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Westfalen-Blatt: Waldorf-Schule will Eltern dazu bringen, Kinder gegen Masern impfen zu lassen

Geschrieben am 08-07-2013

Bielefeld (ots) - Vor dem Hintergrund neuer Masernfälle in
Deutschland empfiehlt die Waldorf-Schule Gütersloh den Eltern der 400
Schüler die Impfung ihrer Kinder. Schulsprecher Michael Niewind
sagte dem WESTFALEN-BLATT (Bielefeld), es könne nicht sein, dass man
an der Verbreitung einer gefährlichen Krankheit beteiligt sei, »die
die Gesellschaft nicht will«. An Waldorf-Schulen und anderen
Reformschulen lehnen Eltern häufig Impfungen ab. In der vergangenen
Woche war die Waldorf-Schule in Erftstadt nach Masernfällen
geschlossen worden. Nur 25 Prozent der dortigen Schüler waren
geimpft, während die landesweite Impfquote in Nordrhein-Westfalen
nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 93 Prozent liegt. Michael
Niewind sagte, die ablehnende Haltung vieler Eltern zur
Masern-Impfung habe nichts mit der Weltanschauung Rudolf Steiners
oder der von ihm erdachten Waldorf-Pädagogik zu tun. »Steiner
entwickelte zwar vor etwa 100 Jahren die These, dass jede
durchgemachte Kinderkrankheit einen Entwicklungsschub bedeutet und
den Menschen nach vorne bringt. Sich darauf zu berufen und eine
Masern-Impfung abzulehnen, erscheint mir aber nicht zeitgemäß.« Die
Impf-Zurückhaltung von Eltern sieht Niewind anders begründet: »Das
sind ja nicht alles Rudolf-Steiner-Anhänger. Das sind tolle Leute,
die vieles kritisch beleuchten und ein hohes Protestpotential haben.
Das ist wohl eher der Grund, weshalb der ein oder andere sein Kind
nicht impfen lässt.« Der Kinderarzt Dr. Christoph Meinecke aus
Berlin, Anthroposoph und Mitglied im Verein »Ärzte für individuelle
Impfentscheidung«, sagte dem WESTFALEN-BLATT: »Eine Entscheidung
gegen eine Impfung ist immer auch eine Entscheidung für die
Krankheit. Das kann natürlich im Fall von Masern schlimme Folgen
haben.« Obwohl er Anhänger Rudolf Steiners sei, habe er seine Kinder
geimpft. »Das ist auch eine soziale Entscheidung, die man trifft. Wer
eine Masern-Impfung ablehnt, bringt eben unter Umständen andere
Menschen in Gefahr.« Allerdings rät der Arzt davon ab, Kinder
gleichzeitig gegen Masern, Mumps, Windpocken und Röteln zu impfen.
»Zur Reduzierung möglicher Nebenwirkungen würde ich Kinder zunächst
nur gegen Masern impfen lassen und im späteren Alter die anderen
Schutzimpfungen durchführen.«



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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