(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Handball-WM

Geschrieben am 10-01-2013

Bielefeld (ots) - Am 4. Februar 2007 sahen 16,17 Millionen
Menschen das Finale der Handball-WM zwischen Deutschland und Polen in
der ARD. Das bescherte dem Ersten einen Marktanteil von 58,3 Prozent.
Fünf Jahre später freuten sich mehr als acht Millionen Zuschauer mit,
als die Beach-Boys Jonas Reckermann/Julius Brink Olympia-Gold
gewannen. Es geht also: Eine Trend- oder Randsportart und die
zweitpopulärste Ballsportart in Deutschland locken Zuschauer an. Der
Handball schafft dabei sogar Zahlen, die denen des Fußballs ähneln.
Wobei wir schon beim Problem sind: Der große Bruder kassiert das Geld
und zusätzlich noch die mediale Verbreitung, die das übertragene
Event dann zusätzlich interessant macht für die werbende Wirtschaft.
Natürlich ist es so, dass von den knapp 27 Millionen im Deutschen
Olympischen Sportbund Organisierten die relativ meisten Fußballer
sind (rund sieben Millionen). Das heißt aber auch, dass die absolute
Mehrheit sich für mindestens eine weitere Art der Leibesertüchtigung
begeistern kann. Dies interessiert die öffentlich-rechtlichen
Sendeanstalten wenig. Die pumpen einen Großteil der Fernsehgebühren
in wenige Trends, sogar für eine der teuersten Sportmarken, die
Fußball-Champions-League, ist Geld da. In den guten alten Zeiten -
die eben auch alt und nie nur gut waren - war das anders. Da fanden
sich Randsportarten im TV wieder. Allerdings auch gerne mal gegen
Bezahlung, also, die Sportverbände mussten zahlen, damit das TV
übertrug. Aber immerhin. So konnten wenigstens die Sponsorengelder
generiert werden, die helfen konnten, Einnahmeeinbußen in anderen
Bereichen auszugleichen. Aber natürlich ist es zu billig, die Geld-
und Wahrnehmungskluft allein auf die TV-Anstalten zu schieben. So
sagte die aktuelle Volleyball-Botschafterin Tanja Hart-Schneider
selbstkritisch über ihre Sportart: »Bei uns ist es ja verpönt, Star
zu sein. Da gilt vor allem das Team. Aber vielleicht müssen wir auch
mal einen entwickeln.« Ganz ohne Helden geht es eben nicht. Aber mit
ihnen funktioniert es leider auch nicht immer. So bleibt Tischtennis
trotz Timo Boll in der Nische. Und ob sich der Biathlon-Run ohne
Magdalena Neuner halten wird . . . Und beim Handball? Da fällt den
Meisten außerhalb der Handball-Region Ostwestfalen-Lippe der Name
Stefan Kretzschmar ein. Der spielt seit 2007 allerdings nicht mehr.
Und Heiner Brand ist, bei allem Respekt für den Weltmeister und
Weltmeistermacher, auch nicht gerade das, was man einen hippen Typen
nennt. In den nächsten zwei Wochen hat der Handball wieder seine
große Chance. Seine letzte? Die des Wintermärchens 2007 hat er
richtig böse vertändelt. Jetzt sollte er zeigen, dass große Männer
große Quote garantieren. Und die TV-Anstalten sollten lernen: Guter
Sport präsentiert garantiert gute Quote. Und das tut TV und Sport
gut.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

440561

weitere Artikel:
  • Westdeutsche Zeitung: Manfred Rekowski ist der neue Präses der rheinischen Kirche = von Frank Uferkamp Düsseldorf (ots) - Man darf es getrost als Überraschung werten, dass Manfred Rekowski der neue Präses der rheinischen Kirche wird. Klare Favoritin war schließlich für Außenstehende Petra Bosse-Huber, die lange Jahre Vize-Präses und in der Öffentlichkeit deutlich präsenter war als Rekowski. Doch der Wuppertaler setzte sich gegen die Wuppertalerin durch. Die dritte Bewerberin, die Ostberlinerin Ellen Ueberschär, hatte wie erwartet keine realistische Chance. Nun also Rekowski. Er hat das Vertrauen der Mehrheit gerade auch deshalb, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu USA / Film / Oscar Osnabrück (ots) - Schwarzer Award? Für deutsche Produktionen sind historische Stoffe ein deutlicher Oscar-Vorteil: Bei "Blechtrommel" und "Leben der Anderen" hat das geholfen. Diesmal scheint Hollywood sich aber auch mal für die Geschichte des eigenen Landes zu interessieren: Mit "Lincoln" und "Django Unchained" zählen gleich zwei Sklaverei-Filme zu den Favoriten - wenn auch sehr unterschiedliche. Man darf gespannt sein, was besser ankommt: der wüste Spaghetti-Western von Tarantino oder Spielbergs feierliche Beschwörung des mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Ein eleganter Abschluss - Kommentar von Lucas Wiegelmann über Sir Simon Rattles Ausstieg bei den Berliner Philharmonikern Berlin (ots) - Einer der begehrtesten Jobs der Klassikwelt wird neu ausgeschrieben: Sir Simon Rattle, seit 2002 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, wird seinen noch bis 2018 laufenden Vertrag nicht mehr verlängern. Er werde dann kurz vor seinem 64.Geburtstag stehen, sagte Rattle am Donnerstag, und als gebürtiger Liverpooler "kann man diesen besonderen Geburtstag nicht ohne die Frage der Beatles ,Will you still need me when I'm 64?' begehen". Er sei sicher, "dass es dann an der Zeit ist, dass jemand anderes die große und großartige mehr...

  • WAZ: "Jungsein ist nicht alles" Schauspieler Jügen Vogel spricht im Interview über die ewige Jugend Essen (ots) - Undressierte Männer in schwierigen Lebenslagen - so was liegt ihnen im Blut. Jürgen Vogel und Götz George haben zum ersten Mal einen TV-Film zusammen gemacht. Zum Interview mit der WAZ-Mediengruppe kommt Vogel in schwarzer Lederjacke und nachdenklicher Stimmung und spricht übers Altwerden und übers Jungbleiben. Von Julia Emmrich. George wird dieses Jahr 75 - und er macht das vor: Alt werden, aber ein starker Typ bleiben. Jürgen Vogel: Götz ist jedenfalls ein richtiger Kerl. Nicht so ein Kopfschauspieler. mehr...

  • Allgemeine Zeitung Mainz: Kirche im Dorf lassen / Kommentar zu Preußlers Kinderbüchern Mainz (ots) - Der Sarotti-Mohr fordert schon längst nicht mehr zum Schokoladen-Konsum auf, und auch der Abzählreim von den "Zehn kleinen Negerlein" ist wie von allein aus dem Kinderalltag verschwunden. Der Zeitgeist, der sich in der Regel ja zuerst im Sprachgebrauch niederschlägt, verlangt nach anderer Wortwahl. Und wenn man sich die Sünden der Vergangenheit ins Gedächtnis zurückruft, ist das ja auch keineswegs nur von Übel. Die Art jedoch, wie inzwischen ganze Hundertschaften selbst ernannter Sprachpuristen Filme, Broschüren und Bücher mehr...

Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht