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"Der Markt ist sicher in Westeuropa schwächer, als erwartet". (AUDIO)

Geschrieben am 05-03-2013

Genf (ots) -

Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche im Exklusiv-Interview auf dem
Genfer Automobil Salon zur aktuellen Marktsituation, zur
Markt-Initiative der Chinesen, zur Verjüngung der Marke Mercedes-Benz
und zur Internationalisierung der Führungsebene im Daimler-Konzern
INTERVIEW MIT DR. DIETER ZETSCHE

Anmoderation

Der Automobilsalon in Genf gilt als wichtigste europäische Messe
im Frühjahr. Ob es nach der Messe auch in der wichtigsten deutschen
Industrie ein "Frühjahrserwachen" gibt, ist noch nicht sicher.
Mercedes-Benz zumindest verkauft mehr Autos als im Vorjahr und geht
davon aus, dass das zweite Halbjahr marktseitig etwas stärker sein
wird. Im Exklusiv-Interview äußert sich Daimler-Chef Dr. Dieter
Zetsche nicht nur zur aktuellen Marktsituation, sondern auch zum
Auftritt der Chinesen in Genf, zur Verjüngung der Marke Mercedes-Benz
und zur angestrebten Internationalisierung der Führungsebene im
Daimler Konzern.

1. Herr Dr. Zetsche, wie wichtig ist in diesem Jahr der Genfer
Automobil Salon für die Autoindustrie?

Genf ist jedes Jahr eine wichtige Messe. Wir haben hier
meteorologisch und von den Märkten her den Frühling, den wir testen
können, der sich sicherlich in Europa noch nicht so gut anlässt,
zumindest was die Märkte angeht, uns trotzdem aber das Gefühl gibt,
wo das Sediment ist, was die neuen Produkte sind, die sich hier
präsentieren. zusätzlich ist Genf eine sehr sympathische Messe. Die
Strecken sind nicht so lang, insofern freuen wir uns jedes Jahr auf
Genf, aber gleichzeitig ist es auch wichtig, sich gut vorzubereiten
und auch die richtigen Schlüsse mitzunehmen. (0:41)

2. 130 Weltpremieren finden am (heutigen) Dienstag in den
Messehallen statt. Auch Ihr Unternehmen hat mit dem neuen CLA, dem A
45 AMG zwei Weltpremieren gezeigt. Die Konkurrenz ist groß?

Das ist richtig. Auf der anderen Seite bin ich immer sehr froh,
wenn ich anschließend die Ratings sehe - share of voice. Welche
Produktneuheit wie aufgenommen wurde. Und da sehen wir uns immer in
den ersten Fünf, insofern ist 130 schön, aber wie viele da hinterher
noch kommen, ist nicht so relevant. (0:20)

3. Die chinesische Automarke Qoros hat drei Weltpremieren in Genf
angekündigt. Überraschen Sie die Aktivitäten der Chinesen?

Nun, das ist für mich ein völlig natürlicher Schritt. Der
chinesische PKW-Markt ist der größte der Welt. Wir sehen natürlich
eine große Anzahl chinesischer Hersteller, die in diesem Markt tätig
sind. Dass diese sich auch über den Markt hinaus im Export betätigen,
ist alles andere als überraschend. Das wird sicherlich am unteren
Ende des Volumenmarktes beginnen. Der Weg zum Premiummarkt ist ein
sehr, sehr langer , insofern wird es Mercedes direkt über lange Jahre
nicht beeinflussen, aber die Gesamtautomobilindustrie natürlich
schon, aber letztendlich sind wir alle so gut, weil wir einen
intensiven Wettbewerb haben und wenn dort mehr Wettbewerb auftritt
kann uns das alle nur besser machen. (0:42)

4. Sie haben zwei Weltpremieren gezeigt, die beide eine jüngere
Klientel ansprechen. Welche Strategie steckt dahinter?

Ich möchte immer wieder betonen: Die Kunde, die jung geblieben
sind, sind uns hochwillkommen und eine sehr loyale und ganz, ganz
wichtige Basis für unseren Absatz. Wenn wir aber stärker wachsen
wollen, dann müssen wir darüber hinaus wachsen, in weitere
Kundensegmente und da sind Zielgruppen sicherlich jüngere Kunden und
auch mehr weibliche Kunden. Die neuen Kompakten sind hervorragend
aufgestellt, um beides zu adressieren, Sie finden auch viel
Sympathien bei älteren Kunden, aber eben zusätzlich auch bei jungen
und da liegt eine riesen Chance für uns. (0:43)

5. Wie wichtig sind Autos wie der A 45 AMG oder der CLA für's
Image?

Es ist ja so, dass die Marke und das Produkt immer in einer
Wechselwirkung stehen. Um junge Produkte erfolgreich vermarkten zu
können, muss unsere Marke auch dynamisch genug sein und durch junge
Produkte wird unsere Marke dynamischer und jünger. Deshalb sind
natürlich solche Spotlights, auch wenn sie in der Zahl der verkauften
Fahrzeuge keine große Rolle spielen, gerade für die Markenentwicklung
extrem wichtig und da ist ganz bestimmt der A45 ein absolutes
Traumfahrzeug, insbesondere da der Spaß mit dem Fahrzeug mit der
Vernunft gepaart bleibt, bei einem Verbrauch von 6,9 Liter ein
wirklich attraktiver Wert. (0:40)

6. Sie haben sich und dem Unternehmen das Ziel gesetzt, 2020
wieder die Nummer 1 im Premium-Segment zu sein. Sind Sie auf dem
richtigen Weg?

Ganz eindeutig. Wir haben bisher in diesem Jahr sehen können, dass
wir außerhalb von China bereits praktisch gleich viel mit BMW und
mehr als Audi verkaufen. China gehört dazu, das heißt ganz sicherlich
ist eine stärkere Entwicklung wieder in China ein Kernaufgabenfeld
für uns, daran arbeiten wir. Insgesamt gesehen zeigen aber unsere
neuen Produkte auf der ganzen Welt hervorragende Resonanz und
eindeutig, dass wir auf dem richtigen Weg sind. (0:27)

7. In einem Interview hat der Daimler Personal-Vorstand Wilfried
Porth angekündigt, die Führungsspitze des Unternehmens zu
internationalisieren. Warum ist das Ihrer Meinung nach nötig?

Nun, wir verkaufen weniger als 20 Prozent unserer Produkte in
Deutschland, das heißt also, wir müssen ein bestmögliches Verständnis
für die Märkte auch außerhalb von Deutschland haben und das kann man
einerseits gewinnen in dem man rund um den Globus tätig ist, wie ich
beispielsweise das Glück hatte in der Vergangenheit zu sein. Aber
natürlich noch viel überzeugender dadurch, dass man auch verschiedene
Länder der Welt in seinem Führungskreis zusammenführen kann. Ein
Schritt dahin sind mehr und mehr Gesellschaften im Ausland, die wir
durch Locals, durch lokale Mitarbeiter führen lassen. Jüngste
Beispiele sind hier unsere größte Auslandsgesellschaft Mercedes-Benz
USA oder die ganz wichtige Auslandsgesellschaft in Japan wo wir
jeweils einen nationalen Chef eingesetzt haben in jüngerer
Vergangenheit. Und daraus können sich dann auch diejenigen
rekrutieren, die Morgen im Gesamtunternehmen Verantwortung auch aus
Deutschland heraus tragen. (1:04)

8. Lassen Sie uns zum Schluss nach einen Ausblick auf das
bisherige und das restliche Jahr 2013 werfen. Wie war der Start und
was erwarten Sie in den kommenden 9 Monaten?

Was die Marktseite angeht, ist sicherlich der Start in Europa
etwas schwächer Marktseitig als wir uns das alle gewünscht haben. Wir
bei Mercedes verkaufen mehr als im vergangenen Jahr in Europa, selbst
unter diesen Randbedingungen. Andere Märkte, wie beispielsweise USA
sind gut gestartet. Wir hoffen und gehen davon aus, dass das zweite
Halbjahr Marktseitig etwas stärker sein wird. Was unsere eigene
Gefühlslage angeht, sind unsere eigenen Produkte hier entscheidend
und da sehen wir sehr, sehr positive Resonanz. Wir gewinnen
Marktanteil praktisch rundherum, und wir haben ja den größten Trumpf
noch im Ärmel. Das ist die Vorstellung der neuen S-Klasse im Sommer
dieses Jahres und das ist natürlich für uns das wichtigste Produkt
überhaupt. (0:50)

Abmoderation

Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche im Interview auf dem
Internationalen Automobilsalon in Genf.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.



Pressekontakt:
Ansprechpartner:
Mercedes-Benz, Jörg Howe, 0711 17 41341
all4radio, Hermann Orgeldinger, 0711 32777590


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