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Firmeninsolvenzen steigen im 1. Quartal 2013 um 0,8 Prozent (BILD)

Geschrieben am 26-06-2013

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Bürgel Firmeninsolvenzen
http://ots.de/Kbn4m
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Hamburg (ots) -

Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland ist im 1. Quartal
2013 gestiegen. Insgesamt wurden in den ersten drei Monaten des
Jahres 7.460 Unternehmen zahlungsunfähig. Das entspricht einem
leichten Anstieg um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Zu
diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie "Firmeninsolvenzen 1.
Quartal 2013" der Wirtschaftsauskunftei Bürgel.

"Für das Jahr 2013 prognostizieren wir einen leichten Anstieg von
einem Prozent auf knapp 30.000 Unternehmensinsolvenzen", kommentiert
Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die aktuellen Zahlen.
Damit werden die Firmeninsolvenzen nach drei Jahren rückläufiger
Zahlen 2013 wieder ansteigen.

"Die schwache Konjunktur im 4. Quartal 2012 wirkt sich aktuell
nachgelagert auf die Zahl der Firmeninsolvenzen aus", so Dr. Sellin.
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland hat sich zwar im 1. Quartal
2013 wieder etwas stabilisiert. Das Wachstum betrug in den ersten
drei Monaten 0,1 Prozent - allerdings deuteten viele Indikatoren der
Wirtschaftsexperten auf ein stärkeres Plus hin. Viele Impulse für die
Wirtschaft kamen dabei in den ersten drei Monaten vor allem von den
privaten Haushalten, die Ihre Ausgaben aufgrund gestiegener Löhne und
einer stabilen Beschäftigungslage erhöhten. Die Unternehmen in
Deutschland investierten hingegen aufgrund der Verunsicherung durch
die Schuldenkrise weniger und die deutschen Exporteure leiden weiter
unter der schwächelnden Weltwirtschaft.

Nordrhein-Westfalen führt die Insolvenzstatistik bei den absoluten
Zahlen mit 1.949 zahlungsunfähigen Unternehmen an. Aber auch Bayern
(965 Firmeninsolvenzen), Baden-Württemberg (798), Niedersachsen (747)
und Hessen (543) weisen im absoluten Vergleich hohe Werte auf. Im
relativen Vergleich mit Fokus auf die Firmendichte in den
Bundesländern zeigt sich ein differenziertes Bild. Bei der
Betrachtung der Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen führt Bremen
die Insolvenzstatistik an (35 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen).
Über dem Bundesdurchschnitt von 24 zahlungsunfähigen Unternehmen je
10.000 Firmen rangieren auch Sachsen-Anhalt (32 Fälle je 10.000
Firmen), Nordrhein-Westfalen (30), Sachsen, Schleswig-Holstein und
Niedersachsen (je 28), Thüringen (26), Saarland sowie Berlin (je 25).
In Bayern mit 17 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen, gefolgt von
Baden-Württemberg (18) sowie Brandenburg (19) gab es die wenigsten
Insolvenzen.

Die Entwicklung leicht steigender Firmeninsolvenzzahlen zeigt sich
nicht in allen Bundesländern. Acht Länder verzeichnen sogar
rückläufige Zahlen. Den stärksten Rückgang meldete Thüringen mit 5,2
Prozent weniger zahlungsunfähigen Firmen im Vergleich zum
Vorjahresquartal. Weniger Insolvenzen gab es auch in Brandenburg
(minus 5,1 Prozent), Baden-Württemberg (minus 3,3 Prozent), im
Saarland (minus 2,2 Prozent) sowie in Niedersachsen (minus 1,3
Prozent), Bayern (minus 1,2 Prozent), Schleswig-Holstein und
Rheinland-Pfalz (minus 0,6 Prozent).

Einen starken Anstieg verbucht Sachsen-Anhalt mit sieben Prozent
mehr Firmeninsolvenzen. Ebenso steigen die Fallzahlen in Berlin (plus
6,4 Prozent), Hamburg (plus 6,3 Prozent), Sachsen (plus 5,6 Prozent)
und Mecklenburg-Vorpommern (4,9 Prozent).

Der Negativtrend, dass viele Jungunternehmen von Insolvenzen
betroffen sind, setzt sich auch 2013 fort. Mehr als ein Viertel (26
Prozent) aller Insolvenzen im 1. Quartal 2013 wurden von Firmen
angemeldet, die nicht länger als 2 Jahre am Markt aktiv waren. Gerade
in der Startphase sorgt vor allem eine fehlende Kapitalausstattung
für Finanzierungsschwierigkeiten. Auch scheitern Neugründungen, wenn
sich deren Geschäftsideen als nicht marktgerecht erweisen. Zudem
machen den Gründern vor allem Marktveränderungen, strategische
Fehlentscheidungen und mangelnde interne Kompetenz zu schaffen. GmbHs
sind im 1. Quartal 2013 am stärksten von Firmeninsolvenzen betroffen.
Ihr Anteil an der Insolvenzstatistik macht 35,5 Prozent aus. Auch
die Gewerbebetriebe gehören zu den am stärksten betroffenen
Rechtsformen: Knapp jedes dritte zahlungsunfähige Unternehmen ist
ein Gewerbebetrieb (Anteil: 31,6 Prozent; absolut: 2.360).

Den mittlerweile drittstärksten Anteil von 5,8 Prozent am
Firmeninsolvenzgeschehen in Deutschland macht die Rechtsform der
Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) aus.

Die Hauptursachen für Unternehmenspleiten bleiben nach wie vor
erstens das Ausbleiben neuer Aufträge bzw. Stornierung oder die
Verschiebung bereits erteilter Aufträge. Auch das Zahlungsverhalten
von Kunden wirkt sich unmittelbar auf die Liquidität von Unternehmen
aus. Insbesondere Unternehmen, die mit hohen Zahlungsausfällen
kämpfen müssen, haben nur einen begrenzten Finanzierungsspielraum. So
werden Dominoeffekte angestoßen, die mit Zahlungsverzögerungen,
Liquiditätsengpässen und Finanzierungsschwierigkeiten beginnen und
schließlich manches Unternehmen in die Insolvenz treiben. Aktuell
sind rund 20 Prozent der insolventen Unternehmen von Dominoeffekten
betroffen. Zudem sind oftmals Managementfehler für ein erhöhtes
Insolvenzrisiko verantwortlich. So können falsche
Markteinschätzungen oder fehlerhafte Produktplanungen sowie
Investitionsfehler zum Scheitern von Unternehmen führen. Auch die
mangelnde Wettbewerbsfähigkeit von Firmen kann zur Insolvenz führen.

Die komplette Studie "Firmeninsolvenzen 1. Quartal 2013" finden
Sie auf unserer Homepage unter http://ots.de/Kbn4m

Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG ist mit 60 Büros in
Deutschland eines der führenden Unternehmen für Wirtschafts- und
Bonitätsinformationen sowie Inkassodienstleistungen. Bürgel ist ein
Tochterunternehmen der Euler Hermes Deutschland AG (Allianz Group)
und der EOS Holding GmbH (Otto Group).



Pressekontakt:
Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de , Tel.: 040 / 89 803 - 582


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