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Am Boden zerstört / Studie warnt vor falschem Düngereinsatz (BILD)

Geschrieben am 22-05-2013

Berlin (ots) -

Noch nie wurde weltweit so viel Dünger verwendet wie heute. Eine
gemeinsame Studie der Heinrich-Böll-Stiftung und der
Naturschutzorganisation WWF warnt: Die falsche Nutzung von
Mineraldüngern in den Tropen und Subtropen hat fatale Auswirkungen
auf die Qualität der Böden und gefährdet damit mittel- und
langfristig die Ernährungssicherheit ganzer Regionen.

"Die Industrienationen dürfen ihre eigene Dünger-Orgie nicht nach
Afrika exportieren. Die immensen Investitionen in mineralische
Düngemittel, wie sie derzeit forciert werden, sind kontraproduktiv
und führen allenfalls zu sehr kurzfristigen Ertragssteigerungen",
sagt Birgit Wilhelm, Referentin für nachhaltige Landwirtschaft beim
WWF. Der Boom der Düngemittel nütze vor allem den großen
Agrarkonzernen, die in Afrika umfassende Lobbyarbeit leisten.

So führe der vermehrte Einsatz gerade von Stickstoffdüngern zu
Bodenversauerung, die das Pflanzenwachstum hemme. Gleichzeitig wird
verstärkt Humus abgebaut, der für die Verfügbarkeit von Nährstoffen
und Wasser besonders wichtig ist. Fehlt der Humus, werden die
Nährstoffe mit jedem Regen ausgewaschen. "Der synthetische Stickstoff
zerstört die Bodenfruchtbarkeit, eine zentrale Grundlage der
Landwirtschaft und gefährdet ganze Ökosysteme", warnt Wilhelm.

"Es ist daher eine grundlegend falsche Entscheidung, wenn einzelne
afrikanische Regierungen bis zu 70 Prozent ihres Agrarbudgets für die
Subventionierung von Dünger ausgeben, statt in ein nachhaltiges
Bodenmanagement zu investieren", so Christine Chemnitz, Referentin
für internationale Agrarpolitik in der Heinrich-Böll-Stiftung. Nur
wenn der Humus in den Böden erhalten bleibt, sind sie langfristig
ertragreich und können einen Beitrag im Kampf gegen Hunger und Armut
leisten.

Dagegen bedeute der vermehrte Einsatz von synthetischen
Düngermitteln für Kleinbauern ein ernstes Risiko, so das Ergebnis der
Studie. "Kleinbauern zahlen heute für eine Einheit Dünger doppelt so
viele Einheiten Nahrung als vor zehn Jahren, obwohl die einseitige
Düngung kaum zu Ertragssteigerungen führt. Die Konsequenz:
Kleinbäuerliche Produzenten landen häufig in der Schuldenfalle", so
Chemnitz.

"Die Herausforderung besteht darin, Dünger so zu nutzen, dass sie
langfristig zu einem Aufbau der Bodenfruchtbarkeit führen. Auf
synthetischen Stickstoff kann weitestgehend verzichtet und durch
Alternativen ersetzt werden", so Wilhelm. Andere Nährstoffe müssten
in den Kontext einer umfassenden Bodenfruchtbarkeitsstrategie
integriert werden. Zentral dafür seien Techniken, die die Erhaltung
und den Aufbau von Bodenhumus gewährleisten wie etwa
Kompostierungsverfahren, tierische Dünger, Agroforstwirtschaft,
Gründüngung und Intensivbrache.

Studie unter http://tinyurl.com/nurzpne

Grafiken und Pressebilder unter http://www.wwf.de/presse



Pressekontakt:
Ramona Simon, Pressesprecherin, Heinrich-Böll-Stiftung
Tel: 030 285 34 202
Email: simon@boell.de

Roland Gramling, Pressesprecher, WWF Deutschland
Tel: 030 311 777 425
Email: roland.gramling@wwf.de


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