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Hattrick für Brasilien: Wo der Handel wachsen kann

Geschrieben am 12-06-2013

Düsseldorf (ots) - A.T. Kearney hat Attraktivität von 30
Wachstumsmärkten für internationale Handelsunternehmen untersucht und
stellt Global Retail Development Index (GRDI) 2013 vor

Zum dritten Mal in Folge führt Brasilien die Liste der
attraktivsten Investitionsziele für den internationalen Einzelhandel
an. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Chile und Uruguay. Damit ist
Südamerika für den internationalen Einzelhandel die attraktivste
Wachstumsregion. An Bedeutung eingebüßt hat vor allem Indien (minus 9
Plätze gegenüber 2012). Das geht aus dem Global Retail Development
Index (GRDI) 2013 hervor, in dem die Unternehmensberatung A.T.
Kearney zum zwölften Mal in Folge die Attraktivität von 30
Wachstumsmärkten für Handelsunternehmen untersucht hat. Als neuer
Stern am Horizont zeichnet sich Subsahara-Afrika ab: Mit Namibia, das
neu auf Platz 26 ist, und Botswana sind erstmals zwei Länder dieser
Region im Ranking vertreten. Weitere subsaharische Länder haben die
Top-30 nur knapp verpasst. Neu auf der Liste ist außerdem Armenien,
dem mit Platz 10 gleich der Sprung in die Top-10 gelungen ist.
Rückenwind hat die Entwicklung des organisierten Handels in den
Entwicklungsländern vor allem durch die zunehmende Verbreitung von
Einkaufszentren und Shopping Malls erhalten.

Angesichts niedriger oder gar rückläufiger Wachstumsraten in den
entwickelten Märkten stellen Investitionen in die Schwellenländer für
den internationalen Einzelhandel eine wichtige Quelle für weiteres
Wachstum dar. Allerdings müssen die Chancen auch zur rechten Zeit
genutzt werden. Zum zwölften Mal in Folge hat die
Unternehmensberatung A.T. Kearney im Global Retail Development Index
(GRDI) 2013 die Attraktivität von 30 Wachstumsmärkten für
Handelsunternehmen untersucht.

Dr. Mirko Warschun, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des
Beratungsbereichs Konsumgüterindustrie und Handel in Deutschland,
Österreich und der Schweiz, erklärt: "Unsere Analyse hat einige
bekannte Wachstumsmärkte wie etwa Brasilien in ihrer Attraktivität
für den Einzelhandel bestätigt. Auf lange Sicht jedoch ist ein
Paradigmenwechsel nicht unwahrscheinlich. Heute schon sind erste
Vorboten einer Kräfteverschiebung erkennbar. So ist Afrika auf dem
besten Weg, sich zu einer Region mit schier unglaublichem
Wachstumspotenzial für internationale Einzelhändler zu entwickeln."

Einige deutsche Unternehmen haben die Zeichen der Zeit bereits
erkannt, wie die Investition des Berliner Internetunternehmens Rocket
Internet in den nigerianischen Onlineshop Jumia zeigen. Vor allem
Luxusgüterhersteller sind außerdem aktiv geworden; so hat Hugo Boss
im Februar dieses Jahres einen Flagship Store in Lagos (Nigeria)
eröffnet, ebenso der Automobilhersteller Porsche. Auch andere
europäische Einzelhändler haben begonnen, das neue Terrain zu
erobern: Erst kürzlich gaben die französische Supermarktkette
Carrefour und CFAO die Unterzeichnung einer Absichtserklärung über
die Gründung eines Joint Ventures zur Entwicklung des Handels in acht
afrikanischen Ländern bekannt.

Süd- und Lateinamerika ist attraktivste Region

Süd- und Lateinamerika ist eine höchst attraktive Wachstumsregion
für den internationalen Einzelhandel. Mit Brasilien (1), Chile (2),
Uruguay (3), Peru (12), Kolumbien (18), Mexico (21) und Panama (22)
sind gleich sieben Länder dieser Region im A.T. Kearney-Ranking der
30 attraktivsten Investitionsziele für den internationalen
Einzelhandel vertreten.

