(Registrieren)

Studie: Deutschlands Finanzunternehmen riskieren SEPA-Fehlstart

Geschrieben am 27-05-2013

Hamburg (ots) - Bei den Vorbereitungen auf den einheitlichen
europäischen Zahlungsverkehrsraum (SEPA) liegen Banken und
Versicherungsunternehmen weit hinter den selbst gesteckten Zeitplänen
zurück. 80 Prozent der SEPA-Projektaktivitäten sollten eigentlich
schon umgesetzt sein. Die Finanzunternehmen sind jedoch noch um 26
Prozentpunkte von diesem Etappenziel entfernt. Damit klafft die
Schere im Vergleich zur PPI-Befragung vor sechs Monaten deutlich
auseinander. Denn damals lagen die Soll- und Istwerte noch dicht
beieinander. Überraschenderweise bleiben die Finanzunternehmen
dennoch optimistisch. Das ist das Ergebnis der dritten PPI-Umfrage
zum SEPA-Readiness-Index. Der SEPA-Readiness-Index fasst in einer
Prozentreihe zusammen, wie weit Finanzunternehmen bei der
SEPA-Einführung sind.

Banken schätzen sich selbst bezüglich ihrer SEPA-Umstellung trotz
erheblicher Verzögerungen durchaus erfolgreich ein. Denn seit der
letzten Umfrage im November 2012 haben sie bei der Einführung der
Mandatsverwaltung - dem zeitaufwändigsten Prozess der SEPA-Umstellung
- relativ große Fortschritte erzielt. Das ergibt die dritte Umfrage
der PPI AG zum SEPA-Readiness-Index, die im April 2013 unter 30
Kreditinstituten und 30 Versicherungen durchgeführt wurde. Befanden
sich vor sechs Monaten noch 60 Prozent aller befragten
Kreditinstitute in der Konzeptphase, sind es jetzt nur noch halb so
viele. "Das heißt aber auch, dass 30 Prozent der Banken gerade erst
angefangen haben, sich mit der Mandatsverwaltung zu beschäftigen",
sagt Dr. Hubertus von Poser, Experte für Zahlungsverkehr beim
Beratungshaus PPI AG. Und die Zeit bis zum Stichtag wird sehr knapp.
Zum 1. Februar 2014 müssen alle Projekte zur SEPA-Einführung
europaweit abgeschlossen sein.

Dennoch sind Banken zuversichtlicher als je zuvor bei ihrer
Zeitplanung: Nur noch sieben Prozent der Kreditinstitute rechnen
damit, ihr Zeitbudget bis zum SEPA-Starttermin im Februar 2014 nicht
einhalten zu können. Vor sechs Monaten waren noch 20 Prozent der
Befragten pessimistisch. Aktuell geht knapp die Hälfte der Banken
sogar davon aus, schon bis Ende November alle SEPA-Projektaktivitäten
abgeschlossen zu haben. 40 Prozent rechnen damit, bis zum Ende dieses
Jahres fertig zu werden. 13 Prozent vermuten, noch bis zum Stichtag
mit der Umstellung beschäftigt zu sein. Die Kreditinstitute sind auch
davon überzeugt, wesentlich weiter zu sein als
Versicherungsunternehmen. "Das ist nicht verwunderlich, schließlich
sind Versicherungen als klassischer Bankenfirmenkunde von deren
SEPA-Readiness abhängig", sagt SEPA-Experte von Poser.

Die SEPA-Readiness der Banken wird allerdings von den
Versicherungskunden stark angezweifelt. 67 Prozent geben an, dass die
Banken auf die SEPA-Umstellung ihrer Meinung nach nicht ausreichend
vorbereitet sind. Für sich selbst gehen fast 90 Prozent der
Versicherer davon aus, ihr Zeitbudget für die SEPA-Umstellung
einhalten zu können. Über die Hälfte der Versicherer schätzt, bis
Ende November alle SEPA-Projektaktivitäten erfüllt zu haben. 13
Prozent meinen, bis zum Ende des Jahres fertig zu sein. Allerdings
befürchtet auch mehr als ein Drittel der Versicherer erst zum
Stichtag alles abgeschlossen zu haben.

"Die Finanzunternehmen überschätzen den Stand ihrer
SEPA-Vorbereitungen enorm, insbesondere die Banken", meint
Zahlungsverkehrsspezialist von Poser. Denn wie die dritte PPI-Studie
zur SEPA-Readiness zeigt, haben die Unsicherheiten bei der Anwendung
der SEPA-Regularien in den Kreditinstituten im Laufe der vergangenen
sechs Monate um 17 Prozentpunkte zugenommen. Damals gingen die
Finanzunternehmen auch noch davon aus, dass sie im April 2013 weiter
sind als es aktuell der Fall ist. "Es ist nicht auszuschließen, dass
die Kombination aus falscher Selbsteinschätzung, hohem Zeitdruck und
zunehmender Unsicherheit gravierende Folgen für den SEPA-Start haben
wird", so SEPA-Experte von Poser.

