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Vorbereitung Wiens auf das Katastrophen-Szenario Finanz- und Wirtschafts-Zusammenbruch

Geschrieben am 07-06-2013

Wien (ots) -

Antrag an das Wirtschaftsparlament der Wirtschaftskammer Wien am
6.6.2013:

In Wien gibt es (2001) 168.167 Gebäude und 910.745 Wohnungen und
9.880 (2011) Brandeinsätze der Wiener Berufsfeuerwehr. Die Chance,
dass es brennt liegt unter 1 %. Die Wiener Feuerwehr ist gut gerüstet
und für Haus- und WohnungsbesitzerInnen - eine
Brandschutzversicherung ist selbstverständlich. Schätzen wir nun die
Chance, dass das Finanz- und Wirtschaftssystem zusammenbricht
mindestens so hoch ein, ist es sinnvoll, die Großstadt Wien und ihre
Bevölkerung genauso gut auf den Ernstfall eines wirtschaftlichen
Zusammenbruchs vorzubereiten, wie auf einen lokalen Großbrand.

Zwtl.: Aktueller Stand bei Zivilschutz und Katastrophenmanagement
in Wien

Wien ist z.B. gut vorbereitet auf Brände, Hochwasser und Unfälle.
In internationalen Vergleichen wird Wien auch für die gute
Koordination beruflicher und freiwilliger Einsatzorganisationen und
die psychosoziale Akutbetreuung in Notfallsituationen hervorgehoben.
Für Selbstschutz und Zivilschutz gibt es "Die Helfer Wiens" (ehem.
Wiener Zivilschutzverband). Deren Ziel ist Wissensvermittlung, damit
die BürgerInnen sich selbst, ihrer Familie sowie ihren Nachbarn,
sicher und gezielt in Notfällen helfen können bis die
Einsatzorganisationen eintreffen. Mit Information und Kursangeboten
soll im Idealfall dafür gesorgt sein, dass erst gar nichts passiert.

Wie gut die Unternehmen auf Krisen vorbereitet sind, erfahren wir
aus einer Studie zu "Business Continuity Planning (BCP) im
Management" aus 2010. 80 % der Führungskräfte sind sich der möglichen
finanziellen und sonstigen Folgen einer Unterbrechung der
Geschäftstätigkeit des Unternehmens im Katastrophenfall bewusst. Nur
40 % der Unternehmen verfügten über ein firmenweites BCP-Programm
oder entwickeln gerade eines. Da überwiegend mittlere und größere
Unternehmen befragt wurden, welche besser vorbereitet sind, liegt der
Anteil tatsächlich weit darunter. Erstaunlicherweise sind 82 %
zuversichtlich, dass ihr Unternehmen seine Geschäftstätigkeit
fortsetzen kann, sollte es zu einem Ausfall kommen.

Erkennen wir die Zeichen, dass immer mehr ExpertInnen das Szenario
Finanz-, Euro- und Wirtschafts-Crash, sogar Weltwirtschaftskrise,
laut aussprechen und dieses Szenario in keiner der genannten
Organisationen als Thema erwähnt ist.

Die gesetzliche Grundlage ist das "Wiener Katastrophenhilfe- und
Krisenmanagementgesetz - W-KKG". "Katastrophe im Sinne dieses
Gesetzes ist jedes bereits eingetretene oder noch bevorstehende
Ereignis zu verstehen, das durch elementare, technische oder sonstige
Auswirkungen geeignet ist, in ungewöhnlichem Ausmaß Personen- oder
Sachschäden zu bewirken und das mit örtlichen Einsatzkräften nicht
bewältigt werden kann.

Der zu erstellende Schutzplan hat u.a. die Arten der absehbaren
Katastrophen unter Angabe der besonders gefährdeten Bereiche und der
Art der jeweils zu erwartenden Gefahren; Die Gemeinde hat
organisatorische Vorkehrungen zu treffen, um bei Bedarf ein den
jeweiligen Anforderungen entsprechendes Krisenmanagement einrichten
zu können."

Beim Selbstschutz müssten die notwendigen Kenntnisse und
Fertigkeiten stark in Richtung längerfristiges Leben in
Versorgungsengpässen, ausgebaut werden. "Bezüglich persönlicher
Vorsorgemaßnahmen hat die Gemeinde für die präventive Vermittlung von
Kenntnissen und Fertigkeiten im Selbstschutz der Bevölkerung zu
sorgen."

Der folgende Gesetzestext: "Die Einsatzleitung vor Ort obliegt dem
Einsatzleiter im Sinne des Wiener Feuerwehrgesetzes. In medizinischer
Hinsicht obliegt die Einsatzleitung vor Ort dem leitenden Notarzt des
städtischen Rettungsdienstes."lässt darauf schließen, dass die
Gemeinde Wien bei der Erstellung des Gesetzes an örtlich und zeitlich
begrenzte Katastrophenszenarien, gedacht hat.

Bei den Mitwirkungspflichten: "Im zumutbaren Umfang hat auch schon
vor dem Einsetzen von behördlichen Maßnahmen jedermann zum eigenen
Schutz und zum Schutz seiner Angehörigen vor Personen- und
Sachschäden die mit eigenen Mitteln möglichen Maßnahmen zu treffen."
stellt sich die Frage, wie viele WienerInnen von ihren Pflichten
wissen und auch konkret handeln.

Zwtl.: Vergleich Katastrophenhilfe der Bundesländer Wien - NÖ -
Tirol

Ein Blick auf die Webseiten in

- Wien: Krisenmanagement in Wien - Zivilschutz, Krisenmanagement
und Sicherheit
- NÖ: Krisen- und Katastrophenschutzmanagement,
- Tirol: Zivil- und Katastrophenschutz

zeigt, dass NÖ und Tirol das Thema umfassender und differenzierter
abdecken. In NÖ gab es z.B. mehrere Veranstaltungen zum Thema
"Blackout - Stromausfall". In Tirol gibt es eine Abteilung Zivil- und
Katastrophenschutz, die für alle Aufgaben des Zivil- und
Katastrophenschutzes, des Rettungswesens und der Feuerwehr zuständig
ist, Neue Medien im Zivilschutz werden thematisiert.

Zwtl.: Vergleich Katastrophenhilfe D-A-CH-Region Deutschland -
Österreich - Schweiz

Ein Besuch auf den Webseiten

- Deutschland: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe
- Schweiz: Bundesamt für Bevölkerungsschutz
- Österreich: Staatliches Krisen- und Katastrophenschutzmanagement
im Bundesministerium für Inneres (BM.I)

macht deutlich, dass Deutschland und insbesondere die von der
Größe her vergleichbare Schweiz, sich sehr umfassend auf diverse
Szenarien vorbereiten und darüber auch informieren.

Im Mai 2011 trafen sich in Wien Bevölkerungsschutzverantwortliche
aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum "2. Trilateralen
Workshop "Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz". Aus Österreich haben
Teilnehmer vom BM.I, aus NÖ und Tirol teilgenommen. Ein
Tagungsbericht liegt vor.

Zwtl.: Aktueller Stand in Deutschland

Im Mai 2004 wurde das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe errichtet. 2010 wurde die "Neue Strategie zum
Schutz der Bevölkerung in Deutschland" veröffentlicht, in der u.a.
kritisch folgende Defizite festgestellt wurden, die sicherlich für
Österreich genauso gelten:

"Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung verfügt weder
theoretisch noch praktisch über ausreichendes Wissen und Erfahrungen
im Selbstschutz und der Selbsthilfe sowie in der (medizinischen)
Ersten Hilfe. Grundsätzlich vertraut die Öffentlichkeit zunächst auf
ein reibungsloses Gefahrenmanagement des Staates, ohne zu
berücksichtigen, dass dieses bei außergewöhnlichen Gefahren- und
Schadenlagen ggf. nicht in vollem Umfang und sofort zur Hilfeleistung
für jeden einzelnen Bürger zur Verfügung stehen kann. Besondere
Einsatzlagen, wie sie in Deutschland noch nicht vorgekommen sind und
die aufgrund ihrer Komplexität eine hohe Kooperation voraussetzen,
sind weder auf der kommunalen Ebene noch auf den Ebenen Länder und
Bund ausreichend vorgeplant und geübt."

