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2012: Den Zecken war's zu kalt? Trotz weniger FSME- und Borreliose-Fälle: keine Entwarnung Wissenschaftler diskutieren auf Zecken-Symposium in Weimar (AUDIO)

Geschrieben am 20-03-2013

Weimar (ots) -

Anmoderation:

Der gemeine Holzbock...! Das ist kein neues Schimpfwort unter
Forstarbeitern, sondern die gefährlichste Zeckenart in Deutschland.
Sie überträgt mit ihren Stichen jedes Jahr wieder gefährliche
Krankheiten wie die Gehirnentzündung FSME oder Borreliose. Aber! 2012
war ein Rekordjahr, positiv gesehen. Das berichten die
Wissenschaftler, die sich seit heute (= 21.03.2013) auf dem
internationalen Zecken-Symposium in Weimar treffen. Und an diesem
Rekord ist wohl das Wetter schuld:

Sprecherin: Ein ungewöhnlich niedriges Jahr der Zeckenaktivität
war 2012 - so vermelden es die Wissenschaftler, die sich mit Ixodes
ricinus, dem gemeinen Holzbock, beschäftigen. Und je weniger
Zeckenaktivität, desto weniger Krankheiten. Die gefährlichste, die
meldepflichtige FMSE ging in der Bundesrepublik um fast die Hälfte
zurück, im Vergleich zu den Jahren davor . Und natürlich stellten
sich die Experten wie Dr. Olaf Kahl, einer der Organisatoren des
Zecken-Symposiums, die eine Frage:

(O-Ton Dr. Olaf Kahl, tick-radar GmbH, Mitorganisator
Zecken-Symposium) "Was kann die Ursache sein? Wir sind auf eine
Kälteperiode gestoßen in der ersten Februarhälfte im Jahr 2012, wir
hatten jede Menge Nächte unter minus 10 Grad. Unsere Hypothese ist,
dass diese kalte Witterungsperiode ohne schützenden Schnee die
Zeckenpopulation ziemlich in die Knie gezwungen hat."

Sprecherin: Wer jetzt denkt: prima! Dieses Jahr war's auch lang
kalt, das muss ja für irgendwas gut sein... nicht zu früh freuen.
Sagt Jochen Süss, Zecken-Experte und ehemaliger Leiter des
Referenzlabors für durch Zecken übertragene Erkrankungen.

(O-Ton Dr. u. Prof. (a.D.) Jochen Süss, Zecken-Experte und
ehemaliger Leiter des Referenzlabors für durch Zecken übertragene
Erkrankungen am Friedrich-Löffler-Institut, Jena) "Daraus den Schluss
zu ziehen, dass wir jetzt vielleicht auch 2013 kein wesentliches
FSME-Problem haben und dass wir jetzt in unseren Anstrengungen, die
Schutzimpfung gegen FSME - die ja eine Effektivität von 98 bis 99
Prozent hat - dass wir da nachlassen können, das ist überhaupt nicht
der Fall. Und ich wage mich nicht zu weit vor, dass wir in den
nächsten Jahren wieder völlig andere Situationen mit hohen Fallzahlen
sehen werden."

Sprecherin: Die Wissenschaftler sind sich einig: wenn die Tage
wärmer werden, freuen sich auch die Zecken. Und das heißt nach wie
vor: wer in FSME-Risikogebieten wohnt, wer viel in der Natur
unterwegs ist, besser gegen FSME impfen - und nach jedem Spaziergang:
suchen, finden, und entfernen, den gemeinen Holzbock. Im Prinzip egal
wie, sagt Dr. Olaf Kahl. Spezielle Methoden oder gar spezielle Geräte
braucht es nicht:

(O-Ton Dr. Olaf Kahl, tick-radar GmbH, Mitorganisator
Zecken-Symposium) "In meinen Augen ist das Humbug. Man sollte sehen,
dass man die Zecke möglichst schnell entfernt, das ist wichtig. Wie
man sie entfernt, ist nicht besonders wichtig. Und wenn jemand das
Gefühl hat, er ist der Sache nicht gewachsen, dann sollte man sich
nicht scheuen, sofort zum Arzt zu gehen und sich helfen zu lassen."

Abmoderation:

Und Hilfe kommt sofort: wie Sie Zecken erkennen, entfernen oder ob
Sie in einem Risikogebiet wohnen, das alles erfahren Sie unter
www.zecken.de

++++++++++++++++

Weitere Hintergrundinfos:

Mehr als 180 Forscher aus 35 Ländern präsentieren die neusten
Forschungsergebnisse über Zecken und die Gefahren, die von ihnen für
Mensch und Tier ausgehen, auf dem "XII International Jena Symposium
on Tick-borne Diseases" (IJSTD), das vom 21. - 23.03.2013 in Weimar
(Leonardo-Hotel) stattfindet (www.tbd-symposium.com).

Das Symposium befasst sich u.a. mit den neuesten Erkenntnissen zum
Vorkommen und der Verbreitung der Erreger in Zecken, Fortschritten in
der Diagnostik der Erreger und der Therapie der Erkrankungen sowie
Möglichkeiten und Wege der Prophylaxe. Weitere Themenfelder sind die
Biologie der Zecken sowie der Einfluss des Klimawandels und anderer
ökologischer Faktoren auf ihre Aktivität.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.



Pressekontakt:
tonjuwelen, Doris Hammerschmidt, Tel.: 0151 15380996

Ansprechpartner:

Martin Komorek
convergo -
Agentur für Wissenschaftskommunikation
Waldhofer Str. 102
69123 Heidelberg
tel. +49 (0)6221-1879088


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