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Zahlungsmoral: Deutsche Unternehmen bleiben auf ihren Rechnungen sitzen

Geschrieben am 29-05-2013

Köln, Deutschland (ots/PRNewswire) -


- Atradius-Studie ermittelt Anstieg der Forderungsverluste
im Inland um 37 % und im Ausland um 71,4 %
- Lieferanten geben fehlende Liquidität als Hauptgrund an
- Aktuelle Insolvenzprognose bestätigt anhaltende Rezession in Europa


Die anhaltende Unsicherheit im Euroraum hat Spuren hinterlassen.
Die Zahlungsmoral der europäischen Unternehmen hat sich in den
vergangenen Monaten aufgrund fehlender finanzieller Mittel merklich
verschlechtert. Die Stimmung in den Unternehmen ist getrübt. Das sind
Ergebnisse aus dem aktuellen Zahlungsmoralbarometer des
internationalen Kreditversicherers Atradius, das regelmässig das
Zahlungsverhalten von Firmenkunden analysiert. Aktuell wurden rund
3.000 Unternehmen aus 14 europäischen Ländern branchenweit befragt.

(Photo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20130529/617728-g-INFO
)

Die befragten deutschen Lieferanten mussten 3,7 % der Gesamtsumme
ihrer ausstehenden Rechnungen im Inland als Totalausfall verbuchen.
Das entspricht einer Steigerung von 37 % im Vergleich zum Vorjahr.
Bei Forderungen gegenüber ausländischen Firmenkunden ist der Anstieg
der abgeschriebenen Forderungen um 71,4 % auf 4,8 % gestiegen.

Europaweit blieben die befragten Unternehmen auf 5 % der
Gesamtsumme ihrer Forderungen sitzen. Im Vorjahr lag der Wert bei 3
%.

Mehr als jedes zweite deutsche Unternehmen gab fehlende Liquidität
ihrer Geschäftskunden als Hauptgrund für die verzeichneten Verluste
an. "Die Ergebnisse zeigen, dass Lieferanten insbesondere im Ausland
mit säumigen Zahlern zu kämpfen haben", bestätigt

Andreas Tesch, Chief Market Officer von Atradius. "Die andauernde
Eurokrise hat wesentlich zum Liquiditätsengpass - insbesondere in den
südlichen Ländern Europas - beigetragen."

In Griechenland liegt die Summe der uneinbringlichen Forderungen
mit 6,3 % im Inland weiterhin über dem europäischen Durchschnitt.
Übertroffen wird dieses Ergebnis nur von der Türkei mit 6,7 % und
Spitzenreiter Italien, wo die Befragten 7,6 % der Forderungssumme nur
noch als Verlust abschreiben konnten.

Ingesamt ist die Skepsis in den befragten Ländern gestiegen, was
am signifikanten Rückgang der gewährten Lieferantenkredite zu
beobachten ist. Die Bereitschaft deutscher Lieferanten,
Geschäftspartnern im Ausland Zahlungen auf Ziel zu gewähren, ging um
22 % auf 36,4 % zurück. Im europäischen Durchschnitt wurden für 41,9
% der Forderungen Lieferantenkredite gewährt, was einem Rückgang von
knapp 9 % entspricht.

Die Aussichten für die kommenden Monate sind laut der Befragten
von der Sorge getrübt, dass die Nachfrage nach Produkten und
Dienstleistungen einen Rückgang verzeichnen könnte. Dies könnte
wiederum Konsequenzen für die Liquidität und im schlimmsten Fall die
eigene Zahlungsunfähigkeit zur Folge haben.

Im kürzlich veröffentlichten Economic Outlook von Atradius
prognostizieren die Risiko-experten einen weiteren Anstieg der
Firmenzusammenbrüche in vielen Ländern Europas. Der Kreditversicherer
erwartet insbesondere für die deutschen Nachbarländer Belgien und
Frankreich einen Anstieg der Firmeninsolvenzen um 6 % bzw. 4 %. Für
Griechenland und Italien, die seit Jahren ein hohes Insolvenzniveau
verzeichnen, wird mit einer Zunahme von 10 % gerechnet.

"Um sich vor säumigen Zahlern und Forderungsausfällen zu schützen,
sollten Unternehmen die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden in Form von
Bonitätsanalysen und aktuellen Informationen regelmässig prüfen. Denn
Erfahrungswerte reichen nicht aus, um diese Sicherheitslücke
nachhaltig zu schliessen, insbesondere im Aussenhandel. Mit der
Forderungsabsicherung in Form einer Kreditversicherung können
Exporteure beruhigt Zahlungen auf Ziel und damit Lieferantenkredite
mit ihren Geschäftspartnern vereinbaren", weiss Dr. Thomas Langen,
Senior Regional Director von Atradius, aus langjähriger Erfahrung.

Die Informationsbeschaffung und Bewertung übernimmt ebenfalls der
Forderungsspezialist, um die Unternehmen frühzeitig zu warnen,
sollten Gründe für eine sinkende Bonität angezeigt werden.

Über die Studie

Das "Atradius Zahlungsmoralbarometer" wird regelmässig von
Atradius, dem Spezialisten im Forderungsmanagement, veröffentlicht.
Für die aktuelle Studie wurden branchenweit rund 3.000 Unternehmen
aus 14 Ländern in Westeuropa befragt.

Die Studie steht ebenso wie druckfähige Grafiken kostenlos auf
http://www.atradius.de zum Download bereit. Ebenfalls finden Sie dort
den aktuellen Economic Outlook mit der vollständigen
Insolvenzprognose.

Über Atradius

Die Atradius Gruppe bietet weltweit Kreditversicherung,
Bürgschaften und Inkassodienste an und ist mit 160 Büros in 45
Ländern vertreten. Der Marktanteil am globalen
Kreditversicherungsmarkt beträgt rund 31 %. Atradius hat Zugang zu
Bonitätsinformationen zu über 100 Millionen Firmen weltweit. Das
Produktangebot hilft Unternehmen auf der ganzen Welt, sich vor
Forderungsausfällen zu schützen, wenn Kunden gelieferte Waren oder
erbrachte Dienstleistungen nicht bezahlen können.

http://www.atradius.de



Photo:
http://photos.prnewswire.com/prnh/20130529/617728-g-INFO




Pressekontakt:
Für weitere Informationen: Atradius Corporate Communications,
Esther Blömer, Tel.: +49-221-2044-1992, esther.bloemer@atradius.com


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