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WAZ: Muslime in Deutschland kritisieren nach Brand in Köln: Politik nimmt Sorgen der Türken und Muslime nicht ernst

Geschrieben am 01-04-2013

Essen (ots) - Nach dem Brand in einem Kölner Wohnhaus, bei dem
auch türkische Bewohner verletzt wurden, hat der Vorsitzende des
Koordinationsrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, die
Ermittlungen kritisiert. "Sicherheitsbehörden sollten nicht
vorschnell einen rechtsradikalen Hintergrund ausschließen, sondern
durch akribische Spurensuche überzeugen. Das haben sie leider in der
Vergangenheit, etwa bei der NSU-Ermittlung, nicht getan", sagte
Mazyek den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Dienstagausgaben). Deshalb
führten unbedachte Äußerungen nur dazu, dass das Vertrauen in unseren
Rechtsstaat noch weiter schwinde. "Deutsche Muslime haben nach den
jüngsten Wohnungsbränden große Angst. Aus der Politik und
Gesellschaft kommt einfach zu wenig, dass man die Sorgen der Türken
und Muslime wirklich ernst nimmt. Es fehlt an Signalen, die ihnen
zeigen: Wir halten zusammen und sitzen alle im gleichen Boot", sagte
Mazyek. "Wenn man brennende Wohnhäuser oder Angriffe auf Moscheen als
Alltag begreift und verharmlost, erweist man den Radikalen auf beiden
Seiten einen großen Dienst. Damit verlieren wir alle, weil wir so
Extremisten und Terroristen stärken, die nur Chaos in Deutschland
wollen." Zum Streit um die Vergabe der Presseplätze beim Münchner
Prozess gegen die mutmaßlichen Mitglieder des rechtsradikalen NSU
sagte Mazyek: "Durch die derzeitige Vergabepraxis wird der Eindruck
bei den Türken erweckt, als ob es was zu verbergen gibt. Man stelle
sich den umgekehrten Fall vor, dann wäre in Deutschland der Teufel
los. Das schadet Deutschlands Ansehen, auch in der Welt und das haben
wir gar nicht nötig. Unser Rechtsstaat lebt von der öffentlichen,
freien und barrierefreien Berichterstattung aus den Gerichten. Das
Gericht ist gefordert nun zu handeln."



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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