(Registrieren)

Internationaler Tag der Roma: "Alternativen zur Auswanderung bieten" CARE: Nur echte Chancen auf dem Arbeitsmarkt im Balkan können Armut und Ausgrenzung mindern

Geschrieben am 05-04-2013

Bonn (ots) - Zum Internationalen Tag der Roma am 8. April weist
die Hilfsorganisation CARE darauf hin, dass gerade die
wirtschaftliche Stärkung von Frauen aus Roma-Gemeinden auf dem Balkan
der effektivste Weg zur Überwindung von Ausgrenzung und Armut ist.
"In Deutschland und anderen wohlhabenden Ländern Europas werden Roma
häufig mit Kriminalität in Verbindung gebracht und damit, dass sie
angeblich nur wegen der Sozialleistungen herkommen", so Felix Wolff,
Balkandirektor von CARE Deutschland-Luxemburg. Dass die
wirtschaftlich ärmste Minderheit Europas in ihren Herkunftsländern
aber kaum wirtschaftliche Chancen habe, sei den wenigsten bewusst.
"Ohne Arbeitsplätze und die Möglichkeit, eigenes Geld in ihrer Heimat
zu verdienen, bleibt den Menschen oftmals keine Alternative zur
Auswanderung nach Deutschland."

Roma auf dem Balkan leben häufig in abgegrenzten, verarmten
Wohnvierteln und Lagern. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist die
Armut unter den rund zwölf Millionen Roma in Europa etwa viermal
höher als bei der jeweiligen Mehrheitsbevölkerung. Armut, begrenzter
Zugang zu medizinischer Versorgung, mangelnde Bildung sowie der
Ausschluss vom legalen Arbeitsmarkt betreffen dabei vor allem Mädchen
und Frauen. In Serbien beendet etwa nur jedes dritte Roma-Mädchen die
Grundschule. "Ohne Schulbildung sind Mädchen und Frauen besonders
anfällig dafür, falschen Versprechungen von Menschenhändlern zu
erliegen und zur Prostitution gezwungen zu werden", berichtet Felix
Wolff.

CARE unterstützt in Bosnien und Serbien Frauen aus Roma-Gemeinden
beim Aufbau von wirtschaftlichen Aktivitäten. Sie kaufen mit kleinen
Krediten Nutztiere oder bauen in Gewächshäusern Gemüse oder Blumen
an. In Schulungen lernen die Frauen, wie sie erfolgreiche
Kleinunternehmen starten können, welche rechtlichen Bedingungen sie
erfüllen müssen und welche Unterstützung sie für die Ausweitung ihrer
wirtschaftlichen Aktivitäten erhalten können. Roma-Frauen, deren
Geschäfte bisher nicht bei den staatlichen Stellen angemeldet waren,
können diese mit Unterstützung von CARE legalisieren.

"Die wirtschaftliche Förderung von Roma-Frauen findet bisher weder
bei den nationalen Regierungen noch bei der Europäischen Union
ausreichend Beachtung", so Wolff. Dabei sei sie besonders
erfolgsversprechend im Kampf gegen Armut: Die Weltbank schätzt, dass
die Integration von Roma in den Arbeitsmarkt einen jährlichen
wirtschaftlichen Nutzen von 3,4 bis 9,9 Milliarden Euro für die
Länder Ost- und Zentraleuropas bedeuten könnte. Hinzu kämen höhere
Steuereinnahmen von jährlich rund 1,2 bis 3,5 Milliarden Euro und
geringere Ausgaben für Sozialhilfeleistungen. Die große Spannbreite
der Zahlen ergibt sich aus den stark divergierenden Statistiken zum
tatsächlichen Bevölkerungsanteil in den Ländern, der als Roma erfasst
wird.

Auch die Unterstützung von Frauenorganisationen durch CARE leistet
einen wesentlichen Beitrag zur Überwindung der Benachteiligung von
Roma-Frauen innerhalb ihrer eigenen und der Mehrheitsgesellschaft.
Sie erhalten Fortbildungen und Hilfe beim Aufbau von Netzwerken. Die
bosnische CARE-Partnerorganisation "Better Future" hat 2012 so die
Umsetzung einer Frauenquote von 30 Prozent im Nationalen Roma-Komitee
erreicht. "Roma-Frauen müssen auf allen Ebenen beteiligt werden:
Politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich", so Wolff. "Das ist
der einzige Weg, um dauerhafte und positive Veränderungen für die
Roma auf dem Balkan zu schaffen."

Internationaler Tag der Roma

Der Internationale Tag der Roma findet seit dem 8. April 1971
statt und erinnert an den ersten Internationalen Roma-Kongress in
London. Viele Roma-Angehörige in Europa erfahren aufgrund ihrer
ethnischen Zugehörigkeit und sozialen Situation Diskriminierung,
werden von der Mehrheitsgesellschaft ausgegrenzt und teilweise offen
verfolgt.

CARE auf dem Balkan

CARE arbeitet seit 1993 auf dem Balkan. Nach der humanitären Hilfe
für Kriegsopfer und Flüchtlinge liegt heute der Schwerpunkt auf
wirtschaftlicher Entwicklung schwacher Regionen, Friedens- und
Versöhnungsarbeit, Integration von Minderheiten und der Schaffung von
Perspektiven für junge Menschen. Dabei fördert CARE besonders Frauen
und Mädchen, deren Rechte in den stark patriarchal geprägten
Gesellschaften häufig nicht ausreichend gewahrt werden.

Um Roma auf dem Balkan und andere Minderheiten weltweit zu
unterstützen benötigt CARE Spenden: Spendenkonto 4 40 40 Sparkasse
KölnBonn, BLZ 370 50 198 Onlinespenden unter www.care.de/spenden.html



Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 147 805 98
E-Mail: wilke@care.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

456347

weitere Artikel:
  • GRIP - Das Motormagazin: Ein Sportwagen für Moderatorin und Model Annica Hansen / Sendetermin: Sonntag, 7. April um 18:00 Uhr bei RTL II (BILD) München (ots) - Moderatorin und Model Annica Hansen hat Benzin im Blut und sucht ein sportliches Auto mit mindestens 200 PS. Da hilft GRIP-Moderator und Rennfahrer Matthias Malmedie natürlich gerne. Drei kompakte Sportler hat er für Annica Hansen ausgesucht: den Toyota GT86 - einen klassischen Sauger mit Hinterradantrieb, den frontgetriebenen Ford Focus ST mit 250 PS und den Audi TT als Vertreter der Allradsparte mit 211 PS. "GRIP - Das Motormagazin" zeigt am Sonntag, den 7. April 2013, um 18:00 Uhr bei RTL II, für mehr...

  • ZDF-Programmhinweis / Montag, 8. April 2013, 9.05 Uhr / Volle Kanne - Service täglich / mit Andrea Ballschuh / Montag, 8. April 2013, 12.10 Uhr / drehscheibe Deutschland / mit Norbert Lehmann Mainz (ots) - Montag, 8. April 2013, 9.05 Uhr Volle Kanne - Service täglich mit Andrea Ballschuh Gast im Studio: Schauspielerin Bettina Zimmermann Top-Thema: Abzocke im Handy-Shop Einfach lecker: Cannelloni mit Zwiebel-Pilzfüllung - Kochen mit Armin Roßmeier PRAXIS täglich: ISG-Blockade Computer: Daten richtig löschen - Tipps von Marko Bagic Reportage-Reihe: Lauras Traum, Teil 1 Montag, 8. April 2013, 12.10 Uhr drehscheibe Deutschland mit Norbert Lehmann Party zum Gedenken an Jonny K.: Schwester lädt zum Benefizkonzert mehr...

  • "VERBRECHEN nach Ferdinand von Schirach"/ ZDF-Krimiserie nach dem gleichnamigen Bestseller (BILD) Mainz (ots) - Verfilmt nach dem aufsehenerregenden Bestseller sendet das ZDF vom 7. April 2013 an sonntags um 22.00 Uhr sechs Folgen "VERBRECHEN nach Ferdinand von Schirach". Mit ungewöhnlich fesselnden Fällen und einer innovativen Bildsprache zeigt die deutsche Serie eine grundlegend neue Art, Kriminalgeschichten zu erzählen. Die Zuschauer nähern sich den Gewalttaten mit Anwalt Friedrich Leonhardt, gespielt von Josef Bierbichler. Von Schirach sagt über die Rolle des Strafverteidigers: "Ein Anwalt muss nicht immer wissen, was mehr...

  • EKD-Ratsvorsitzender trifft Papst Franziskus Erste Privataudienz für einen Deutschen bei neugewähltem Papst Hannover (ots) - Im Rahmen seiner Romreise vom 6. bis 9. April wird der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, am Montag, 8. April, mit Papst Franziskus zusammen treffen. Es ist die erste Privataudienz für einen Deutschen bei dem neugewählten Papst. Medienvertreter sind im Anschluss herzlich eingeladen zu einem kurzen Pressegespräch am 8. April um 15 Uhr im Dekanat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien (ELKI) Via Aurelia Antica 391, 00165 Rom, bei dem mehr...

  • Das Erste / "Bericht aus Berlin" am Sonntag, 7. April 2013, um 18.30 Uhr im Ersten München (ots) - Geplante Themen: Die unendliche Endlager-Geschichte Endlich geht sie zu Ende: die Suche nach einem Atommüll-Endlager. Oder doch nicht? Am Dienstag trifft sich der Bundesumweltminister mit Vertretern der Opposition und der Bundesländer, um sich auf ein neues Verfahren bei der Endlagersuche zu einigen. Aber Atomkraftgegner kritisieren das gesamte Verfahren. Und auch zwischen den Ländern kriselt es. Platzt der Kompromiss doch noch? Autorin: Gabi Kostorz Dazu im Interview: Winfried Kretschmann, B'90/Die Grünen, Ministerpräsident mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht