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WEISSER RING SH hilft 1.674 Kriminalitätspfern / Forderung nach Traumaambulanzen bekräftigt

Geschrieben am 14-03-2013

Kiel (ots) - Das Rentnerehepaar verließ am Tage nur kurzfristige
ihr Reihenhaus. Nach einer halben Stunde kamen sie zurück. Die
Ehefrau sah beim Öffnen der Haustür noch einen "Schatten", ein Mann
flüchtete aus dem Haus durch das Erdgeschossfenster. Die Wohnung war
durchwühlt. Schmuck im Gesamtwert von ca. 18.000 Euro, den
überwiegend der Ehemann zu besonderen Anlässen selbst angefertigt
oder gekauft hatte, wurde gestohlen. Die Ehefrau leidet noch immer
unter dem Erlebnis, sie kann auch nicht verkraften, dass ihr
Wäscheschrank durchwühlt wurde, empfindet alles jetzt als
"schmutzig". Auch der Verlust der Schmuckstücke, die an viele
Lebenssituationen (Geburt der Kinder, Hochzeitsjubiläen usw.)
erinnern, ist für sie schmerzlich. Der Täter wurde nicht ermittelt.
Der WEISSE RING (WR) half mit einem Beratungsscheck für eine
psychotraumatologische Erstberatung sowie menschlichem Beistand und
länger andauernder, persönlicher Betreuung.

Das ist nur einer von insgesamt 1.674 Fällen, in denen der WEISSE
RING Schleswig-Holstein im Jahre 2012 Kriminalitätsopfer
unterstützte. Im Vorjahr waren es noch 1.537 ( 2010 = 1.381
Opferfälle). "Offenbar konnten wir unseren Bekanntheitsgrad weiter
steigern, so dass immer mehr Menschen die Hilfen des WEISSEN RINGS in
Anspruch nehmen" betont Uwe Döring, Landesvorsitzender des WR SH.

"Zahlreiche Opfer waren nach der Tat traumatisiert und benötigten
psychologische Hilfe, die wir dann auch vermittelt haben, wenn es
auch schwierig war" so Döring, "daher benötigen wir unbedingt
Traumaambulanzen, damit die betreffenden Opfer schnelle und wirksame
Hilfe erhalten können" bekräftig der WR-Landesvorsitzende. Ansonsten
waren die Hilfen des WR wieder sehr vielfältig.

Schon ein persönliches Gespräch, der Besuch am Krankenbett, die
Hilfestellung bei Behördengängen oder die Begleitung zu einem
anstehenden Gerichtstermin können dem Opfer das Gefühl geben, " ich
bin nicht allein!" Noch immer stehen im Mittelpunkt des öffentlichen
Interesses zumeist nur das Tatgeschehen, der Täter, seine Verfolgung
und Verurteilung. Doch für die Opfer von Verbrechen geht der Albtraum
weiter, denn in einem einzigen Augenblick hat sich ihr ganzes Leben
verändert. "Die ca. 150 ehrenamtlichen Opferhelferinnen und -helfer
des WEISSEN RINGS standen auch im vergangenen Jahr wieder an der
Seite der von Kriminalität und Gewalt betroffenen Menschen" erläutert
Döring und haben damit sehr viel zur Linderung der Not und des Leids
beigetragen. Die Zahl der weiblichen Opfer lag mit 1198 wieder
deutlich höher als die Zahl der männlichen Opfer mit 476, dabei
standen die Sexualdelikte mit 399 Straftaten (Vorjahr 387) wieder an
der unrühmlichen Spitze.

In vielen Fällen war eine finanzielle Unterstützung nötig. Der WR
stellte den Opfern bzw. den Angehörigen 262.282 Euro zur Verfügung
(229.946).

"Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben für die
ehrenamtliche Opferarbeit viel Zeit und Kraft investiert, nämlich
rund 26.000 Stunden aber sie tun es gerne", betont Uwe Döring, "sonst
wären sie nicht beim WR." Sie werden durch ein umfangreiches
Seminarangebot des WEISSEN RINGS auf diese schwere Arbeit
vorbereitet.

Mit Stefanie Kaehlcke hat der der WR-Landesverband nun eine neue
Jugendbeauftragte. WR-MitarbeiterInnen waren mit Infoständen auf
Stadtfesten, Messen oder sonstigen Veranstaltungen präsent und
hielten zahlreiche Vorträge über die Arbeit des WEISSEN RINGS. In
Husum und Westerland/ Sylt wurden die Ausstellungen "Opfer"
präsentiert.

Bürgerinnen und Bürger, die Zivilcourage gezeigt haben, wurden
gemeinsam mit der Polizei geehrt.

"Ich danke unseren Mitgliedern und den vielen Spendern und
Unterstützern, wir brauchen sie, denn es gibt für unsere Opferhilfen
keine staatlichen Zuschüsse," so Uwe Döring. Am 22. März ist der "Tag
der Kriminalitätsopfer". Dabei steht in diesem Jahr die Prävention im
Vordergrund. Dafür werden - grob geschätzt - noch nicht einmal ein
Euro pro Bundesbürger für kriminalpräventive Maßnahmen im Bund, in
den Ländern und in den Kommunen ausgegeben. "Das ist ein
Armutszeugnis für einen Rechtsstaat, zu dessen Aufgaben es auch
gehört, seine Bürgerinnen und Bürger vor kriminellen Gefahren zu
schützen" mahnt der WR-Landesvorsitzende.

Die kompletten Zahlen, auch zu den Delikten, können Sie hier
einsehen: http://ots.de/20Pox

Pressefotos finden Sie hier:
https://www.weisser-ring.de/internet/medien/pressefotos/index.html

WEISSER RING e. V.

Der WEISSE RING hat seit 1976 mit derzeit 420 Anlaufstellen ein
bundesweites Hilfsnetz für Kriminalitätsopfer aufbauen können. Mehr
als 3.000 ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen
den Opfern und ihren Familien mit Rat und Tat zur Seite, leisten
menschlichen Beistand und persönliche Betreuung, geben Hilfestellung
im Umgang mit den Behörden und helfen den Geschädigten auf
vielfältige Weise bei der Bewältigung der Tatfolgen. Weitere
Informationen finden Sie unter www.weisser-ring.de

Tag der Kriminalitätsopfer

Der "Tag der Kriminalitätsopfer" (22. März) erinnert an die
persönliche, rechtliche und wirtschaftliche Situation der durch
Kriminalität und Gewalt geschädigten Menschen, die auf Schutz,
praktische Hilfe und Solidarität unseres Gemeinwesens angewiesen
sind. Der WEISSE RING stärkt mit diesem Signal seit vielen Jahren das
öffentliche Bewusstsein und fordert Politik, Justiz und Verwaltung
zum Handeln auf. Inzwischen ist dieser Tag für viele Menschen zu
einem weithin sichtbaren Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung
geworden.



Pressekontakt:
WEISSER RING e. V.
Landesverband Schleswig-Holstein
Presse-und Öffentlichkeitsreferent
Günter Santjer
Tel. 04834 / 719 453
E-Mail: presse@wr-sh.de
www.weisser-ring.de/schleswig-holstein


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