Auf der Website finden sich 361 Downloads u.a. die Dokumentation
"Sichere Städte und Gemeinden Unterstützungs- und
Dienstleistungsangebote für Kommunen". Eine Fachinformationsstelle
ist eingerichtet, mit 44.000 Bücher, 200 Zeitschriften, 12.000
Aufsätze , 450 Videofilme, 800 Karten und 100 DVDs/CD-ROMs. Aktuell
wird u.a. die Studie "Anhaltender Stromausfall in Berlin : Stand und
Entwicklungsperspektiven des Krisen- und Katastrophenmanagements"
vorgestellt, die das Szenario "Was passiert bei einem sechstägigen
Stromausfall in der Millionenstadt Berlin?" skizziert und zu dem
Ergebnis kommt, dass die Bewältigung Änderungen beim Krisen- und
Katastrophenmanagement verlangt. Vor allem, dass die Bevölkerung
anders als bisher als aktiver Partner einbezogen werden muss, was
nicht nur für Berlin gilt.

In Deutschland muss der Bund im Zusammenwirken mit den Ländern
eine Risikoanalyse durchführen. Gleichwohl erfolgt in Deutschland die
Risikoanalyse Bevölkerungsschutz auf allen administrativen Ebenen in
eigener Zuständigkeit und Verantwortung. Auf Ersuchen der Länder
hatte der Bund eine Methode zur Durchführung vergleichbarer
Risikoanalysen im Bevölkerungsschutz auf allen Verwaltungsebenen
entwickelt und den Ländern zur Verfügung gestellt und unterstützt die
Anwendung.

Die nationale Vorratshaltung steht in Deutschland auf drei Säulen:
staatliche Vorräte (Bundesreserve Getreide, Zivile Notfallreserve),
private Vorräte und Vorräte im Wirtschaftskreislauf. Insgesamt
befinden sich immer für die Dauer von zehn Jahren rund 880.000 Tonnen
Lebensmittel in ca. 150 Lagern. Die jährlichen Kosten belaufen sich
auf 15 bis 20 Millionen Euro, also rund 20 Cent pro Bürger.

Zwtl.: Aktueller Stand in der Schweiz

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz ist auf Bundesebene zuständig
für den Schutz der Schweizer Bevölkerung vor Katastrophen und
Notlagen. Mit 300 MitarbeiterInnen unterstützt es jene Stellen, die
in der Vorbeugung kollektiver Risiken und in der Ereignisbewältigung
tätig sind. Es stehen viele ausführliche Gefährdungsdossiers
(detaillierte Beschreibung und Dokumentation von Gefährdungen). z.b.
12 Seiten zum Thema "Ausfall Stromversorgung". Die Risikolandschaft
wird im Rahmen von Studien mit Partnerorganisationen weiter erforscht
und der Bevölkerungsschutz laufend weiterentwickelt. Aktuell
"Strategie Bevölkerungsschutz und Zivilschutz 2015+"

Die Schweiz verfolgt bei der Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz
einen zweistufigen Ansatz. Sowohl der Bund als auch die Mehrheit der
Kantone führen Risikoanalysen durch. Drei Viertel der Kantone haben
umfassende Risikoanalysen im Bevölkerungsschutz durchgeführt. Der
Bund erstellte einen umfassenden Gefährdungskatalog mit 97
Gefährdungen und liest sich für vier Gefährdungen exemplarisch wie
folgt.

"Ausfall Verteil-Infrastruktur Wasser - Zusammenbruch
Wasserversorgung infolge Hurrikan 'Alex', Mexiko, 2010

Sonnensturm (magnetischer Sturm) Störung Telekom-Satellit, Kanada,
1994; weltweite Lahmlegung des Telegrafennetzes, 1859

Versorgungsengpass Wasser - z.B. KKW-Unfall in Grenznähe mit
Niederschlag auf die Schweiz; verschmutzte Quellen oder Grundwasser

Versorgungsengpass Nahrungsmittel - 'Tortilla-Krise', Mexiko,
2008; Erhöhung Nahrungsmittelpreise, 2008; vermehrte Produktion von
Biofuel"

Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung BWL stellt unter
anderem sicher, dass in der Schweiz wichtige Güter gelagert und bei
Engpässen geordnet verteilt werden, dass bei Transportproblemen
genügend Frachtraum zur Verfügung steht oder dass in einer
Strom-Mangellage nicht die Lichter ausgehen. Im "Bericht zur
Vorratshaltung" sind mit Bereich Ernährung für 4 Monate 69'000 t
Zucker, 13'200 t Reis, 31'179 t Speiseöle und -fette, 120'000 t
Weichweizen, 35'000 t Hartweizen. Für 3 bis 4 Monate Getreide für
zweiseitige Nutzung (für Futterzwecke) 270'000 t. Für 3 Monate 3'500
t Kaffee. Für 2 Monate 47'000 t Proteinträger. Für 1 Monat 4'000 t
Speisesalz. Die jährlichen Kosten der Pflichtlagerhaltung beliefen
sich 2011 auf 120 Millionen CHF, 15 CHF pro Einwohner. Die
Universität Bern stellte fest, dass die Organisation der
wirtschaftlichen Landesversorgung aus ökonomischer Sicht mit
vergleichsweise wenig Aufwand und geringen negativen ökonomischen
Nebeneffekten sichergestellt werde.

Zwtl.: Aktueller Stand in Österreich

In Österreich ist der Katastrophenschutz stark dezentralisiert.
Das Katastrophenmanagement obliegt den Ländern und umfasst die
Aufgaben, die in deren Katastrophenhilfegesetzen festgelegt sind. Der
Bund ist zuständig für einzelne Bereiche (z.B. Strahlenschutz,
Gesundheitswesen) und für die Koordination des staatlichen
Katastrophenschutzmanagements. Die Feuerwehr ist die für die
Bewältigung von Großschadensereignissen und Katastrophen zuständige
Einsatzorganisation.

Die Risikoanalyse ist ebenfalls Sache der Bundesländer. Zwei von
ihnen (Niederösterreich und Tirol) führen eine landesweite
Risikoanalyse auf Gemeindeebene durch. Mit den österreichischen
Bundesländern fand im März 2011 eine erste Sitzung statt, um die EU
Leitlinien zur Risikoanalyse im Katastrophenschutz zu diskutieren.
Gemeinsam haben sich Bund und Länder auf vier Szenarien für die
nationale Risikoanalyse geeinigt: Hochwasser, Lawine, Sturm und
Erdbeben.

Die nationalen Erdölvorräten reichen für 90 Tage, bei
Nahrungsmittel kommt es auf die Menge der privaten Vorräte an. Weder
der Staat Österreich noch die Stadt Wien haben Nahrungsmittel
bevorratet. Von Seiten der Landwirtschaftskammer wird schon lange für
eine staatliche Vorratshaltung von Nahrungsmittel plädiert.

Zwtl.: Aktivitäten auf EU-Ebene

In der EU-Strategie der inneren Sicherheit vom 22.11.2010 werden
fünf Handlungsschwerpunkte für mehr Sicherheit in Europa festgelegt.
Ziel 3 widmet sich dem besseren Schutz der Bürger und Unternehmen im
Cyberspace. Als Ziel 5 wird die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit
Europas gegenüber Krisen und Katastrophen genannt, mit den folgenden
Maßnahmen:

"Maßnahme 1: Anwendung der Solidaritätsklausel, welche der EU und
ihren Mitgliedstaaten die Verpflichtung zum gegenseitigen Beistand
auferlegt, wenn ein Mitgliedstaat Opfer ... einer von Menschenhand
verursachten Katastrophe wird.

Maßnahme 2: Entwicklung einer Bedrohungs- und
Risikobewertungsmethode, die allen Gefahren Rechnung trägt -
Richtlinien zur Bewertung und Kartierung von Risiken im Bereich des
Katastrophenschutzes

Nationale Methoden des Risikomanagements

Sektorenübergreifende Übersicht über mögliche natürliche oder von
Menschen verursachte Risiken

Regelmäßige Übersichten über aktuelle Bedrohungen Erarbeitung
einer in sich schlüssigen Risikomanagementstrategie

Maßnahme 4: Aufbau europäischer Notfallabwehrkapazitäten für den
Katastrophenfall

Vorschläge für den Aufbau europäischer Notfallabwehrkapazitäten"

Ein kompletter wirtschaftlicher Zusammenbruch ist ein von Menschen
verursachtes Risiko, das eine aktuelle Bedrohung darstellt. Dezidiert
erwähnt findet sich dieses Szenario derzeit nicht.

Bei der Generaldirektion für Europäische Humanitären Hilfe und
Zivilschutz (ECHO - European Humanitarian Aid and Civil Protection),
geht es bei Projekten hauptsächlich um Katastrophen, wie Flut,
Tsunami, Erdbeben ... aber auch technische Ausfälle. Am 21. Dezember
2010 hat die Europäische Kommission die "EU Risk Assessment and
Mapping Guidelines for Disaster Management" veröffentlicht. Diese
sollen die EU-Mitgliedstaaten in ihren jeweiligen nationalen
Risikoanalysen unterstützen und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse
von Risikoanalysen innerhalb der Union gewährleisten.

