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Grünen-Studie: Unternehmen kassieren bis zu neun Euro in Telefon-Warteschleifen

Geschrieben am 15-02-2013

Hamburg (ots) - Telefon-Warteschleifen sind für Verbraucher in
Deutschland trotz gesetzlicher Verschärfungen weiterhin sehr teuer.
Nach einer Untersuchung der Grünen-Bundestagsfraktion, die dem
Radioprogramm NDR Info vorliegt, nutzen Unternehmen so genannte
"nachgelagerte telefonische Warteschleifen", um bei Kunden
abzukassieren. Besonders teuer bei den Test-Anrufen, die die Grünen
im Januar und Februar dieses Jahres gemacht haben, war die
Warteschleife eines deutschen E-Mail-Dienstleisters. Nach sieben
Minuten Wartezeit auf einen persönlichen Berater fielen demnach
Kosten in Höhe von neun Euro an.

Im Durchschnitt haben die Unternehmen mit 0900er-Nummern 1,80 Euro
berechnet. Bei der bislang letzten Untersuchung dieser Art konnten
die Grünen allerdings noch einen deutlich höheren Durchschnittsbetrag
in Höhe von 2,50 Euro ermitteln. Am längsten habe mit zehn Minuten
die Vermittlung eines Beraters bei einem Telefonproduzenten gedauert.
Der durchschnittliche Minutenpreis war hier aber deutlich geringer.

Die Grünen-Bundestagsfraktion hat bereits drei Mal Untersuchungen
dieser Art durchgeführt. Die Verbraucherschutz-Expertin der Fraktion,
Bärbel Höhn, forderte auf NDR Info: "Warteschleifen müssen komplett
kostenfrei sein. Das wäre wirklich verbraucherfreundlich." In diesem
Zusammenhang kritisierte sie Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner,
CSU, die für die aktuelle Gesetzeslage verantwortlich sei. "Die von
ihr in Kraft gesetzte Übergangsregelung bringt nichts, und ich denke,
das war auch so geplant." Denn angeblich sollen die ersten zwei
Minuten in einer Warteschleife kostenfrei sein. De facto habe sich
nichts geändert und Aigner eine Scheinlösung erarbeitet, so Höhn.

Ab dem 1. Juni dieses Jahres gilt ein verändertes
Telekommunikationsgesetz. Danach sind Telefon-Warteschleifen nur noch
dann erlaubt, wenn sie - das betont auch die Bundesnetzagentur -
"kostenfrei sind". Nach der derzeitig geltenden Übergangslösung sind
Warteschleifen bei kostenpflichtigen 0180- und 0900-Nummern nur noch
dann erlaubt, wenn der Anrufer entweder einen Festpreis zahlt oder
wenn in den ersten zwei Minuten nach Verbindungsbeginn überhaupt
keine Kosten anfallen. "Eigentlich müsste man aber sehr klar sagen:
Warteschleifen mit Bandansagen sind kostenfrei", sagte Höhn.

Für diese Untersuchung hat die Grünen-Bundestagsfraktion mehrfach
50 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Service-Hotlines angerufen,
darunter vor allem 0180- und 0900-Nummern von Fluglinien, Handy- und
Kommunikationsanbietern, außerdem Reiseportale.

Rückfragen an NDR Info: Arne Meyer, Korrespondent NDR Hörfunk im
ARD-Hauptstadtstudio Berlin, Tel.: 030/2288-3520



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
presse@ndr.de
http://www.ndr.de


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