Im dritten Jahr in Folge steht Brasilien an der Spitze der
attraktivsten Wachstumsmärkte. Zwar ist das Bruttoinlandsprodukt im
Jahr 2012 langsamer gewachsen als im Vorjahr, allerdings bewegen sich
die Verbraucherausgaben nach wie vor auf hohem Niveau. 2013 werden
sie voraussichtlich um 11 Prozent pro Kopf zulegen. Dazu tragen
Investitionen, organisches Wachstum und Verbesserungen der
Infrastruktur im Vorfeld der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2014 und
der Olympischen Spiele 2016 bei. Außerdem profitiert das Land von
steigendem Verbrauchervertrauen. "Eine steigende Erwerbstätigenquote
und ein verbesserter Zugang zu Krediten für Brasiliens große und
wachsende Mittelschicht machen das Land für investitionswillige
Einzelhändler besonders attraktiv", erläutert Warschun.

Mexico um sieben Plätze verbessert

Mexiko (21) hat sich gegenüber dem Vorjahr um sieben Plätze
verbessert. Die Pro-Kopf-Ausgaben des Landes sind im Vergleich zum
Vorjahr um 5,3 Prozent gestiegen, angefacht vor allem durch ein
gestiegenes Verbrauchervertrauen, einen stärkeren Peso sowie eine
moderate Inflation. Niedrige Zinsen haben sich außerdem positiv auf
die Kreditverfügbarkeit ausgewirkt. Im Jahr 2012 betrugen die
Einzelhandelsumsätze in Mexiko 211 Milliarden US-Dollar. Auf Wal-Mart
Soriana, Comercial Mexicana und OXXO entfallen insgesamt etwa 60
Prozent des modernen Einzelhandelsmarktes und alle drei planen zu
expandieren. "Der moderne Einzelhandel in Mexiko konzentriert sich
stark auf die größten Städte, daher bieten mittelgroße Städte ganz
ausgezeichnete Expansionsmöglichkeiten", so Warschun. Der
E-Commerce-Markt ist zwar noch vergleichsweise klein, allerdings sind
die Online-Umsätze im Jahr 2012 um 23 Prozent angestiegen und haben
drei Milliarden US-Dollar erreicht.

China bleibt ein Muss

Zwar hat China (4) gegenüber dem Vorjahr einen Platz im Ranking
eingebüßt, nach wie vor kommt an diesem Wachstumsmarkt jedoch kein
internationaler Einzelhändler vorbei. Denn: Die Handelsumsätze
wachsen zweistellig, die Verbrauchernachfrage steigt und das
Handelsumfeld ist sehr dynamisch. Shopping Malls werden um immer
weitere Einkaufs- und Unterhaltungsangebote erweitert und daher immer
beliebter. Insgesamt sind im Jahr 2012 in China 288 neue Shopping
Malls entstanden, so dass sich ihre Zahl inzwischen auf insgesamt
3.100 beläuft. Die meisten davon befinden sich in Tier-2- und
Tier-3-Städten.

Chinas Luxussegment allerdings hat in jüngerer Vergangenheit
gelitten. Immer mehr Luxusgüter werden im Ausland gekauft, außerdem
wurden die für Regierungsmitglieder geltenden Richtlinien für den
Umgang mit Geschenken verschärft. Viele Luxusmarken überdenken
aktuell ihre Expansionspläne in China. Der Online-Handel wächst
rasant und macht für bestimmte Warengruppen inzwischen zehn Prozent
der Umsätze mancher Einzelhändler aus. Insgesamt erreichten die
Online-Umsätze im Jahr 2012 207 Milliarden US-Dollar. Für die Zukunft
wird ein solides Wachstum erwartet.

Indien stark abgerutscht, aber weiterhin attraktiv

Die weltweite Konjunkturabschwächung hat auch Indien (14) nicht
ausgespart; das Bruttoinlandsproduktwachstum des Landes ist auf fünf
bis sechs Prozent gefallen. Im Vergleich zum Vorjahr ist Indien im
GRDI-Ranking um neun Plätze zurückgefallen. Das Umsatzwachstum der
Filialen, die länger als 12 Monate geöffnet sind (sogenanntes
same-store sales volume growth), hat sich im Jahr 2012 in allen
Handelssegmenten verlangsamt. Hohe Betriebskosten, eine geringe
Verhandlungsmacht gegenüber Lieferanten und die Notwendigkeit, starke
Rabatte zu gewähren, um die Umsätze zu verbessern, haben die Margen -
und damit auch die Expansionspläne der Händler - unter Druck gesetzt.
Immobilienpreise und Verfügbarkeit von Flächen waren ebenfalls
wichtige Themen. Viele Marktteilnehmer bemühen sich derzeit darum,
ihre Umsatzproduktivität zu steigern, ihre Betriebskosten zu senken
und die Größe ihrer Ladenlokale zu reduzieren, um ihre Profitabilität
zu verbessern.