Zwtl.: Global Forum on Urban Resilience and Adaptation

Resilienz wird als Widerstandskraft eines Systems gegen plötzliche
krisenhafte Veränderungen seiner Umweltbedingungen verstanden. Seit
2010 findet in Bonn jährlich ein Kongress mit 500 TeilnehmerInnen zum
Thema Urbane Resilienz und Anpassung statt. Themen wie Städtische
Landwirtschaft; Ernährungssouveränität; Städte und Unternehmen mit
Clean-Technology-Nahrungssystemen verbinden; Humane Reaktionen bei
der Katastrophen Risiko Reduktion. Im Mayors Adaptation Forum treffen
Bürgermeister auf technischen ExpertInnen und internationale
PartnerInnen. Der nächste ist vom 31. Mai - 2. Juni 2013.

Zwtl.: UNISDR - The United Office für Desaster Risk Reduction

UNO Büro für Katastrophen- und Risiko Reduktion hat 2010 die
Kampagne "The Making Cities Resilient: My City is getting ready!
lanciert. Aktuell nehmen 1.425 Städte weltweit teil, aus Österreich
sind einige Städte aus Tirol und Vorarlberg, u.a. Innsbruck und
Kitzbühel, dabei. 2012 wurde ein Handbuch mit "10 wesentlichen
Maßnahmen, die Städte resilient machen" herausgegeben. U.a. die
Partizipation von Bevölkerungsgruppen und Zivilgesellschaft in der
Risikobewertung und Handhabung von Katastrophen. Schaffung von
finanziellen Anreize für Eigenheimbesitzer, Familien mit niedrigen
Einkommen und Unternehmen, damit diese
Katastrophen-Risiko-reduzierende Maßnahmen setzen. Die Resilienzpläne
in der Bevölkerung bekannt machen. Daten bezüglich Gefahren und
Verwundbarkeiten sammeln und bewerten. Diese als Basis für
Umsetzungspläne nutzen. Trainingsprogramme für Schulen und
öffentliche Einrichtungen. Frühwarnsysteme und Notfallkapazitäten
installieren. Regelmäßig für den Ernstfall proben.

Zwtl.: Empfehlungen aus Forschung und Praxis

Im April 2013 erschien der REPORT, Preparing for Disasters in
Global Cities: An International Comparison, der Risk and Resilience
Research Group, Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich. Die
Studie gibt Überblick über gegenwärtige Trends zu Fragen urbaner
Sicherheit, sowohl in der Katastrophenforschung als auch in der
Praxis des städtischen Katastrophenmanagements. Zwar bieten Städte in
vielen Fällen ein außerordentliches Schutzniveau für die
EinwohnerInnen sie können bei Katastrophenereignissen aber auch
besonders verletzlich sein.

- In der Katastrophenschutzplanung gilt es, sich an unsichere und
unvorhersehbare Kontexte anzupassen. Flexible Strategien zum Umgang
mit unvorhergesehenen Katastrophen und zur Steigerung
gesellschaftlicher Resilienz sollten mehr Bedeutung gewinnen.

- Eine zentrale Herausforderung für den Bevölkerungsschutzes
besteht darin, trotz der Seltenheit großer Schadensereignisse in der
jüngeren Vergangenheit, mögliche Gefahrenlagen zu erkennen und
Vorkehrungen zu treffen.

- Zeitpunkt, Ausmaß und Ausgestaltung von Katastrophenereignissen
lassen sich nie vollständig vorhersagen. Insbesondere komplexe
Krisensituationen, in denen mehrere Schadensereignisse zusammenfallen
oder einander auslösen, und dann sektoren- und gebietsübergreifend
wirken, lassen sich mit herkömmlichen Risikobewertungsmechanismen
kaum erkennen.

- Ein Schwerpunkt des Krisenmanagements sollte auch auf die
Wiederherstellungsphase nach Großschadensereignissen gelegt werden,
wie sie häufig in der Literatur zu systemischer Resilienz nahegelegt
wird. Eine Verstärkung der Maßnahmen in diesem Feld kann im
Ereignisfall die Auswirkungen einer Krise lindern und die Rückkehr
zur Normalität beschleunigen.

