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Mittelstand: Mit halber Kraft in die digitale Zukunft? / Deloitte-Studie zeigt Optimierungspotenziale bei der Digitalisierung in mittelständischen Unternehmen

Geschrieben am 23-05-2013

Hannover/München (ots) - Für die Deloitte-Studie "Digitalisierung
im Mittelstand" wurden 41 Unternehmen mit durchschnittlich 1.500
Mitarbeitern in persönlichen Gesprächen interviewt. Davon glauben
knapp drei Viertel: Digitalisierung ist ein aktueller Megatrend.
Entsprechend hoch ist der Anspruch; nach eigener Einschätzung ist ihr
Digitalisierungsgrad jedoch meist relativ gering. Zudem gilt
Digitalisierung der Mehrheit nicht als explizites Unternehmensziel.
Immerhin fast zwei Drittel betten sie in ihre Strategie ein. Gut
vorbereitet zeigen sich Rechnungswesen und Finanzen, weniger positiv
sieht es bei Personal und Wissensmanagement aus. Gerade die primären
Leistungsprozesse sind noch deutlich ausbaufähig und auch der
Datenschutz ist noch nicht gewährleistet.

Externer Druck

Der Mittelstand hat die Bedeutung der Digitalisierung erkannt. Die
Vorstellungen sind jedoch in der Regel noch nicht konkret. Immerhin
weisen 73 Prozent der Befragten dem Phänomen eine hohe bzw. sehr hohe
Aktualität zu, 76 Prozent sehen eine hohe strategische Relevanz. Vor
allem im Handel hat sich diese Sichtweise durchgesetzt, weniger im
Dienstleistungsbereich und noch weniger in der Industrie.

Die Digitalisierungstreiber lassen sich in externe und interne
einteilen. Letztere sind beispielsweise Prozess- und
Kostenstruktur-Optimierungen, organisatorische Veränderungen und
zunehmendes Datenvolumen, als externe Treiber gelten Kunden- und
Lieferantenanforderungen, veränderte Marktkonstellationen sowie
politische Vorgaben. Allerdings entstehen viele interne Treiber erst
durch externen Druck - zahlreiche Unternehmen haben die Dimension
dessen noch gar nicht erfasst.

"Die rechtzeitige Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und
Folgen der Digitalisierung wird von existenzieller Bedeutung sein.
Dies betrifft neben der Hebung von Effizienzen nahezu alle
betrieblichen Prozesse sowie die Kommunikationskanäle und wird schon
mittelfristig Auswirkungen auf das Gesamtunternehmen haben. Es wird
nicht ausreichen, Digitalisierung auf einzelnen Unternehmensebenen
voranzutreiben. Es gilt, nicht jedem Trend zu folgen, sondern einen
eigenen ganzheitlichen Ansatz zu entwickeln", fasst Jürgen Reker,
Partner und Leiter Mittelstand bei Deloitte, zusammen.

Herausforderung Datensicherheit

Konkrete Herausforderungen sehen diejenigen Mittelständler, die
bereits einen hohen Digitalisierungsgrad aufweisen, vor allem bei der
Datensicherheit und -qualität, der Steuerung einer fragmentierten
Infrastruktur sowie der Transparenz von Erfolgen, Misserfolgen und
Kosten. Besonders wichtig sind: Informationssicherheit, Enterprise
Collaboration, Mobile Commerce, Business Activity Management und
Business Rules Management.

Managergeführte Mittelständler aktiver bei Einbettung

Bei der Einbettung der Digitalisierung in die
Unternehmensstrategie zeigt sich, dass jene kein eigenständiges Ziel
ist. Immerhin betreiben 61 Prozent der Befragten eine solche - oft
als Unterstützungsfunktion. Auffällig: 91 Prozent der
managergeführten, aber nur 52 Prozent der eigentümergeführten
Unternehmen betten die Digitalisierung in ihre Strategie ein.

Insgesamt 78 Prozent der Mittelständler geben an, ihre
Digitalisierung systematisch zu planen. Experten bezweifeln dies,
denn tatsächlich betreiben nur 25 Prozent eine Einzelplanung für
Digitalisierungsprojekte. Rund 80 Prozent führen eine
Digitalisierungskontrolle durch -anhand von Kennzahlen, persönlichen
Gesprächen und Berichten. Diese ist jedoch stärker informell als
formal ausgeprägt.

Veränderungen in den nächsten Jahren

Die Digitalisierung verändert Geschäftsmodelle: Über ein Drittel
glaubt an maßgebliche Veränderungen in den nächsten drei Jahren,
insbesondere bei der Ertragsmechanik, der Ressourcenstruktur und der
Produkt-Markt-Kombination. Nur ein Viertel hingegen erwartet eine
Veränderung der Wertschöpfungskette an sich.

Die klassischen Wertschöpfungs-Schemata erodieren im Zuge der
Digitalisierung. Information rückt gegenüber Produkten in den
Vordergrund. Besonders gut bereiten Unternehmen die Bereiche
Rechnungswesen, Finanzen, IT und Controlling auf Veränderungen vor,
deutlich schlechter sieht es bei Personal, Wissensmanagement und
Rechtsabteilung aus. Insgesamt weisen alle primären Leistungsprozesse
einen lediglich durchschnittlichen Vorbereitungsgrad auf. Überprüft
werden Digitalisierungsprojekte insbesondere im Controlling, in der
Beschaffung und im Marketing. Generell unzureichend hingegen ist die
Umsetzung der Datenschutzanforderungen.

"Die mittelständischen Studienteilnehmer bewerten die Effektivität
ihrer Digitalisierungsprojekte zu 59 Prozent, die Effizienz zu 46
Prozent mit 'gut'. Gerade beim ersten Fall sind externe Experten aber
skeptisch, denn viele Mittelständler sind aufgrund ihrer Struktur
kaum in der Lage, den vollen Funktionsumfang von Systemen
auszureizen. Der Reifegrad hängt dabei stark von der
Unternehmensgröße ab. So sehen 87 Prozent der Befragten konkrete
Optimierungsbedarfe", fasst Jürgen Reker zusammen.

Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/ulXIu zum
Download.

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" für rund 200.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.

© 2013 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.



Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


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