-Plätze würde zu Lasten der Qualität der Kindestagesbetreuung gehen, sind unberechtigt. Wie die Familienministerkonferenz bereits am 6./7. Juni 2013 feststellte, konnte trotz der erheblichen Anstrengungen mehr...

  • Erste Ergebnisse: Auch Pflegende lehnen Kammer ab / bpa-Befragung zeigt deutliche Vorbehalte der Pflegekräfte gegen eine Zwangsverkammerung des Berufsstandes München (ots) - "Wenn die Politik die Pflegenden ernst nimmt, darf sie die Pflegekammer keinesfalls gegen den Willen der Pflegenden in bayerischen Diensten und Einrichtungen durchsetzen. Ansonsten wird das Projekt aufgrund einer zu erwartenden Klagewelle der Pflegenden scheitern." Der Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), Kai A. Kasri, macht die Landesregierung auf die deutliche Ablehnung der Kammerpläne durch die Pflegenden selbst aufmerksam. Eine erste Auswertung einer Befragung von mehr...

  • Der Tagesspiegel: Fall Sarrazin: Bundesregierung reagiert auf Rassismus-Vorwürfe der UN Berlin (ots) - Berlin. Die Bundesregierung stellt Änderungen der Gesetzgebung gegen Rassismus in Aussicht. In einer Verbalnote an den Antirassismus-Ausschuss der Vereinten Nationen in Genf, der Deutschland im Falle Sarrazin gerügt hatte, heißt es: "Die Bundesregierung prüft aktuell die deutsche Gesetzgebung zur Strafbarkeit rassistischer Äußerungen im Lichte der Äußerungen des Ausschusses." Die Berliner Staatsanwaltschaft, die das Ermittlungsverfahren gegen Sarrazin wegen Beleidigung und Volksverhetzung eingestellt hatte, habe man mehr...

  • Klaus Ernst: BAG-Urteil zur Leiharbeit ist Ohrfeige für Schwarz-Gelb Berlin (ots) - "Das Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) ist eine schallende Ohrfeige für die Bundesregierung, die sich beharrlich weigert, dem dauerhaften Einsatz schlecht bezahlter Leiharbeitskräfte einen Riegel vorzuschieben. Es ist ein erster Schritt hin zur Beseitigung des Zwei-Klassen-Systems in der Arbeitswelt. Doch vom Eis ist die Kuh auch nach diesem Urteil noch nicht", kommentiert Klaus Ernst, Mitglied im Spitzenteam der LINKEN für die Bundestagswahl und im Ausschuss für Arbeit und Soziales, das BAG-Urteil zum Einsatz von mehr...

  • Umfrage offenbart: Große Unzufriedenheit mit der parlamentarischen Demokratie und überraschendes Bild zur Gerechtigkeitsdebatte Berlin (ots) - Zwei Monate vor der Bundestagswahl wird das Thema Soziale Gerechtigkeit in der Öffentlichkeit differenziert betrachtet. Zugleich ist das Vertrauen der Bürger in die parlamentarische Demokratie massiv getrübt. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von Ketchum Pleon, durchgeführt von YouGov. Befragt nach der Zufriedenheit mit dem demokratischen System in Deutschland zeigt sich gerade einmal eine knappe Mehrheit von 54 Prozent der mehr als 1.000 Befragten sehr oder eher zufrieden; 46 Prozent der Befragten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht