(Registrieren)

conhIT 2013 - Ressourcenmanagement im Krankenhaus: Potenziale längst noch nicht ausgeschöpft

Geschrieben am 08-03-2013

Berlin (ots) - Der wachsende Kostendruck zwingt Krankenhäuser seit
Jahren, ihre internen Prozesse zu verbessern, um wettbewerbsfähig zu
bleiben. Noch sind dabei nicht alle Möglichkeiten ausgereizt. Ein
multidimensionales Ressourcenmanagement kann nicht nur zusätzliche
Effizienzreserven heben, sondern auch den Patienten nutzen. Auf der
conhIT 2013 diskutieren Hersteller und Anwender über die
IT-Anforderungen an ein modernes Ressourcenmanagement im Krankenhaus
und über die Hürden, die krankenhausweiten Lösungen derzeit noch im
Wege stehen.

Was modernes Ressourcenmanagement im Krankenhaus leisten kann,
lässt sich am besten am Beispiel der OP-Planung ablesen: "Hier hat
sich in den letzten Jahren sehr viel getan", sagt Angelika Händel vom
Universitätsklinikum Erlangen. "In vielen Kliniken können die am
Prozess beteiligten Mitarbeiter heute jederzeit sehen, wie die
aktuelle OP-Auslastung ist, was der Stand bei einzelnen Operationen
ist und wann der nächste Patient eingeschleust werden kann." Auch die
Bestellung von OP-Materialien und die Belegungsplanung sind ohne
IT-Unterstützung kaum noch denkbar.

Dass gerade der Operationstrakt in Sachen IT-gestütztes
Ressourcenmanagement ein Vorreiter ist, wundert nicht: "Ein
leerstehender Operationssaal kostet mehrere tausend Euro pro Stunde.
Das wollen sich die Krankenhäuser in Zeiten, in denen viele von ihnen
an der Grenze zur Wirtschaftlichkeit agieren müssen, nicht leisten",
betont Dr. Christoph Seidel, CIO am Klinikum Braunschweig. Zusammen
mit Angelika Händel, die auch als Vorstandsmitglied des Deutschen
Verbandes Medizinischer Dokumentare (DVMD) aktiv ist, hat Seidel,
u.a. Vorsitzender des Compentence Centers für die Elektronische
Signatur im Gesundheitswesen (CCESigG), auf der conhIT 2013 den
Vorsitz einer Kongress-Session zum Thema Ressourcenmanagement
übernommen.

Multidimensionales Ressourcenmanagement bringt maximalen Nutzen

Effizienzreserven bei der Ressourcenplanung schlummern auch
jenseits des Operationstrakts - nur sind sie da bisher noch längst
nicht überall mobilisiert. "Generell kann man sagen, dass das
IT-gestützte Ressourcenmanagement an den Stellen gut funktioniert, wo
es darum geht, aus dem klinischen Informationssystem einen Auftrag
auszulösen, beispielsweise für eine radiologische Untersuchung", so
Seidel. Diese Aufträge werden um medizinische Informationen ergänzt
und an die Bestellung eines Patiententransports gekoppelt. In vielen
Kliniken ist das ein effizienter und automatisierter Prozess.

Wenn es allerdings darum geht, komplexe Planungsprozesse mit
IT-Unterstützung zu organisieren, stoßen viele Krankenhäuser rasch an
Grenzen: "Sobald bei der Planung mehrere Faktoren gleichzeitig
berücksichtigt werden müssen, die vielleicht auch noch in
unterschiedlichen Abteilungen angesiedelt sind, wird es schwierig.
Mit einer solchen multidimensionalen Herangehensweise sind die
meisten IT-Systeme derzeit noch überfordert", so Händel.

Beispiele dafür gibt es viele. Ein krankenhausweites
Terminmanagement steht auf der Wunschliste zahlreicher Klinik-CIOs
ganz weit oben. Dafür müssten Informationen aus ganz
unterschiedlichen IT-Systemen berücksichtigt werden - im Alltag oft
ein Wunschtraum, insbesondere dann, wenn die Systeme nicht vom
gleichen Hersteller kommen. "Wir haben im Kliniksektor mit HL7 einen
hervorragenden Standard bei der Kommunikation von Information. Was
wir aber nicht haben, sind übergreifende Standards für das
Ressourcenmanagement", betont Seidel.

Effizienz ist auch im Interesse des Patienten

Die Industrie ist sich dieser Defizite bewusst, wie Andreas
Kassner vom Bundesverband Gesundheits-IT - bvitg e. V. betont: "Die
Komplexität des Klinikalltags führt dazu, dass der Mensch in vielen
Fällen noch immer als Schnittstelle herhalten muss. Es gibt deswegen
sicher einen Bedarf nach mehr Standardisierung. Die Krankenhäuser
sollten hier mit den Herstellern in den Dialog treten und konkrete
Verbesserungsvorschläge machen."

Klar ist: Ein effizientes Ressourcenmanagement im Krankenhaus
spart nicht nur Geld, sondern auch Nerven. "Bei guter
Ressourcenplanung muss es einfach nicht sein, dass Patienten den
ganzen Tag auf eine Operation warten oder sich in der Ambulanz die
Beine in den Bauch stehen", so Händel. Zwar ist ein Krankenhaus keine
Automobilfabrik. "Aber es sollte mit IT-Unterstützung schon möglich
sein, auch das Unplanbare zumindest in gewissen Grenzen planbar zu
machen."

Mehr zum Thema auf der conhIT 2013

Am conhIT-Donnerstag, dem 10. April 2013, berichten Experten in
der Kongress-Session 7 "Ressourcenmanagement" in mehreren Vorträgen
über aktuelle Erfahrungen aus der Krankenhauspraxis.

Auch im niedergelassenen Bereich profitieren Leistungserbringer
und Patienten von Tools zur Optimierung des Praxisbetriebes, etwa
durch die Online-Terminvergabe. Diesem Thema widmet sich, ebenfalls
am 10. April 2013, das conhIT-Forum "focus Online-Services von Ärzten
für Patienten".

Interessierte, die sich schon vor der conhIT über Produkte und
Dienstleistungen aus dem Themengebiet informieren möchten, können
über den conhIT-Virtual Market Place nach entsprechenden Ausstellern
suchen und bei Bedarf schon jetzt einen Gesprächstermin auf der
Industrie-Messe vereinbaren.

Über die conhIT - Connecting Healthcare IT

Die conhIT richtet sich an Entscheider in den IT-Abteilungen, im
Management, der Medizin und Pflege sowie Ärzte, Ärztenetze und MVZs,
die sich über die aktuellen Entwicklungen von IT im Gesundheitswesen
informieren, Kontakte in der Branche knüpfen und sich auf hohem
Niveau weiterbilden wollen. Als integrierte Gesamtveranstaltung mit
Industrie-Messe, Kongress, Akademie und Networking-Events bündelt sie
an drei Tagen die Angebote, die für die Branche attraktiv sind. Die
conhIT, die 2008 vom Bundesverband Gesundheits-IT-bvitg e.V. als
Branchentreff der Healthcare IT initiiert wurde und von der Messe
Berlin organisiert wird, hat sich mit über 270 Ausstellern und rund
5.300 Besuchern in den vergangenen Jahren zu Europas wichtigster
Veranstaltung rund um IT im Gesundheitswesen entwickelt.

Die conhIT 2013 wird in Kooperation von den Branchenverbänden
Bundesverband Gesundheits-IT - bvitg e. V., GMDS (Deutsche
Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und
Epidemiologie) e. V., BVMI (Berufsverband Medizinischer Informatiker)
e. V. sowie unter inhaltlicher Mitwirkung von KH-IT (Bundesverband
der Krankenhaus-IT-Leiterinnen/Leiter) e. V. und ALKRZ (Arbeitskreis
der Leiter der Klinischen Rechenzentren der Universitätskliniken
Deutschland) gestaltet.



Pressekontakt:
Bundesverband Gesundheits-IT - bvitg e.V.
Pressereferentin
Alexandra Gersing
Tel.: +49 (0)30 20622 5818
alexandra.gersing@bvitg.de


Messe Berlin GmbH
Andreas Dienemann
Pressereferent
Tel.: +49 (0)30 3038-2351
dienemann@messe-berlin.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

451376

weitere Artikel:
  • Einladung zu Wirtschaftspressekonferenz & Innovations-Rundgang der Internationalen Dental-Schau Köln (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren! Deutschland muss auf die Dauer mehr sein als "nur" der Weltmeister im Blechbiegen. Kanzlerin Angela Merkel hat es zur Eröffnung der weltgrößten Computermesse Cebit in Hannover deutlich gesagt: Maschinenbau und Autoindustrie allein reichten nicht aus, um hierzulande das Wachstum der Zukunft zu sichern. Man habe noch nicht ganz die Antwort, wo es denn genau herkommen solle - aus der IT? Einen anderen attraktiven Bereich, bisher freilich weniger stark beachtet, stellt die Dentalindustrie mehr...

  • SMA und STIEBEL ELTRON gemeinsam aktiv / Energiemanagement im 'Haus der Zukunft' (BILD) Holzminden/Niestetal (ots) - STIEBEL ELTRON, weltweit zu den Markt- und Technologieführern in den Bereichen 'Haustechnik' und 'Erneuerbare Energien' zählendes Unternehmen, und die SMA Solar Technology AG, weltweit führend im Bereich der Systemtechnik für Photovoltaikanlagen, geben Kooperation auf der ISH bekannt. Der Gedanke ist faszinierend: Eine Wärmepumpe schaltet sich ein, wenn erneuerbare Energie von der Sonne ausreichend und kostengünstig zur Verfügung steht. Im Augenblick nicht benötigte Energie lagert das System mehr...

  • Bessere Karrierechancen für Hochqualifizierte: Randstad Professionals ist "Top Arbeitgeber 2013" (BILD) Köln (ots) - Bereits im dritten Jahr in Folge wurde der Personaldienstleister Randstad Professionals vom CRF Institute für seine hervorragende Personalarbeit ausgezeichnet. 2013 trägt das Unternehmen erneut das Zertifikat "Top Arbeitgeber". Mit dem Gütesiegel würdigt die unabhängige Organisation jedes Jahr Unternehmen mit herausragendem Mitarbeitermanagement. Im Mittelpunkt steht die objektive Bewertung von Vergütung und Sozialleistungen, Arbeitsbedingungen, Innovationsmanagement, Unternehmenskultur sowie Aus- und Weiterbildung mehr...

  • CeBIT: Lehrer entwickeln mit Hasso-Plattner-Institut innovative Ideen für attraktiveren Informatikunterricht -------------------------------------------------------------- Das HPI auf der CeBIT http://ots.de/38BqM Fotos von der CeBIT http://ots.de/KgcQf -------------------------------------------------------------- Hannover (ots) - Ideen für einen attraktiveren Informatikunterricht haben Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Deutschland zwei Tage lang während Innovationsworkshops auf der CeBIT entwickelt. Am Stand des Hasso-Plattner-Instituts (Halle 9, A34) machten rund 20 Pädagogen aus Niedersachsen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, mehr...

  • Elephants Club auf der CeBIT mit überwältigender Resonanz Hannover (ots) - Das neue Vorstandstrio des gemeinnützigen Elephants Club e.V. hatte zur traditionellen "Elephants Club Executive Night @ CeBIT" eingeladen - und damit eine überwältigende Resonanz ausgelöst. Mehr als 150 geladene Gäste konnten Andreas Dripke (Präsident und Vorstandsvorsitzender), Anton Hofmeier (Vorstand) und Guido Stratmann (Vorstand) begrüßen. Das diesjährige Elephanten-Treffen entpuppte sich wieder einmal als eine gelungene Mischung aus liebgewonnener Tradition und neuen Kreisen, die erstmals zu dem "Club der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht