(Registrieren)

Im Mittelstand setzt sich die Skepsis fest

Geschrieben am 06-06-2013

Frankfurt (ots) -

- Geschäftslage besser, Erwartungen aber schlechter
- Mehr Zuversicht hingegen bei den Großunternehmen
- Flut kein akutes Konjunkturrisiko

Bei den kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland wächst
die Sorge hinsichtlich der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung.
Ihr Geschäftsklima, der Hauptindikator des
KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, steigt im Mai zwar moderat um 1,1
Zähler auf 11,2 Saldenpunkte. Dies ist jedoch ausschließlich auf eine
merklich besser bewertete Geschäftslage zurückzuführen (+5,1 Zähler
auf 18,6 Saldenpunkte). Der Blick des Mittelstands auf das kommende
Halbjahr dagegen trübt sich weiter ein: Die Geschäftserwartungen
fallen im Mai um 3,0 Zähler auf 3,5 Saldenpunkte. Damit liegen sie
nur noch knapp über dem konjunkturneutralen langfristigen
Durchschnitt.

"Offenbar befürchten immer mehr Firmen, dass die hartnäckige
Rezession in weiten Teilen Europas auch die deutsche Wirtschaft
infizieren könnte", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW
Bankengruppe. "Wir gehen zwar davon aus, dass die Eurozone im zweiten
Halbjahr zu positiven Wachstumsraten zurückfindet und auch
Deutschland wieder stärker wächst als zu Jahresbeginn. Die
Mittelständler warten aber anscheinend auf die Bestätigung, was die
Konjunkturerholung zusätzlich erschwert. Sie ist noch immer kein
Selbstläufer."

Mehr Zuversicht als die Mittelständler demonstrieren hingegen die
Großunternehmen. Sie bewerten im Mai sowohl ihre Lage (+7,6 Zähler
auf 11,4 Saldenpunkte) als auch ihre Erwartungen (+2,8 Zähler auf 1,8
Saldenpunkte) spürbar besser als im Vormonat. Insgesamt verbessert
sich das Geschäftsklima der großen Firmen damit erheblich stärker als
im Mittelstand, nämlich um 5,2 Zähler auf 6,8 Saldenpunkte.
"Angesichts der globalen Ausrichtung der Großunternehmen ist deren
kräftiges Klimaplus zumindest ein Hoffnungssignal, dass sich die
internationalen und insbesondere die europäischen Exportmärkte wie
von uns erwartet in den kommenden Quartalen nach und nach aufhellen
können", so Zeuner.

Insgesamt sei von einem dank nachholender Bauproduktion
dynamischeren zweiten Quartal auszugehen, an das sich eine moderate
Erholung im zweiten Halbjahr anschließen werde. Zeuner: "Doch selbst
unter diesen optimistischen Annahmen kommt das deutsche Realwachstum
2013 nicht über 0,3 % hinaus. Schon wenige weitere negative
Überraschungen würden es sogar unter die Nulllinie drücken, das
Rezessionsrisiko ist entsprechend hoch. Ein durchgreifender
Aufschwung inklusive Erholung der Investitionen setzt voraus, dass
auch die Eurozone als mit Abstand wichtigster Exportmarkt endlich
wieder zu Wachstum zurückfindet."

"Dagegen ist die Flut in Süd- und Ostdeutschland vorerst kein
Konjunkturrisiko, auch wenn sie für die betroffenen Menschen ohne
Zweifel verheerend ist", fügt Zeuner aus aktuellem Anlass hinzu.
Schlüsselstellen sowohl in der Infrastruktur - etwa wirtschaftlich
relevante Häfen - als auch in den Produktionsketten - etwa die Chemie
- scheinen bisher intakt. Für Zahlen sei es aber noch zu früh. Die
Hilfe und Unterstützung der Betroffenen stehe nun im Vordergrund.
Zeuner: "Vom Wiederaufbau nach der Flut werden in den betroffenen
Regionen künftig positive Konjunkturimpulse ausgehen, etwa für den
Bau. Dies ist für diejenigen, die ihre Existenz neu gründen müssen
allerdings nur ein schwacher Trost."