Über den "SEPA-Readiness-Index" Der SEPA-Readiness-Index der PPI
AG zeigt die Entwicklung der SEPA-Einführung in Deutschlands
Kreditinstituten und Versicherungen. Der Index wurde im April 2013
zum dritten Mal ermittelt. Die erste Befragung fand im August 2012
statt, die zweite im November 2012. In den Indexwert fließen der
aktuelle sowie der auf Sicht von sechs Monaten erwartete
Umsetzungsstand ein. Dabei wird nach fünf inhaltlichen Ebenen
differenziert: Umstellung auf IBAN/BIC, Überweisungsvorgänge,
Lastschriftverfahren, Umstellung von DTA auf XML-Format sowie
Einführung der Mandatsverwaltung. Die Studie wurde erneut im Auftrag
der PPI AG unter SEPA-Verantwortlichen aus 30 Kreditinstituten und 30
Versicherungen erhoben.

PPI Aktiengesellschaft

Die PPI Aktiengesellschaft ist seit mehr als 25 Jahren an den
Standorten Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich
für die Finanzbranche tätig. 2012 erwirtschaftete das Unternehmen mit
seinen 358 Mitarbeitern 42,4 Millionen Euro Umsatz in den drei
Geschäftsfeldern Consulting, Software Factory und
Electronic-Banking-Produkte. Im E-Banking liegt der Schwerpunkt auf
sicheren und wirtschaftlichen Standardprodukten für die Kommunikation
zwischen Firmenkunden beziehungsweise Privatkunden und ihrer Bank.
Hier ist die PPI AG Marktführer in Deutschland. In der
Software-Entwicklung stellt PPI durch professionelle und verlässliche
Vorgehensweise eine hohe Qualität der Ergebnisse und absolute Termin-
und Budgettreue sicher. Das Consulting-Angebot erstreckt sich von der
strategischen über die bank- und versicherungsfachliche bis zur
IT-Beratung.



Pressekontakt:
Oliver Seifried
Faktenkontor GmbH
Tel: +49 (0)40 253 185-127
Fax: +49 (0)40 253 185-327
E-Mail: oliver.seifried@faktenkontor.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

465890

weitere Artikel:
  • Experten bestätigen: LED ist "the next big thing" im Lichtbereich Köln (ots) - Namhafte Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung schildern ihre Prognosen zu den Zukunftschancen von LED beim Siewert & Kau VISION TABLE Der erste Experten-Roundtable des Bergheimer IT-Spezialisten Siewert & Kau brachte angesehene Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung zusammen, um über die Zukunftschancen von LED-Beleuchtungslösungen zu debattieren. Die Diskussionsrunde VISION TABLE zeigte deutlich, dass LED nicht nur ein Trendthema ist, sondern revolutionäres Potenzial mehr...

  • Genopace bietet integriertes Bausparen mit Bausparkasse Schwäbisch Hall an Berlin (ots) - Kumuliertes Transaktionsvolumen seit Gründung liegt bei rund 2,25 Mrd. Euro Pünktlich zum fünfjährigen Bestehen komplettiert Genopace, der internetbasierte Finanzierungsmarktplatz für Volks- und Raiffeisenbanken, sein Marktplatzangebot um Bausparprodukte der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Seit Anfang Mai können angebundene Volks- und Raiffeisenbanken die Bauspartarife 'Fuchs Bau' und 'Fuchs Langzeit' der größten deutschen Bausparkasse als Tilgungsersatzprodukt oder zur Zinssicherung nach Ablauf der Sollzinsbindung mehr...

  • Die Finalisten des Intersolar Award 2013 München (ots) - Das sechste Jahr in Folge würdigt die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft, Intersolar Europe, die Innovationskraft der Branche mit dem Intersolar AWARD. Verliehen wird der Preis in den Bereichen "Photovoltaik" und "Solarthermie" sowie in der Kategorie "Solare Projekte in Europa". Sowohl Aussteller der Intersolar Europe, als auch Teilnehmer der Messen Intersolar North America und Intersolar India waren dazu aufgerufen wegweisende Produkte und Dienstleistungen für den Wettbewerb einzureichen. Die jeweils bis mehr...

  • Infrastrukturinitiative zur Bedeutung der Energienetze: "Die Verteilnetze sind das Nadelöhr für die effiziente Nutzung erneuerbarer Energien" (BILD) BERLIN (ots) - Die Infrastrukturinitiative macht sich auch für bessere Infrastrukturen in der Energiewirtschaft stark. "Im Bereich der Energieversorgung stehen wir vor enormen Umbrüchen und gewaltigen Herausforderungen, die ohne Investitionen in die wichtigsten Infrastrukturen im Energiebereich, in die Stromnetze, nicht zu stemmen sein werden", sagt der Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Ivo Gönner. Jürgen Fenske, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), ergänzt: "Für eine leistungsfähige mehr...

  • Neue Smartphone-Anwendung unterstützt Ihr Recht auf Privatsphäre und verhindert Abhören -- "Seecrypt"-Technologie schützt jeden Anruf und jede Nachricht Los Angeles (ots/PRNewswire) - Da mehr und mehr Amerikaner, vor allen Dingen diejenigen, die viel um die Welt reisen, sich Sorgen darüber machen, dass ihre Mobiltelefongespräche abgehört, ihre Computer gehackt beziehungsweise ihre Privatsphäre auf andere Weise verletzt werden könnte, gibt es nun eine neue Smartphone-Anwendung, die viele beruhigen wird. Zu einem Preis von 3,00 $ pro Monat kann die neue Seecrypt Mobile [https://www.seecrypt.com/]-App auf Smartphones mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht