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Vincent Strauss, Geschäftsführer Comgest: "Chinas Banken und Schattenbanken machen uns Sorgen"

Geschrieben am 03-01-2013

Frankfurt (ots) - Reich der Mitte steht vor den gleichen
Herausforderungen wie Westeuropa in den 1970er Jahren / In der
Euro-Krise wurde bisher nur "Zeit gekauft" / Systemische Risiken der
Banken müssen eliminiert werden / Warren Buffett sollte in Rente
gehen

Frankfurt, 3. Januar 2013 - Der Geschäftsführer der Pariser
Investmentboutique Comgest und Manager eines der erfolgreichsten
Emerging Market Fonds Magellan C, Vincent Strauss, sieht in Chinas
Bankenwelt erhebliche Risiken. "Vor allem die Banken und
Schattenbanken machen uns Sorgen. Aktuell sind unter den zehn
teuersten Banken der Welt fünf chinesische. Wenn es neun sind, wie
damals in Japan, wird es kritisch", sagte Strauss im Interview mit
dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe 2/2013, EVT: 4. Januar).
Trotz der starken Wachstumsraten der chinesischen Wirtschaft in den
vergangenen Jahren sei er sicher, dass "China auf mittlere Sicht
gravierende Probleme bekommen wird". China stehe schon jetzt und vor
allem mittelfristig vor den gleichen Herausforderungen wie Westeuropa
in den 1970er Jahren.

Aus seiner grundsätzlichen Skepsis gegenüber Banken machte Strauss
im Interview mit "Börse Online" keinen Hehl: "Wir verabscheuen
Risiken. Das heißt automatisch, dass wir nicht in Banken
investieren." Spätestens seit 2008 wisse jeder, dass selbst
Bankmanager die Risiken in ihren Bilanzen nicht kennen. Wie könnten
sich da Investoren anmaßen, diese bewerten zu können. Nach wie vor
sei die Finanzbranche der einzige Sektor, in dem Manager schlechte
Ergebnisse abliefern könnten, ohne dass das Unternehmen pleite gehe.
"Banken sind und bleiben für uns tabu", so der Comgest-Manager.

Ein Ende der Euro-Krise ist für Strauss nicht in Sicht: "Solange
wir die Probleme des Finanzsektors nicht lösen, wird uns die Krise
verfolgen. Bisher haben wir nur Zeit gekauft." Deshalb habe es für
ihn Priorität, "die systemischen Risiken der Geldhäuser zu
eliminieren und Banken zu verstaatlichen". Es sei nicht hinnehmbar,
dass Banken "immer größer werden und Casino spielen". Als erstes
müssten deshalb Bankmanager haftbar gemacht werden. Bezüglich des
Themas Verstaatlichung von Banken sei er selbst in Brüssel vorstellig
geworden. Allerdings wolle man dort nichts davon hören:
"Durchwursteln ist angesagt. Deshalb bin ich fest davon überzeugt,
dass wir erst dann wieder auf den Wachstumspfad zurückfinden werden,
wenn das Bankenproblem gelöst ist."

Strauss, der seit über 30 Jahren seinen Beruf ausübt, sieht seine
berufliche Rolle künftig stärker als kritischer Fragesteller und
Sparringspartner. So lange wie Warren Buffett werde er mit Sicherheit
nicht dabei bleiben. Warren Buffett, den er lange bewundert habe,
handele aus seiner Sicht unverantwortlich, da er mit 82 noch nicht
seine Nachfolge geregelt hat: "Er sollte in Rente gehen!"



Pressekontakt:
Stefanie Burgmaier, Chefredakteurin 'Börse Online'
Tel.: 0 69/15 30 97 -87 40
E-Mail: burgmaier.stefanie@guj.de
www.boerse-online.de


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