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Rekordbeteiligung beim Stimmungsbarometer Elektronische Beschaffung / Nutzungsintensität von E-Tools noch immer zu gering

Geschrieben am 19-03-2013

Frankfurt am Main (ots) - Der Einsatz von E-Lösungen gehört in den
meisten Einkaufsabteilungen längst zum Geschäftsalltag. Allerdings
ist die Nutzungsintensität bei allen Tools immer noch zu gering. Sie
können ihre volle Wirkung nur mithilfe eines ausgereiften
Fachkonzepts entfalten. Softwareinstallation allein reicht nicht aus.
Das hat die aktuelle Studie "Elektronische Beschaffung 2013: Stand
der Nutzung und Trends" ergeben, die von Bundesverband
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und Universität
Würzburg seit 2004 jährlich erhoben wird. Die Ergebnisse des Berichts
wurden am Dienstag anlässlich der in Düsseldorf stattfindenden 4.
BME-eLÖSUNGSTAGE (19./20. März) veröffentlicht. An der Studie hatten
sich zwischen November 2012 und Januar 2013 insgesamt 274 Firmen
beteiligt - und damit so viele wie nie zuvor. Darunter befanden sich
117 Großunternehmen mit über 2.000 Mitarbeitern sowie 157
Mittelstandsbetriebe.

"Mithilfe der elektronischen Beschaffung kann sich der Einkauf vom
operativen Ballast befreien und auf die wettbewerbsentscheidenden
Fragestellungen konzentrieren. Ein Großteil der Unternehmen hat
diesen Weg bereits erfolgreich beschritten, allerdings ist die
Mehrheit noch lange nicht am Ziel angekommen, betont
BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt. Sowohl die
Lösungsanbieter als auch die -anwender seien somit weiterhin
gefordert, die Tools und die zugrundeliegende Prozesse technisch und
fachlich zu verbessern.

Ergebnisse des BME-Stimmungsbarometers Elektronische Beschaffung
2013

Prozesseinsparungen:

Im Mittel reduzieren die Unternehmen ihre Prozesskosten bei
dezentralen Bestellprozessen (über Katalogsysteme) um 30 Prozent, bei
Ausschreibungsprozessen um 18,8 Prozent und bei Verhandlungsprozessen
(Auktionen) um 11,8 Prozent. Allerdings schwanken die Einsparungen -
je nach Ausgangslage - zum Teil erheblich.

Einsparungen Einstandspreise (Anschaffungskosten): Bei C-Gütern
(elektronische Kataloge) sparen die Einkäufer insbesondere durch
Reduktion des Maverick Buying (unkoordinierte Bestellungen anderer
Abteilungen am Einkauf vorbei) und Bündelung bzw. Straffung des
Sortiments durchschnittlich sieben Prozent. Bei A- und B-Gütern sind
es durch Erweiterung des Anbieterkreises und intensivierten
Wettbewerb durch Ausschreibungssysteme 7,4 Prozent sowie durch
Auktionssysteme 14,6 Prozent.

Elektronische Kataloge:

E-Kataloge haben sich als einziges Tool sowohl bei Großunternehmen
als auch bei KMU auf breiter Basis durchgesetzt. Sie sind das
Standardtool der elektronischen Beschaffung, dem sich dauerhaft nur
der (sehr) kleine Mittelstand entziehen kann.

Elektronische Ausschreibungen:

Elektronische Ausschreibungen sind das Tool mit dem zweitgrößten
Durchdringungsgrad, allerdings mit deutlichem Abstand zu
Katalogsystemen. Bei Großunternehmen ist auch weiterhin von einer
zunehmenden Verbreitung auszugehen. KMU sind gegenüber dem Vorjahr
etwas skeptischer.

Elektronische Auktionen:

Elektronische Auktionen werden nur von etwas über 21 Prozent der
befragten Unternehmen aktuell genutzt; dies ist die geringste
Nutzungsrate aller untersuchten Tools.

Insbesondere KMU sehen hier nur ein sehr begrenztes Potenzial, um
den Verhandlungsprozess mit Lieferanten sinnvoll zu unterstützen.

Lieferantenbewertung:

Der Einsatz von Tools für Lieferantenmanagement/E-SRM dürfte in
relativ enger fachlicher Verbindung mit dem Einsatz elektronischer
Ausschreibungen erfolgen.

Supply Chain Management/E-SCM:

Unverändert zum vergangenen Jahr werden Lösungen im Bereich E-SCM
bei ca. 60 Prozent der Unternehmen auf lange Sicht als relevant
eingestuft.

Servicequalität:

Grundsätzlich sehen die meisten Anwender die Servicequalität
deutlich positiv, auch wenn die Zufriedenheit bei elektronischen
Katalogen und E-SCM leicht abgenommen hat. Ausschreibungstools
scheinen das "Tief" der beiden vergangenen Jahre überwunden zu haben
und werden wieder besser bewertet. Auktionen und E-SCM bekommen die
beste Benotung. Lieferantenmanagement/E-SRM schneidet unverändert am
wenigsten gut, aber durchaus akzeptabel ab.

Kleine und mittlere Unternehmen:

Da noch immer viele E-Lösungen zum Großteil auf Konzerne zielen,
können KMU diese Potenziale noch nicht erschließen. Hinzu kommt, dass
die meisten Tools für den Mittelstand zu teuer sind. Für diesen
Bereich sind daher neue Geschäftsmodelle auf Anbieterseite vonnöten.

Nutzungsintensität:

Die weite Verbreitung elektronischer Lösung im Einkauf darf nach
wie vor nicht darüber hinweg täuschen, dass die Nutzungsintensität
bei fast allen Unternehmen noch Reserven aufweist.

Neue Ansätze:

In welchem Umfang Web 2.0-Technologien wie Wikis, Blogs oder
Professional (Social) Net-works die "klassischen" Tools beeinflussen
werden, spielt bei den Befragten bisher kaum eine Rolle. Die
Einführung von internen Web 2.0-Networks erreicht in einigen
Unternehmen allerdings mittlerweile auch den Einkauf und könnte -
insbesondere für die häufig genannte Problematik der Integration der
verschiedenen Tools - einen entscheidenden Impuls bei der weiteren
Intensivierung der elektronischen Beschaffung geben.

Fazit:

Katalogsysteme, Ausschreibungstools und elektronische
Lieferantenbewertungen helfen dem Einkauf, seine Beschaffungsprozesse
zu optimieren. Sie führen mittlerweile zu messbaren Einsparungen in
den Unternehmen. "Unkoordinierte Bestellungen anderer Abteilungen am
Einkauf vorbei werden zurückgedrängt, wichtige Arbeitsabläufe
transparenter", sagt Studienleiter Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky,
Lehrstuhlinhaber für BWL und Industriebetriebslehre an der
Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Eine weitere Erkenntnis:
"Auch die beste Software kann ein fehlendes Fachkonzept nicht
ersetzen", so Bogaschewsky.

Ausführliche Studienergebnisse unter www.bme.de (Presse)



Pressekontakt:
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)
Sabine Ursel, Leitung Kommunikation
Bolongarostraße 82, 65929 Frankfurt
Tel.: 0 69/3 08 38-1 13, mobil: 01 63/3 08 38 00
E-Mail: sabine.ursel@bme.de
www.bme.de


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