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Rückenmarksstimulator gegen fortgeschrittene Herzschwäche / Spezialisten des Marienhospital führen deutschlandweit erstmalige Implantation durch (BILD)

Geschrieben am 05-07-2013

Herne (ots) -

Etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Form
der Herzinsuffizienz. Die auch als Herzschwäche bekannte Erkrankung
kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen und sogar
lebensbedrohlich sein. Eine Behandlung war bisher durch Medikamente
und - nur für einen sehr geringen Teil der Patienten - mit dem
Einsatz von Herz-Schrittmachern möglich. Neu ist der Einsatz eines
Rückenmarksstimulators gegen fortgeschrittene Herzschwäche, mit dem
eine sehr viel größere Gruppe von Patienten behandelt werden könnte.
Die Spezialisten des Marienhospital Herne implantierten diesen jetzt
erstmalig in Deutschland im Rahmen einer weltweiten Studie.

Etwa die Größe einer Stoppuhr hat der Implantierbare
Neuro-Stimulator (INS). Mit einer Elektrode verbunden bildet er den
Rückenmarksstimulator, der derzeit an weltweit 30 Herz-Zentren mit
nur 70 Probanden getestet wird. Auch das Marienhospital gehört zu den
hochspezialisierten Zentren. Der behandelte Patient ist der einzige
Teilnehmer in Deutschland. Die erste Implantation übernahmen Direktor
Prof. Dr. Hans-Joachim Trappe, Oberarzt Dr. Magnus Prull (beide
Medizinische Klinik II) und Dr. Luc Claeys, leitender Arzt der
Abteilung Gefäßchirurgie.

"Ziel der Studie ist es herauszufinden, ob sich eine schwere
Herzschwäche durch leichte elektrische Signale ans Rückenmark
verbessern lässt", so Prof. Trappe. Der Patient, ein 60-jähriger Mann
mit langjähriger Herzinsuffizienz, wurde jetzt operiert. Bisher
erfolgte die Behandlung von Herzinsuffizienz vorwiegend mit
Medikamenten. "Die Betroffenen erfahren durch die Medikamente eine
Verbesserung. Trotzdem liegt das Sterberisiko bei Patienten mit
leichter Herzschwäche bei 5-10 Prozent, bei schwerer Insuffizienz
sogar bei 30-40 Prozent pro Jahr", erläutert Dr. Prull. Kombiniert
mit dem Einsatz von Herz-Schrittmachern, die in der Nähe des Herzens
implantiert werden, zeigten sich im Rahmen einer
Resynchronisationstherapie bereits gute Ergebnisse: eine Abnahme der
Sterblichkeit, Zunahme der Lebensqualität und eine Rückentwicklung
des vergrößerten Herzmuskels. Der Nachteil: Der Einsatz eines
Herz-Schrittmachers ist nur bei einem sehr geringen Anteil der
Betroffenen möglich, da ihr Krankheitsbild zahlreichen engen
Kriterien entsprechen muss.

"Leider kommt es in seltenen Fällen auch vor, dass es Patienten
trotz Herz-Schrittmacher nicht besser geht. Die Stimulation des
Herzens über das Rückenmark könnte eine echte Alternative darstellen,
die bei viel mehr Patienten anwendbar ist. Sollte die Studie über die
nächsten Jahre erfolgreich verlaufen, würden sicherlich viele
Betroffene profitieren."

Der operierte Patient war bereits wenige Stunden nach dem Eingriff
wieder auf den Beinen. Bis zu vier Jahre werden seine Werte im Rahmen
der Studie nachkontrolliert. "Wir sind sehr zufrieden mit der
Operation. Der Stimulator ist bereits für die Behandlung anderer
Herz-Erkrankungen zugelassen. Den behandelten Patienten ging es
deutlich besser. Die Herzschwäche konnte in einigen Fällen gänzlich
behoben oder der Verlauf verlangsamt werden. Auch die Zahl der
Krankenhausaufenthalte wurde weniger", berichtet Dr. Claeys. "Dieser
Ansatz könnte für die Therapie der Herzschwäche ein großer Schritt
sein."

Bei einer Herzinsuffizienz schafft es das Herz nicht, den Körper
mit ausreichend Blut zu versorgen, da der Muskel zu schwach ist. Die
Ursachen sind vielfältig. Handelt es sich bei der Herzschwäche um ein
Vorwärtsversagen, können die Betroffenen - je nach Grad der
Erkrankung - an Atemnot bei geringer Belastung oder bei Ruhe leiden.
Hinzu kommen Schwächegefühl und geringe Belastbarkeit. Bei einem
Rückwärtsversagen kommt es zu einem Rückstau des sauerstoffarmen
Blutes, das zum Herz zurückfließt. Er führt zu einem Druckanstieg in
den Gefäßen, der Wassereinlagerungen z. B. in Lunge oder Beinen nach
sich ziehen kann. Da sich das Herz "mehr anstrengt", um die
verminderte Pumpleistung auszugleichen, ist auch eine Verdickung der
Herzkammerwände möglich.



Pressekontakt:
St. Vincenz Gruppe Ruhr
Dr. Daniela Lobin
Leiterin Marketing und Kommunikation
02325 986-2660
presse@vincenzgruppe.de


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