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Aktueller FDI-Confidence Index von A.T. Kearney: Deutschland attraktivstes Investitionsziel in Europa

Geschrieben am 26-06-2013

Düsseldorf (ots) - Die USA steht bei den zu erwartenden
ausländischen Direktinvestitionen seit 2001 erstmals wieder an der
Spitze. Kanada katapultiert sich vom 20. auf den 4. Platz und reiht
sich damit unmittelbar hinter China und Brasilien ein. Deutschland
belegt trotz des schwindenden Vertrauens in den wirtschaftlichen
Aufschwung Europas den 7. Platz und ist innerhalb Europas das Land
mit den besten Investitionsaussichten. Das geht aus den Ergebnissen
des aktuellen Foreign Direct Investment (FDI) Confidence Index der
globalen Unternehmensberatung A.T. Kearney hervor. Die Rangliste
basiert auf einer regelmäßigen Befragung von Vorständen und
Top-Managern der 1.000 weltweit größten Unternehmen zu ihren
Investitionsplänen. Insgesamt blicken die Investoren vorsichtig
optimistisch in die Zukunft. Die unsichere Konjunkturentwicklung
bremst vor allem die Investitionstätigkeit in Europa.

"Optimismus und Vorsicht - mit diesen beiden Schlagworten könnte
man das Ergebnis des aktuellen FDI Confidence Index betiteln",
resümiert Dr. Martin Sonnenschein, Partner und Managing Director
Central Europe von A.T. Kearney. "Institutionelle Anleger sehen zwar
optimistischer in die Zukunft als im Vorjahr, sind aber bei
strategischen Investitions-entscheidungen noch zurückhaltender als
vor der Krise". So erwarten 64 Prozent der Befragten eine Erholung
der globalen Wirtschaft aus der Krise bis zum Jahr 2015, 50 Prozent
der Befragten sind optimistisch in Bezug auf die makroökonomische
Entwicklung und rund 70 Prozent erwarten ein Ansteigen ihrer
Investitionstätigkeit auf Vorkrisenniveau in naher Zukunft. Noch ist
es aber nicht soweit: Die ausländischen Direktinvestitionen stiegen
im Jahr 2011 um 16 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010 an, liegen aber
mit rund 1,5 Billionen US-Dollar noch 23 Prozent unter dem Wert von
2007.

USA erstmals seit 2001 wieder an der Spitze

Durch Produktivitätszuwächse in der Fertigung - gekoppelt mit
einem schwächeren Dollar und steigenden Löhnen in Schwellenländern -
gelang den USA erstmals seit 2001 wieder der Sprung auf den 1. Platz
des FDI Confidence Index. China, das jahrelang das Ranking anführte,
wurde auf den 2. Platz verwiesen. Der Grund liegt hauptsächlich in
den steigenden Lohn- und Transportkosten und dem wirtschaftlichen
Aufschwung in den USA. Insgesamt liegen neben den USA weitere vier
Industrieländer unter den Top Ten: Kanada (Platz 4) - das einzige G7
Land, dessen Wirtschaftsleistung sich wieder auf Vorkrisenniveau
befindet - Australien (Platz 6), Deutschland (Platz 7) und
Großbritannien (Platz 8).

Deutschland ist zentraler Treiber der europäischen Wirtschaft

Durch die Schuldenkrise, den instabilen Euro und die trüben
Konjunkturaussichten hat Europa stark an Ansehen als attraktives
Investitionsziel verloren. Über 90 Prozent der Befragten gaben an,
dass ihre Investitionen in Europa entweder schon beeinträchtigt
worden sind oder es in naher Zukunft sein werden. Die Mehrheit der
Investoren erwartet zwar einen langsamen aber stetigen Aufschwung für
die globale Wirtschaft, nicht jedoch für die europäische. Über 60
Prozent der Befragten sehen entweder eine Stagnation oder sogar eine
Rezession auf Europa zukommen.

Deutschland ist im Ranking zwar im Vergleich zum Vorjahr um zwei
Plätze gefallen, aber das am besten platzierte und somit attraktivste
Investitionsziel in Europa. Vor allem die Schwer- und
Dienstleistungs-industrie (ohne Finanzbereich) aus Europa und Nord-
und Südamerika sieht Deutschland im Ranking weit oben. Insgesamt
flossen 2011 Direktinvestitionen in der Höhe von rund 40 Milliarden
US-Dollar nach Deutschland.

"Die weltweit größten Unternehmen schätzen Europa weiterhin für
seine Kaufkraft, die hoch qualifizierten Arbeitskräfte, die
Innovationsfreude und die gut ausgebaute Infrastruktur. Bei den
Investitionen wollen sie aber kein zu großes Risiko eingehen. Daher
vertrauen die Anleger in Zeiten der Schuldenkrise und schwacher
Konjunkturprognosen auf Deutschland als stabilen und starken
Wirtschaftsstandort. Deutschland behauptet sich somit einmal mehr als
sicheres Investitionsziel und zentraler Treiber der europäischen
Wirtschaft", stellt Sonnenschein fest.

Schwellenländer: Beinahe gleiches Risiko wie in Industrieländern

Die Schwellenländer befinden sich weiterhin im Aufwind: Unter den
Top 25 im Ranking sind 16 "Emerging Markets", allen voran China
(Platz 2), Brasilien (Platz 3) und Indien (Platz 5). 78 Prozent der
Befragten erwarten auch in Zukunft eine wachsende
Wirtschaftsleistung in den Schwellenländern.

Deutlich verändert hat sich die Wahrnehmung des
Investitionsrisikos: Die traditionelle Einstufung von
Schwellenmärkten als Investitionsziele mit hohem Risiko gepaart mit
hoher Rendite wandelt sich, da die Unsicherheit und Unberechenbarkeit
der Wirtschaft in den Industrieländern zunimmt. In Bezug auf
Faktoren, wie makroökonomische Unsicherheit, Nachfrage,
ordnungspolitische Barrieren und Besteuerung, werden die
Schwellenmärkte beinahe auf dem gleichen Risikoniveau eingestuft wie
die Industrieländer. Die einzige Kategorie, in der Schwellenmärkte
nach Einschätzung der Befragten ein deutlich höheres Risiko
darstellen, ist die politische Unsicherheit. "Statt eines sicheren
Hafens während wirtschaftlicher Turbulenzen, entwickeln sich die
Schwellenmärkte eher zu einer Ergänzung als zu einer Alternative zu
den Industrieländern", erläutert Sonnenschein. "Angesichts von
sozialpolitischen und wirtschaftlichen Kräften, die alljährlich für
neue Überraschungen sorgen, müssen Investoren in Industrieländern wie
Schwellenländern gleichermaßen flexible Strategien finden, um dem
sich wandelnden globalen Umfeld gerecht zu werden" rät Sonnenschein
abschließend.

Über den Foreign Direct Investment (FDI) Confidence Index®

Der Foreign Direct Investment (FDI) Confidence Index® wird seit
1998 regelmäßig von A.T. Kearneys Global Business Policy Council
ermittelt und basiert auf der Befragung von Vorständen und
Führungskräften der weltweit 1.000 größten Unternehmen.

Die 25 attraktivsten Ziele für ausländische Direktinvestitionen
(FDI) laut Unternehmensführern sind:
Land Platz2013 Platz 2012 Änderung
USA 1 4 +3
China 2 1 -1
Brasilien 3 3 0
Kanada 4 20 +16
Indien 5 2 -3
Australien 6 6 0
Deutschland 7 5 -2
Großbritannien 8 8 0
Mexiko 9 -- N/A
Singapur 10 7 -3
Russland 11 12 +1
Frankreich 12 17 +5
Japan 13 21 +8
Vereinigte Arabische Emirate 14 15 +1
Südafrika 15 11 -4
Spanien 16 24 +8
Thailand 17 16 -1
Schweiz 18 22 -4
Polen 19 23 +4
Taiwan 20 18 -2
Südkorea 21 19 -2
Chile 22 -- N/A
Argentinien 23 -- N/A
Indonesien 24 9 -15
Malaysia 25 10 -15



Pressekontakt:
Stefanie Freyer
Marketing & Communications
A.T. Kearney Ges.m.b.H.
Trattnerhof 1/5.Stock
1010 Wien
+43 1 53667 146 Office
+43 664 60648 146 Mobile
stefanie.freyer@atkearney.com


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