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VKU veröffentlicht Schwarzbuch Verpackungsentsorgung / Verbraucher finanzieren teures und ökologisch ineffizientes System

Geschrieben am 09-05-2013

Berlin (ots) - Allein die Existenz der zehn dualen Systeme zur
Verpackungsmüllentsorgung kostet den Verbraucher jährlich rund 120
Millionen Euro, ohne dass überhaupt ein gelber Sack eingesammelt
worden ist. Das geht aus dem "Schwarzbuch Verpackungsentsorgung"
hervor, das der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) heute
vorgestellt hat. Nach Angaben des Bundeskartellamtes stehen den
Lizenzumsätzen der Systembetreiber von rund 940 Millionen Euro
operative Entsorgungskosten bei der Verpackungsentsorgung von
jährlich rund 820 Millionen Euro gegenüber. "Die
Verpackungsverordnung hat den Blick der Deutschen für die
Mülltrennung und das Recycling zwar zunächst geschärft, aber sie ist
heute für den Verbraucher ein teures und intransparentes System, das
auch Experten kaum mehr durchblicken", sagt VKU-Vizepräsident Patrick
Hasenkamp.

Die Lizenzierung von Leichtverpackungen kostet im Durchschnitt 625
Euro pro Tonne (Sektoruntersuchung Bundeskartellamt, 2012). Darin
enthalten ist eine Gewinnmarge der Systembetreiber von rund 70 Euro
pro Tonne. "Diese Kosten zahlt der Verbraucher mit dem Erwerb der
verpackten Produkte an der Ladenkasse", so Hasenkamp. Doch nicht nur
die ökonomischen, auch die ökologischen Fakten sollten zu denken
geben: Seit 2004 ist die Mehrwegquote von 70 Prozent auf derzeit nur
noch rund 50 Prozent zurückgegangen. Zwei Drittel der
Kunststoffverpackungen werden verbrannt. Hasenkamp: "Gelungenes
Recycling sieht anders aus". In einem VKU-Positionspapier zur
zukünftigen Ressourcenverantwortung werden die Unterschiede deutlich.
Die kommunalen Entsorger gehen davon aus, dass bei geeigneten
Sammelstrukturen 60 Kilogramm mehr Wertstoffe pro Einwohner und Jahr
gesammelt werden können.

Der VKU will mit dem Schwarzbuch die Hintergründe der
Verpackungsentsorgung aufzeigen und auf die zahlreichen Defizite
aufmerksam machen. Dazu kommen verschiedene Experten zu Wort. "Bevor
man die Wertstofferfassung grundsätzlich neu aufbaut, sollte man
Gegebenes analysieren und bestehende Schwachstellen abstellen. Das
Schwarzbuch macht deutlich, dass die Konstruktionsfehler der
Verpackungsverordnung behoben werden müssen. Die Analyse der Defizite
sollte Basis für ein neues Wertstoffgesetz sein" fordert der
VKU-Vizepräsident. Im Buch werden zudem Fallbeispiele von
Betriebsstörungen bei der Entsorgung von Verpackungsmüll vorgestellt.
Sie dokumentieren, dass Bürger und Gemeinden nur wenig wirksame
Mittel in ihren Händen halten, um schlechte Entsorgungsleistungen zu
sanktionieren. "Wenn Missstände auftreten, sind die Systembetreiber
oftmals nicht greifbar und die Kommune muss einspringen - zu Lasten
der Gebührenzahler, den Verbrauchern."

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten
wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der
Strom-, 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der
Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in
der Abwasserentsorgung.



Pressekontakt:
Verband kommunaler Unternehmen e.V.
Invalidenstraße 91
10115 Berlin

Pressesprecher: Carsten Wagner
Fon: +49 30 58580-220
Mobil: +49 170 8580-220
Fax: +49 30 58580-107
carsten.wagner@vku.de

Pressesprecher: Stefan Luig
Fon: +49 30 58580-226
Mobil: +49 170 8580-226
Fax: +49 30 58580-107
luig@vku.de

Stv. Pressesprecher: Beatrice Kolp
Fon: +49 30 58580-225
Mobil: +49 170 8580-225
Fax: +49 30 58580-107
kolp@vku.de

Stv. Pressesprecherin: Elisabeth Mader
Fon: +49 30 58580-227
Mobil: +49 170 8580-227
Fax: +49 30 58580-107
mader@vku.de


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