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Logistiker und Onlinehändler müssen mit innovativen Lösungen punkten / Oliver Wyman-Analyse zu E-Commerce-Logistik (BILD)

Geschrieben am 04-06-2013

München (ots) -

- Deutscher E-Commerce-Paketmarkt verdoppelt sich in den kommenden
zehn Jahren
- Skalierbare Same-Day-Lösungen stehen kurz vor dem Durchbruch
- Logistikdienstleister und E-Commerce-Player müssen jetzt die
richtigen Strategien entwickeln

Logistik wird zunehmend zum entscheidenden Erfolgsfaktor für
E-Commerce- und Multi-Channel-Unternehmen. Weltweit führende
Onlineshops optimieren ihre Serviceleistungen kontinuierlich auf der
Suche nach Differenzierung. Dabei bauen sie neben Fulfillment- sogar
Logistikkompetenz auf. Logistikdienstleister profitieren damit zwar
von hohen Wachstumsraten, müssen ihre Produkte allerdings mehr und
mehr umstellen. Wollen sie im Rennen um die Logistik für den
Onlinehandel von morgen vorne mit dabei sein, ist rasches Handeln
gefragt. Multi-Touchpoint-Auslieferoptionen und flexibles Routing
sind ebenso erforderlich wie innovative Same-Day-Lösungen. Dies sind
Ergebnisse der jüngsten Oliver Wyman-Analyse zu E-Commerce-Logistik.

Das E-Commerce-Geschäft boomt. Ob Urlaubsreisen oder
Konzertkarten, Fernseher oder Notebooks, Kleidung oder Schmuck,
Bücher oder DVDs - Onlinebestellungen gehören längst zum Alltag und
nehmen stetig zu. Allein in Westeuropa verzeichnet die
E-Commerce-Branche jährliche Wachstumsraten von zehn bis 15 Prozent.
In Deutschland gingen 2012 fast 30 Milliarden Euro Umsatz auf
Internetkäufe zurück - fast doppelt so viel wie im Jahr 2005. Bereits
heute werden hierzulande mehr als ein Drittel aller Reisebuchungen
und Ticketkäufe online getätigt. Im Bereich Mode liegt der Anteil bei
35 Prozent, Bücher kommen auf 24 Prozent, Computer und Zubehör auf 15
Prozent - Tendenz weiter steigend.

Dies wirkt sich auf den Paketversand aus. 2013 wird sich das
gesamte Sendungsvolumen im B2C-Segment in Deutschland auf rund 800
bis 850 Millionen Pakete belaufen. Bis 2023 treibt der Onlinehandel
das Wachstum bei B2C-Warenströmen deutlich an: Mit neun Prozent
Zuwachs pro Jahr machen E-Commerce-Sendungen dann über 85 Prozent des
B2C-Paketmarkts aus. Damit wird sich der deutsche
E-Commerce-Paketmarkt in den kommenden zehn Jahren mehr als
verdoppeln und auf über 1,3 Milliarden Pakete pro Jahr ansteigen.
"E-Commerce gibt in der KEP-Branche zunehmend den Ton an", erklärt
Michael Lierow, Partner bei Oliver Wyman. "Dadurch können Logistiker
ihr Geschäftsfeld ausbauen, zugleich aber nehmen die Anforderungen
drastisch zu. Der Wettbewerb wird schärfer und erfordert Innovation
und Schnelligkeit."

Höhere Kundenansprüche

E-Commerce-Giganten wie Amazon oder Asos haben im Laufe der Jahre
ihren Auslieferungsservice kontinuierlich verbessert. Damit haben die
Unternehmen auf Kundenwünsche reagiert, aber auch den Markt
weiterentwickelt und die Messlatte immer höher gelegt. Kunden wollen
zunehmend selbst bestimmen, wann und wo ihnen die georderte Ware
zugestellt wird. Auch möchten sie bei Bedarf Ort und Zeit der
Lieferung flexibel ändern können. Und schließlich erwarten sie ein
unkompliziertes Retouren-Handling, das nicht nur kostenfrei ist,
sondern auch die Rückgabe von Waren in Filialen oder sogar deren
Abholung von zu Hause einschließt.

Dies bringt nicht nur viele Webshops, sondern auch
Logistikdienstleister in Zugzwang. Denn die schnelle und flexible
Logistik wird immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Ist es
heute in Deutschland und Großbritannien nahezu Standard, dass die
Auslieferung am Folgetag der Bestellung erfolgt, heißt es künftig,
die Ware noch am Bestelltag zu liefern - und das ohne wesentlich
höhere Preise. Erste Ansätze sind schon erkennbar: In den USA, in
Deutschland und in Großbritannien ermöglichen Dienstleister wie Shutl
oder Tiramizoo die Bündelung von Kurierdiensten. In Köln testet DHL
derzeit in Kooperation mit dem Onlinelebensmittelhändler Gourmondo
die Auslieferung am Bestelltag. Und nach dem Ausbau der Regionallager
durch Amazon steht die Ausweitung des "Evening Express" in sogenannte
Same-Day-Lieferung für viele Städte in Deutschland kurz bevor.

Diese Erhöhung der Liefergeschwindigkeit ist kein triviales
Unterfangen. E-Commerce-Unternehmen stellen ihre Lagerlogistik von
zentral auf regional um und arbeiten an Direktüberstellungen in die
Auslieferdepots von Logistikern. Die Bedeutung von
Outbound-Sortierung und Hauptlauf wird über die Zeit sinken und kann
zu potenziellen Auslastungsproblemen der Depots und Netzwerke führen.
Einen großen Vorteil haben Multi-Channel-Unternehmen, die teilweise
schon über Regionallager in der Nähe ihrer Ladenflächen verfügen.
Logistiker hingegen brauchen jetzt besonders ein hohes Maß an
Flexibilität und Agilität in puncto letzte Meile, um die Vielzahl von
Bestellungen noch am gleichen Tag zum Kunden bringen und dabei ihre
Wettbewerbsfähigkeit bewahren zu können.

Onlineshops bestechen durch Größe

Zugleich steigt der Druck auf die Logistikdienstleister, die
Auslieferungskosten zu senken. Führende Onlinehändler haben
inzwischen Größen erreicht, die ihre Verhandlungsposition gegenüber
den Logistikern klar verbessern. Zudem erwarten Kunden zunehmend die
Einpreisung von Auslieferungskosten in das Produkt.

Und Logistikunternehmen droht noch mehr Ungemach. Speziell große
E-Commerce-Player denken darüber nach, bestimmte Teile der
Auslieferungslogistik in Eigenregie zu übernehmen. So hat Amazon in
den USA und in Großbritannien eigene Packstationen eingeführt. In
Zukunft, so die aktuelle Oliver Wyman-Analyse, werden noch mehr
Onlineshops besonders in Städten rund um die Auslieferungslogistik
eigene Lösungen entwickeln, wo sich dies rechnet und gegenüber
Wettbewerbern differenziert. "Gerade ihre Innovationsfähigkeit hat
den E-Commerce-Unternehmen ihre heutige Marktmacht beschert", betont
Lierow. "Sollte sich durch innovative Logistikkonzepte eine
nachhaltige Differenzierung ergeben, werden sie diese Chance sofort
nutzen."

Gezielte Strategien tun not

Um mit den E-Commerce-Unternehmen Schritt halten zu können, müssen
insbesondere Transportlogistiker rasch gezielte Strategien entwickeln
und umsetzen. Dabei reicht es nicht mehr, nur günstigen Service
anzubieten. Vielmehr gilt es, mit innovativen Lösungen zu punkten.
Voraussetzung dafür sind Flexibilität und die Fähigkeit,
Marktentwicklungen zu antizipieren. Dabei sollten
Logistikdienstleister ihre Position als letzter "Touchpoint" zum
Kunden konsequent nutzen, um den eigenen Wert für die Onlinehändler
zu erhöhen.

Dies können sie tun, indem sie diversifizierte
Auslieferungsservices anbieten, die den Kundenansprüchen gerecht
werden. Dazu gehören Abholstationen, die 24 Stunden geöffnet haben
und zentral in den Innenstädten liegen oder mit dem PKW gut
erreichbar sind. Dabei kann auf bestehende Infrastruktur wie
Tankstellen zurückgegriffen werden. Auch werden in kurzer Zeit ein-
bis zweistündige Zustellfenster und flexible Zweitzustellung an einen
vom Kunden gewünschten Ort Standard sein. Logistiker werden zudem auf
Hochtouren an der Königsdisziplin, einem skalierbaren
Same-Day-Service, arbeiten. Das erfordert eine Neuausrichtung der
Produktentwicklung auf innovative Lösungen sowie die weitere
Flexibilisierung des Netzwerks mit Fokus auf die Auslieferfähigkeiten
und -orte.

Die nächsten zwölf Monate entscheiden

Die Kaufgewohnheiten entwickeln sich weiter und mit ihnen steigen
die Erwartungen der Endkunden. E-Commerce-Player wie Logistiker
müssen handeln. Angesichts der Dynamik im E-Commerce-Handel und den
wachsenden B2C-Anteilen im Paketgeschäft sind innovative Lösungen für
Logistikdienstleister das Gebot der Stunde. Die Zeit drängt. "Schon
in den nächsten zwölf Monaten werden die ersten
E-Commerce-Unternehmen Logistikdienstleistungen aufbauen und
anbieten", so Lierow. "Mit business as usual kommen die Logistiker
nicht weiter. Sie brauchen klare Strategien, die Mehrwert für die
Endkunden und damit für die E-Commerce-Unternehmen generieren."

ÜBER OLIVER WYMAN

Oliver Wyman ist eine international führende Managementberatung
mit weltweit 3.000 Mitarbeitern in mehr als 50 Büros in 25 Ländern.
Das Unternehmen verbindet ausgeprägte Branchenspezialisierung mit
hoher Methodenkompetenz bei Strategieentwicklung, Prozessdesign,
Risikomanagement und Organisationsberatung. Gemeinsam mit Kunden
entwirft und realisiert Oliver Wyman nachhaltige Wachstumsstrategien.
Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle, Prozesse,
IT, Risikostrukturen und Organisationen zu verbessern, Abläufe zu
beschleunigen und Marktchancen optimal zu nutzen. Oliver Wyman ist
eine hundertprozentige Tochter von Marsh & McLennan Companies (NYSE:
MMC). Weitere Informationen finden Sie unter www.oliverwyman.de.
Folgen Sie Oliver Wyman auf Twitter @OliverWyman.



Pressekontakt:
Maike Wiehmeier
Corporate Communications
Oliver Wyman
Marstallstraße 11
80539 München
Tel.: 089 939 49 464
Fax: 089 939 49 515
maike.wiehmeier@oliverwyman.com
www.oliverwyman.de


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