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4. Europäisches Forum für evidenzbasierte Prävention: Die effektivsten Maßnahmen gegen die weltweite Adipositas-Epidemie

Geschrieben am 14-06-2013

Eigenverantwortung ist und bleibt ein zentrales Element in
der Adipositasprävention. Beim diesjährigen EUFEP wurden vor
allem die zusätzlichen Möglichkeiten der Vorsorge diskutiert.

Krems (ots) - Eigenverantwortung ist und bleibt ein zentrales
Element in der Adipositasprävention. Beim diesjährigen Europäischen
Forum für evidenzbasierte Prävention wurden vor allem die
zusätzlichen Möglichkeiten der Vorsorge diskutiert. "Es gibt eine
Reihe von kostengünstigen, sehr effektiven Präventionsmaßnahmen gegen
Adipositas, doch diese werden von Regierungen kaum oder nur zögerlich
umgesetzt," so fasste Boyd Swinburn, Universitätsprofessor für
Volksernährung und Weltgesundheit an der Deakin Universität in
Melbourne, beim EUFEP Symposium in Krems die evidenzbasierten
Ergebnisse umfangreicher Pilotprojekte und Studien zusammen.

Die besten und am schnellsten wirksamen positiven Effekte in der
Prävention können mittels steuerlicher Eingriffe und Gesetzgebung
erreicht werden, so Swinburn. Gesetzliche Interventionen erzielen die
höchste Reichweite und verursachen die geringsten Kosten. Seine
Empfehlungen: Sogenanntes "Junk Food" mit einem Steuerzuschlag von
mindestens 20 % belegen, dafür gesunde Lebensmittel von der
Mehrwertsteuer befreien, oder sogar subventionieren.

Zusätzlich ist Swinburn aufgrund seiner Studienergebnisse ein
starker Befürworter von gesetzlichen Restriktionen beim
Lebensmittelmarketing. Dabei geht es unter anderem um das Verbieten
von Marketingaktivitäten und Werbung für "Junk Food" bei Kindern. Mit
"David gegen Goliath" beschreibt Swinburn hier das aktuelle Szenario.
In Europa würde von der Nahrungsmittelindustrie Milliarden für
Lobbying ausgegeben, um gegen Verkaufsregulierungen zu kämpfen. Um
das angedachte Ampel-Kennzeichnungs-System zu bekämpfen, steht eine
kolportierte Milliarde zur Verfügung. Die Idee des Ampelsystems ist,
jedes Lebensmittel deutlich mit Grün (gesunde Lebensmittel), Gelb
oder Rot (zu viel Zucker, zu hoher Fett- beziehungsweise Salzgehalt)
zu kennzeichnen.

Zwtl.: Politische Entscheidungen oft konträr zu wissenschaftlichen
Erkenntnissen

Untersucht hat der WHO-Experte Swinburn und sein Forscherteam auch
die Effektivität von Bewegungsprogrammen durch Gemeinden und Schulen.
Es gebe einige Programme mit einem guten Kosten-Nutzen-Verhältnis,
doch generell seien Bewegungsprogramme die teuersten und
ineffizientesten Präventionsmaßnahmen. Auch das von der australischen
Regierung mit Millionen von Dollar unterstützte Bewegungsprogramm für
SchülerInnen habe sich als sehr ineffizient in der
Adipositasbekämpfung herausgestellt. Bewegung sei wichtig, aber diese
müsste im Alltag integriert sein, resümierte Swinburn.

Ztwl.: Politiker, Eltern und Städteplaner können viel zur
Adipositasprävention beitragen

Entscheidungen "mit gesundem Hausverstand" forderten die
TeilnehmerInnen des Stakeholder-Workshops ein. Beispielsweise wurde
in einer österreichischen Gemeinde vor wenigen Wochen vom Gemeinderat
auf Antrag der Schulleitung beschlossen, dass die Schulkinder künftig
einen Kilometer vom Bahnhof in die Schule mit dem Bus fahren werden.
Gleichzeitig wird an der Schule "bewegtes Lernen" finanziert.
Anderorts wurden informative Gesundheitsbroschüren an Volksschulen
aufgelegt, diese aber mit Süßigkeiten und Softdrinks bestückt.

"Fernseher raus aus dem Kinderzimmer, mehr Spielen im Freien und
genug Schlaf - mit diesem Aufruf nimmt Prof. Dr. Wolfgang Ahrens von
der Universität Bremen vor allem die Eltern in die Pflicht. Die
Verantwortung liege aber auch deutlich beim Städtebau und den
politischen Entscheidungsträgern, denn Kinder haben oft einfach
keinen Platz mehr zum gefahrlos Spielen und sich Bewegen. Auch zu
wenig Schlaf ist ein wesentliches Thema im Zusammenhang mit der
Entstehung von Adipositas, so Ahrens.

Zwtl.: Der Kampf gegen Adipositas kann nur miteinander gewonnen
werden

"Das Risiko, an Übergewicht zu versterben ist inzwischen weltweit
größer, als an den Folgen von Hunger zu sterben. In den vergangenen
Jahren konnte leider nicht der Hunger eingedämmt werden, sondern
starkes Übergewicht und Fettleibigkeit sind entsprechend gestiegen",
unterstrich der wissenschaftliche Leiter des Kongresses, Univ.-Prof.
Dr. Gerald Gartlehner. Deutliches Übergewicht reduziert die
Lebenserwartung um drei Jahre, Adipositas (Fettleibigkeit) um sechs
Jahre. Mehr als die Hälfte der Europäer ist mittlerweile
übergewichtig oder fettleibig. Gartlehner: "Wir haben mit dem 4.
Europäischen Kongress für evidenzbasierte Prävention einen weiteren
Schritt zur Adipositasbekämpfung machen können. Mit dem Austausch und
der Diskussion internationaler Erfahrungen evidenzbasierter
Ursachenforschung konnten wir einen wichtigen Beitrag zur
Adipositasprävention leisten. Nun ist die Politik gefordert, damit
die Erkenntnisse entsprechend umgesetzt werden können."

Nähere Informationen und Bilder unter
http://www.ekpr.at/eufep/2013.

Zwtl.: Alarmierende Zahlen zu Adipositas

Die Zahl adipöser Menschen steigt weltweit rapide an, auch in
Österreich. Das Ergebnis einer neuen Studie aus Österreich zeigt
unter 14.000 Kindern im Alter zwischen 4 und 19 Jahren, dass bereits
15 - 16 Prozent übergewichtig und weitere acht Prozent adipös sind.
Die gesundheitlichen Folgen sind enorm. Das Risiko, an Übergewicht zu
versterben ist inzwischen weltweit größer, als an den Folgen von
Hunger zu sterben. Zu diesem Ergebnis kommt Professor Gartlehner,
wissenschaftlicher Leiter des EUFEP Kongresses. Nicht nur vorzeitige
Sterblichkeit, sondern vor allem eine drastische Senkung der
Lebensqualität und hohe Kosten für das Gesundheitssystem und die
gesamte Volkswirtschaft sind Begleiterscheinungen von Adipositas und
starkem Übergewicht.

Lesen Sie mehr:
http://ekpr.at/eufep/130612/Bilder/PA_Eroeffnung_EUFEP-Kongress.pdf

Zwtl.: Tim Lobstein - Industrie in die Pflicht nehmen

In einem Zeitraum von 10 Jahren sind wir um 10 Prozent schwerer
geworden. Wir essen zu viele ungesunde Nahrungsmittel - zu salzig, zu
fett und zu zuckerhaltig. Dr. Tim Lobstein, Policy Director der
"International Obesity Task Force" und ehemaliger Direktor der "UK
Food Commission" sieht den Grund dafür in der Nahrungsmittelindustrie
und der von ihr motivierten Werbung. Er fordert restriktive Maßnahmen
gegen ungesunde Nahrungsmittel. Das weltweite Budget für die
Bewerbung gesundheitsschädlicher Produkte beträgt über $120
Milliarden, das ist mehr als das BIP der meisten Länder dieser Erde
ausmacht. Das Versagen der Politik, sich gegen die Industrie zu
stellen, führt längerfristig dazu, dass die Zahl der Adipösen auf der
ganzen Welt steigt.