Warschun erläutert: "Trotz dieser jüngsten unvorteilhaften
Entwicklungen bleibt Indien grundsätzlich aber ein aussichtsreicher
Wachstumsmarkt. Eine große Bevölkerung gepaart mit einer zunehmend
mode- und markenbewussten Generation junger Inder trägt dazu bei,
dass der Einzelhandelsmarkt attraktiv bleibt. Bis zum Jahr 2015 ist
mit jährlichen Wachstumsraten von 14 bis 15 Prozent zu rechnen."

Subsahara-Afrika gewinnt an Fahrt

Subsahara-Afrika nimmt weiterhin Fahrt auf und bildet sich
zunehmend als attraktiver Markt für regionale sowie internationale
Groß- und Einzelhändler heraus, die nach hohen Wachstumsraten
streben. Neben Botswana (25), das bereits im letzten Jahr im Ranking
vertreten war, hat mit Namibia (26) ein zweites Land Einzug in die
Liste der 30 attraktivsten Wachstumsmärkte gehalten. Einige weitere
Länder der Region haben den Sprung in die Top-30 nur knapp verpasst.

Die Bevölkerung des Landes ist jung - ein Drittel ist zwischen 10
und 24 Jahren alt - und wächst mit 2,4 Prozent im Jahr schnell. Auch
das Bruttoinlandsprodukt entwickelt sich kontinuierlich aufwärts.
Allerdings birgt die Region einzigartige und herausfordernde Hürden.
So ist die Infrastruktur großenteils unterentwickelt, was die
Entwicklung einer leistungsfähigen und nachhaltigen Supply Chain
erschwert. Die Region ist stark abhängig von landwirtschaftlichen
Produkten, zudem hat sich ein moderner Handel aufgrund eines hohen
Preisbewusstseins der Verbraucher und einer starken Inflation erst in
wenigen Ländern durchsetzen können.

Warschun erklärt: "Afrika bietet Einzelhändlern extrem
vielsprechende Wachstumsmöglichkeiten. Das gilt nicht nur für
Botswana und Namibia, sondern auch für einige andere Länder der
Region, wie etwa Äthiopien. Eine wichtige Voraussetzung, um die
Potenziale zu heben, ist allerdings, dass es Einzelhändlern gelingt,
die spezifischen Geschäfts- und politischen Risiken erfolgreich zu
steuern."

Kleinode für Luxushändler

Im GRDI sind außerdem eine ganze Reihe kleinerer Länder vertreten,
die sich etwa durch eine kleine Bevölkerung und einen steigenden
Wohlstand auszeichnen und damit für den internationalen Einzelhandel
zunehmend attraktiv werden. Dazu zählen Uruguay (3), die Mongolei
(7), Georgien (8) und Armenien (10). Vor allem für Luxushändler
können sich diese Märkte zu ganz neuen Umschlagplätzen entwickeln.
Für allgemeine Einzelhändler können sie der Startpunkt einer
regionalen Strategie bilden.

Shopping Malls und Einkaufszentren beflügeln organisierten Handel

Ganz erheblich zur Entwicklung des organisierten Einzelhandels in
den Schwellenländern haben Einkaufszentren und Shopping Malls
beigetragen, denn sie lösen rechtliche Fragen und
Immobilienangelegenheiten für viele Einzelhändler. So waren
beispielsweise die Village Mall in Rio de Janeiro, das JK Iguatemi in
Sao Pãolo sowie die Costanera Center Mall in Chile wichtige
Plattformen für den Launch und die Ausbreitung internationaler Marken
in Lateinamerika.

A.T. Kearney Global Retail Development Index 2013 Der Global
Retail Development Index (GRDI) von A.T. Kearney wird seit 2002
veröffentlicht und unterstützt Handelsunternehmen bei der
Priorisierung ihrer globalen Entwicklungsstrategien durch ein Ranking
der 30 attraktivsten Wachstumsländer. Dabei werden 25 Variablen
berücksichtigt wie etwa ökonomisches und politisches Risiko,
Attraktivität des Einzelhandelsmarktes, Sättigungsgrad des
Einzelhandelsmarktes und Verhältnis zwischen Bruttoinlandsprodukt und
Wachstumsrate des Einzelhandels.



Pressekontakt:
A.T. Kearney GmbH
Meike Fuhlrott
Marketing & Communications Manager
Tel. +49 (0) 211 1377-2275
Mail meike.fuhlrott@atkearney.com


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