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17. Juni 1953 - Der vergessene Volksaufstand

Geschrieben am 14-06-2013

Leipzig (ots) - 60 Jahre sind seit dem ersten großen Volksaufstand
in der DDR vergangen. Mit zahlreichen Beiträgen erinnert das MDR
FERNSEHEN, der MDR-Hörfunk sowie MDR.DE im Rahmen eines trimedialen
Thementages am 17. Juni an diesen besonderen Tag.

Wie kein anderes Datum in der Geschichte der DDR ist der 17. Juni
1953 zur Chiffre geworden, zum Symbol der Entfremdung zwischen den
Arbeitern und einer Partei, die vorgab, deren Interessen zu
vertreten. Aus dem Ärger der Bürger über Mangelwirtschaft,
stalinistische Rituale und eine wirklichkeitsfremde Funktionärskaste
war längst Ablehnung geworden. Die geplanten Normerhöhungen zum 60.
Geburtstag von Walter Ulbricht wuchsen zum Scheitelpunkt einer
Wutwelle, die rund um den 17. Juni zum politischen Dammbruch führte:
Arbeitsniederlegungen, Volksaufstand und die Verhängung des
Kriegsrechts.

Der MDR widmet dem historischen Datum einen Thementag. Die
Sendungen und Beiträge im Einzelnen:

MDR Hörfunk

Das Nachrichtenradio MDR INFO protokolliert die Ereignisse jenes
Tages im 60-Minuten-Takt - stundengenau, 60 Jahre zeitversetzt. Dabei
werden die Entwicklungen in Berlin mit der dramatischen Situation in
Mitteldeutschland verwoben. Zeitzeugen erzählen ihre persönliche
Geschichte, die wiederum ihren Widerhall in bislang
unveröffentlichten Tondokumenten aus den Archiven des DDR-Rundfunks
und des RIAS finden. Egon Bahr, mit 31 Jahren damals junger
Chefredakteur des RIAS, erzählt über seine Erinnerungen. Und auch
Arbeiter aus Görlitz, Bitterfeld und Leipzig lassen die Zeit lebendig
werden.

MDR FIGARO richtet den Fokus auf die Ereignisse in den
Industriezentren Mitteldeutschlands: Halle, Bitterfeld, Merseburg und
Leipzig waren die eigentlichen Hochburgen des 17. Juni 1953. "Wie
lief der Aufstand dort ab, wer waren die Protagonisten und was waren
ihre Forderungen?" wird in vier radiophonen Minifeatures gefragt. Zu
hören jeweils in den Journalen am Morgen (6 bis 9 Uhr), Mittag (12
bis 14 Uhr) und Nachmittag (16 bis 19 Uhr). Außerdem gibt es um 08.10
Uhr ein Gespräch mit dem Historiker und Buchautor Ilko-Sascha
Kowalczuk über die Bedeutung des Volksaufstandes in der Erinnerung
der Deutschen.

MDR 1 RADIO SACHSEN sendet von 18 bis 19 Uhr eine Extra-Stunde zum
Thema. Im Mittelpunkt stehen Interviews mit Zeitzeugen und
Historikern sowie die zentrale Gedenkfeier zum 17. Juni 1953, die in
Görlitz stattfindet. Und auch MDR THÜRINGEN - Das Radio greift das
Thema über den Tag verteilt immer wieder auf - z. B. durch Gespräche
mit Zeitzeugen oder der Berichterstattung von der Gedenkfeier in
Erfurt.

MDR FERNSEHEN

Das MDR-Wissensmagazin "LexiTV" blickt in seiner Sendung 15 Uhr
auf die Hintergründe des Volksaufstandes. Dabei wird auch an ein eher
unbekanntes Kapital erinnert: die Bauernaufstände auf dem Land, die
ebenso brutal niedergeschlagen wurden wie die Arbeiterbewegung in den
großen Städten.

Die Ländermagazine beleuchten das Thema 19 Uhr aus einer
regionalen Perspektive. So spricht "Sachsen-Anhalt heute" mit
Theobald Müller. Er war einer der Streikführer im Elektromotorenwerk
Wernigerode. Zu hören sein wird auch ein originaler Tonbandmitschnitt
der Streikversammlung. Der "MDR Sachsenspiegel" berichtet aktuell aus
dem Landtag in Dresden und von der zentralen Gedenkfeier in Görlitz,
ist ebenfalls mit einem Zeitzeugen verabredet und präsentiert bislang
unbekannte Filmaufnahmen vom 17. Juni 1953 in Leipzig. Und auch das
"MDR Thüringen Journal" thematisiert das Ereignis in seiner Sendung.

"MDR aktuell" widmet sich in seinen drei Ausgaben ausführlich dem
17. Juni. So gibt es Beiträge aus Jena (17.45 Uhr), wo sich in der
Innenstadt 20.000 Demonstranten versammelten und die SED-Kreisleitung
stürmten, aus Berlin (19.30 Uhr), wo der Volksaufstand als sozialer
Protest begann und aus Taucha (21.45 Uhr), wo die Bewegung in Leipzig
ihren Anfang nahm.

Bei "Fakt ist ...! Aus Erfurt" diskutieren die Gäste am 17. Juni,
22.10 Uhr am Beispiel des aktuellen Gedenktages über die
Sinnhaftigkeit von Gedenktagen im Allgemeinen. Wie wichtig sind sie?
Wer begeht sie, warum? Welchen Zugang haben verschiedene Generationen
zu ihnen? Wem nützen sie?

Der MDR-Fernsehfilm "Tage des Sturms" (16. auf 17. Juni, 00.20
Uhr) spielt in Bitterfeld und erzählt von einer Familie, die in die
politischen Ereignisse um den 17. Juni 1953 verwickelt wurde.
Hauptdarsteller sind Peter Sodann, Thekla Carola Wied und Wotan Wilke
Möhring.

Das Erste

Das Erste zeigt am 17. Juni, 20.15 Uhr beide Teile der mehrfach
preisgekrönten MDR-Produktion "Der Turm" nach dem gleichnamigen Roman
von Uwe Tellkamp. Hier durchleben die Hauptfiguren ein Jahrzehnt der
Stagnation, sie leiden an der Mangelwirtschaft und den Zumutungen des
SED-Regimes - und versuchen zugleich, in Würde ihr privates Glück zu
finden. Aber wie sah dieses Leben in der Realität aus? Das
beantwortet die MDR-Dokumentation "Der Turm - Die Dokumentation" um
00.30 Uhr.

MDR.DE

Unter www.mdr.de stellt der MDR den 17. Juni 1953 in Bildern dar,
fasst die Geschehnisse am Gedenktag 2013 zusammen, berichtet, wie
Prominente den Tag 1953 erlebt haben und präsentiert die Beiträge des
MDR FERNSEHENS und des Hörfunks zum Nachschauen und Nachhören. Im
Forum wir darüber hinaus die Frage gestellt, ob das Gedenken heute
noch zeitgemäß ist.



Pressekontakt:
Sebastian Henne, MDR Kommunikation,
Tel.: (0341) 3 00 63 76; presse@mdr.de


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