Lesen Sie mehr:
http://www.ots.at/redirect/Adipositas_Lebensmittelindustrie_Medien

Zwtl.: Boyd Swinburn - Staatliche Eingriffe nötig

In Europa werden von der Nahrungsmittelindustrie Milliarden
ausgegeben, um Verkaufsregulierungen zu stoppen. Viele effiziente und
relativ einfach umsetzbare Präventions-Ansätze werden aufgrund des
Gegendrucks von Seiten der Industrie nicht umgesetzt. Der
australische Experte Boyd Swinburn, Professor für Volksernährung und
Weltgesundheit an der Deakin Universität in Melbourne, ist
Befürworter von gesetzlichen Restriktionen beim
Lebensmittelmarketing. Die höchsten und am schnellsten wirksamen
positiven Effekte in der Prävention können laut Swinburn mittels
steuerlicher Eingriffe und Gesetzgebung erreicht werden.

Lesen Sie mehr:
http://www.ots.at/redirect/Praeventionsmassnahmen_nichtbeschlossen

Zwtl.: Anita Rieder - Prävention im Supermarkt

Sonderangebote führen dazu, dass gesunde Lebensmittel verstärkt
gekauft werden, so Univ.-Prof.in Dr.in Anita Rieder beim
EUFEP-Kongress. Allerdings nicht anstelle ungesunder Lebensmittel -
sondern zusätzlich! Die negative Wirkung dieser ungesunden
Lebensmittel wird in der Regel unterschätzt. Das Präventionspotential
gezielter Platzierungen in Supermärkten ist groß: 70% der
Lebensmittel werden in Österreich im Supermarkt gekauft. Ebenfalls zu
70% geschieht die Kaufentscheidung am Regal. Und Lediglich 14.4% der
Ernährungsentscheidungen passieren bewusst!

Lesen Sie mehr: http://www.ots.at/redirect/Kaufentscheidungen

Zwtl.: Wolfgang Ahrens - Adipositas bei Kindern

Die von Prof. Dr. Ahrens präsentierten Ergebnisse der
IDEFICS-Studie zu den Auswirkungen von Ernährung und Lebensstil auf
das Adipositasrisiko bei Kindern und Jugendlichen machen deutlich:
Eltern und Städtebauverantwortliche müssen stärker in die
Verantwortung genommen werden. Überschätzt wird der Einfluss der
Ernährung, so Ahrens. Wichtiger seien andere Faktoren, wie etwa
ausreichend Schlaf: Kinder, die zu wenig schlafen, haben ein größeres
Risiko stark übergewichtig oder adipös zu werden.

Lesen Sie mehr: http://www.ots.at/redirect/Rolle_von_Schlaf

Zwtl.: Workshop: Verhältnisse, die dick machen

Gesundheits- und Ernährungskompetenz soll mehr gefördert werden,
Marketing für Lebensmittel bei Kindern dagegen stark eingeschränkt.
Ergebnisse aus dem Stakeholderworkshop im Rahmen des EUFEP Kongresses
sind eindeutig: Um der derzeitigen Gesundheitslage in Österreich Herr
zu werden, müssen Politik, Wirtschaft und GesundheitsexpertInnen
besser zusammenarbeiten.

Lesen Sie mehr:
http://www.ots.at/redirect/Massnahmen_gegen_Adipositas

Rückfragehinweis:
e&k public relations gmbh
Mag. (FH) Maria Weidinger-Moser, MAS - 0664 16 15 987 -
mailto:m.weidinger-moser@ekpr.at
Gabriel Hess, BA - 01 / 231 78 43 - mailto:g.hess@ekpr.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/12865/aom

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INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***


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