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LVZ: Brüderle gegen SPD-Plan zum bebilderten Wahlzettel für Analphabeten: Wir sind kein Staat aus der 4. Welt

Geschrieben am 01-03-2013

Leipzig (ots) - Die von der SPD aus Rücksicht auf Analphabeten in
Deutschland gewünschte Bebilderung des Bundestagswahlzettels stößt
auf Ablehnung bei der FDP und auf Skepsis beim Bundesverband
Alphabetisierung. Rainer Brüderle, Fraktionschef der Liberalen im
Bundestag, sagte der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe):
"Wir sollten mit unserem Wahlzettel nicht in die Bildersprache
abgleiten, so als seien wir ein Staat aus der 4. Welt." Entscheidend
sei, dass man als Staat "nicht resigniert vor der Bildungsaufgabe,
wonach alle Bürger ein Recht darauf haben, lesen und schreiben zu
können". Peter Hubertus, Gründungsmitglied und Geschäftsführer des
Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung, meinte gegenüber
der Zeitung, es sei zwar "nicht schädlich", wenn man auf Wahlzetteln
auch mit bekannten Logos von Parteien zur besseren Wiedererkennung
arbeite. Aber es stelle sich die Frage "ob und für wie viele Menschen
ein solcher Logo-Wahlzettel wirklich hilfreich wäre". Man könne
relativ leicht Logos für SPD oder CDU unterscheiden, so wie dies bei
Aldi, Lidl oder Coca Coca der Fall sei. "Aber der entscheidende Punkt
ist, wie will man eine begründete Wahlentscheidung treffen, wenn
jemand nicht lesen und nicht schreiben kann?" Der
Alphabetisierungsexperte verwies darauf, dass es rund 7,5 Millionen
funktionale Analphabeten in Deutschland gebe. Aber lediglich 300 000
Menschen könnten allenfalls einzelne Buchstaben unterscheiden. Zwei
Drittel davon seien Migranten ohne Wahlmöglichkeit in Deutschland.
"Ich vermute, dass höchstens 100 000 Personen von der Idee der SPD
grundsätzlich betroffen wären", sagte Peter Hubertus.



Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/233 244 0


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