2010 erschien im Auftrag des Bundeskanzleramtes, die explorative
Studie "Wie gehen Regionen mit Krisen um?" der ÖAR Regionalberatung
GmbH. Im Vorwort steht: "Die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise
hat wirtschafts- und gesellschaftspolitische Grundsatzdebatten
ausgelöst ... Der Fokus richtet sich zunehmend auf die Kunst des
Weiterlebens trotz bzw. mit der Krise, ..., Optionen für ein
"gestärkt-aus-der-Krise-Kommen" - kurz gesagt, auf krisenfestes, d.h.
"resilientes" Verhalten gegenüber Krisenphänomenen. Die Fähigkeit des
Umgangs mit diesen unerwartet hereinbrechenden und als bedrohlich
wahrgenommenen Entwicklungen wird seither als eine zentrale Kompetenz
politischer Systeme betrachtet."

Die Schweiz gibt in ihrem "Lagebericht 2013 - Sicherheit Schweiz"
u.a. folgende Einschätzung:

"Die Folgen der Entwicklung der Schuldenkrise in Europa sind auf
die Sicherheit der Schweiz als derzeit nur schwer vorhersehbar. Eine
Eskalation der Schuldenkrise auf große EU-Länder und deren
Bankensysteme würde erhebliche Risiken für unsere eigene Wirtschaft
bergen."

Zwtl.: Antrag: Das Wirtschaftsparlament möge beschließen, dass
sich die Wirtschaftskammer Wien dafür einsetzt, dass

- in der WKW umgehend ein Krisenstab zum Thema Vorbereitung Wiens
auf das Katastrophen-Szenario Finanz- und Wirtschafts-Zusammenbruch
eingerichtet wird. Ziel ist, einerseits die Unternehmen resilient zu
machen als auch auf ihre Aufgabe in Bezug auf Bevölkerungsschutz
krisenfit zu machen.

- die Gemeinde Wien ebenso umgehend einen Krisenstab einrichtet
und in weiterer Folge ein eigenes Amt für Bevölkerungsschutz auf
einer höheren organisatorischen Ebene angesiedelt wird, als bisher
unter der Feuerwehr.

- die Gemeinde Wien sich, die Wiener Unternehmen und die Wiener
Bevölkerung umfassend auf alle aktuellen Gefährdungen vorbereitet.
Siehe 97 Gefährdungen in Gefährdungskatalog der Schweiz. Aus
aktuellem Anlass sind vorrangig die Reaktionen auf das
Katastrophen-Szenario Finanz- und Wirtschaftszusammenbruch, der auch
länger andauern kann, mit allen Auswirkungen auf die Stadt Wien, die
Unternehmen, die BürgerInnen, Tiere und Natur zu planen und unter
Einbeziehung aller Dienststellen, der Unternehmen,
zivilgesellschaftlicher Unternehmen und BürgerInnen zu proben.

- der aktuelle Stand der Forschung als auch Bespiele guter Praxis
in die Arbeit einfließen.

Die Philosophie der Feuerwehr und Katastrophenschutz (MA 68) ist,
dass nur, was regelmäßig geprobt, geübt und angewandt wird, auch in
Ausnahmesituationen Erfolg hat. Starten wir mit der Realisierung am
besten gleich heute mit diesem Antrag, denn im Falle des Falles heißt
es "zusammenhalten".

Für die Besprechung von Details, stehe ich Ihnen gerne zur
Verfügung.

Mag. Martina Schubert

Der Antrag wurde am 6.6.2013 im Wirtschaftsparlament Wien
abgelehnt.

Aussenderin:

Mag. Martina Schubert, Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt
Systemische Harmonieberatung, Autorin des Selbstlern-Programms
"Ausreichend verdienen im Ein-Personen-Unternehmen", Delegierte zum
Wirtschaftsparlament Wien, parteifrei auf einem Sitz der Grünen
Wirtschaft Wien, der Antrag wurde unabhängig von der Grünen
Wirtschaft ausgearbeitet.

Rückfragehinweis:
Mag. Martina Schubert
An der Unteren Alten Donau 91, Parz. 174
A-1220 Wien
Tel.: +43(0)664 164 10 84
mailto:buero@martina-schubert.at
www.martina-schubert.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/15612/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
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