Eine ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafik zum
aktuellen KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter
www.kfw.de/mittelstandsbarometer abrufbar.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM); Christine Volk;
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

467890

weitere Artikel:
  • TÜV SÜD: Michael Valente übernimmt Leitung der Region Westeuropa (BILD) München (ots) - Der internationale Dienstleistungskonzern TÜV SÜD hat Michael Valente zum neuen CEO der Region Westeuropa ernannt. Anfang April 2013 hat der 55-jährige Manager damit die Verantwortung für die drittgrößte Region im TÜV SÜD-Konzern übernommen: Westeuropa hat 2012 einen Umsatz von knapp EUR 200 Millionen erzielt und konnte im vergangenen Jahr nicht zuletzt dank zahlreicher Übernahmen ein Wachstumsplus von nahezu 30 Prozent verzeichnen. "Ich freue mich darauf, unsere Präsenz in den führenden Wirtschaftsnationen mehr...

  • Shell definiert Leistung neu / Formel für Shell V-Power Diesel und Shell V-Power Racing 100 weiter verbessert Hamburg (ots) - Shell arbeitet ständig daran, das Kraftstoffangebot weiter zu optimieren und an die neuen Motortechnologien anzupassen. Jetzt haben Shell Kraftstoffforscher die Formeln für Shell V-Power Diesel und Shell V-Power Racing 100 spürbar verbessert und damit noch leistungsfähiger gemacht. Der neue Kraftstoff ist ab 6. Juni an allen Shell Tankstellen in Deutschland, die Shell V-Power Kraftstoffe anbieten, erhältlich. Und das ohne Aufpreis. "Shell hat vor 10 Jahren als erstes Mineralölunternehmen in Deutschland differenzierte mehr...

  • Milestone Systems ist Nummer eins in den EMEA-Regionen und teilt sich den weltweit ersten Platz Kopenhagen (ots/PRNewswire) - Videoüberwachungsmarktanalyse-Bericht 2013 von IHS Milestone Systems, das Open-Platform-Unternehmen für IP-Videomanagement-Software (VMS), rangiert jetzt als Anbieter Nummer eins in den Regionen Europa/Naher Osten/Afrika (EMEA) und teilt sich den ersten Platz auf dem VMS-Weltmarkt; dies zeigt der neueste Bericht zur Überwachungsbranche, der von IMS Research durchgeführt wurde, jetzt Teil von IHS Inc. . IHS Inc. hat die zehnte Ausgabe des IMS Research-Berichts namens "World Market for CCTV mehr...

  • Saxo Bank Creates Balanced Portfolio for Long Term Investors Hellerup, Denmark (ots/PRNewswire) - Saxo Bank [C:UserspgAppDataLocalMicrosoftWindowsTemporary Internet FilesContent.Outlook6MVBP6PUsaxobank.com ], the multi-asset online trading and investment specialist, has created Balanced Portfolio, a new asset allocation strategy that allows traders to follow its progress on Tradingfloor.com [http://www.tradingfloor.com/blogs/balanced-portfolio ] and duplicate the strategy themselves. The Balanced Portfolio is an ETF portfolio designed to collect risk premiums across liquid assets mehr...

  • Marketing: Schwierige Erfolgsmessung bremst Investitionen aus / Studie zeigt: Investitionsbereitschaft im Marketing bleibt hinter Bedarf zurück Hamburg (ots) - Fehlende Erfolgsmessungen führen dazu, dass 2013 die Marketing-Investitionen deutscher Unternehmen deutlich geringer ausfallen als ihr Bedarf. Das zeigt die Studie "Investitionsschwerpunkte und Beratungsbedarfe in 2013" der Kommunikationsberatung Faktenkontor mit dem DIE WELT-Entscheiderpanel. Nur ein Drittel der für die Studie befragten Topmanager gibt an, dass sein Unternehmen dieses Jahr überhaupt ins Marketing investieren will. Damit bleibt die Investitionsbereitschaft im Marketing deutlich hinter den Bereichen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht