(Registrieren)

Fakultäten verlieren an Einfluss: Studie des Stifterverbandes zeigt grundlegenden Wandel der Hochschulorganisation

Geschrieben am 18-12-2012

Essen (ots) - Exzellenzcluster, Graduiertenschulen, Colleges: Die
Hochschulen krempeln ihre Forschungs- und Lehrstrukturen komplett um.
Die klassischen Fakultäten verlieren zunehmend an Bedeutung. Eine
aktuelle Analyse des Stifterverbandes und der Heinz Nixdorf Stiftung
zeigt, dass sich die Hochschulorganisation in der Forschung zunehmend
an Themen und in der Lehre an Zielgruppen ausrichtet. Dabei entstehen
profilierte und einflussreiche neue Organisationseinheiten jenseits
der Fakultäten. Treiber des Umbaus sind große Förderprogramme wie die
Exzellenzinitiative, Profilbildung und Hochschulautonomie.

Fast 80 Prozent der Universitäten haben bereits neue, quer zu den
Fakultäten liegende Forschungseinheiten etabliert. Das sind etwa
Exzellenzcluster, Wissenschaftskollegs oder gemeinsame Institute mit
Unternehmen. In der Lehre ist die Verbreitung von Colleges,
fakultätsübergreifenden Schools oder Auslandsdependancen mit bis zu
60 Prozent etwas niedriger. Der Trend geht weiter: Drei von vier
Rektoren gehen davon aus, dass sich Forschung und Lehre in den
kommenden Jahren noch stärker fächerübergreifend an Themen ausrichten
werden. Ein grundlegender Paradigmenwechsel steht der
Studieneingangsphase bevor. Rund die Hälfte der Rektoren ist der
Überzeugung, dass der Start ins Studium zukünftig nicht mehr von den
Fächern, sondern fächerübergreifend organisiert wird. "Während die
aktuelle Diskussion um Differenzierung im Hochschulsystem
hauptsächlich neue Hochschultypen wie 'Spitzenuniversitäten' oder
'Lehruniversitäten' kreist, zeigt unsere Analyse, dass die
schleichende Revolution der Differenzierung vor allem innerhalb der
Hochschulen stattfindet", sagt Volker Meyer-Guckel, stellvertretender
Generalsekretär des Stifterverbandes. Horst Nasko, Vorstand der Heinz
Nixdorf Stiftung, weist auf die gestiegenen Erwartungen an
Hochschulen hin: "Mit den neuen Organisationseinheiten beteiligen
sich Hochschulen an der Lösung von großen gesellschaftlichen
Herausforderungen und der Erschließung neuer Studierendengruppen. Sie
sind von großer Bedeutung für ein zukunftsfähiges Hochschulsystem."

Die Studie "Jenseits der Fakultäten - Hochschuldifferenzierung
durch neue Organisationseinheiten für Forschung und Lehre" von
Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung basiert auf
Experteninterviews, einer Auswertung von Fallbeispielen und einer
Umfrage unter Hochschulrektoren und -präsidenten. Die Studie wurde
von Deloitte Deutschland und von der Deloitte Stiftung unterstützt.
Sie ist im Internet abrufbar unter: http://www.stifterverband.de/jdf



Pressekontakt:
Mathias Winde, Tel.: (030) 322 982 - 501,
E-Mail: mathias.winde@stifterverband.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

437800

weitere Artikel:
  • EU-Debatte um Fristenverkürzung bei der Hauptuntersuchung / ADAC: Mehr Prüfungen bringen nicht mehr Verkehrssicherheit / Club erwartet zusätzliche Belastung für Autofahrer von 630 Mio. Euro München (ots) - Die EU will ältere Fahrzeuge ab sieben Jahre künftig jedes Jahr zur Hauptuntersuchung (HU) schicken. Die Verkehrsunfallforschung an der Technischen Universität Dresden hat nun in einer Erweiterung einer bereits bestehenden Studie erneut nachgewiesen, dass eine solche Maßnahme keinen signifikanten Nutzen für die Verkehrssicherheit hat. Laut ADAC, der die Studie in Auftrag gegeben hat, drohen dem Autofahrer durch eine Verkürzung der Prüffristen bei der Hauptuntersuchung neue finanzielle Belastungen. Bei einer durchschnittlichen mehr...

  • Börnsen: Bund gibt mehr für Kultur aus, Länder weniger Berlin (ots) - Am gestrigen Montag ist der Kulturfinanzbericht 2012 erschienen, der einen Überblick über die öffentliche Finanzierung von Kultur und kulturnahen Bereichen in Deutschland gibt. Dazu erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup): "Der Kulturfinanzbericht 2012 überbringt prinzipiell hoffnungsvolle Botschaften: Die Auswirkungen der Finanz-und Wirtschaftskrise auf die öffentlichen Kulturausgaben konnten durch die von der Bundesregierung ergriffenen Konjunkturmaßnahmen mehr...

  • Bündnis gegen die Elektronische Gesundheitskarte warnt nach Affäre im Gesundheitsministerium vor Datenlecks Hamburg (ots) - Das breite Bündnis 'Stoppt die e-Card' aus Ärzten, Patientenverbänden und Bürgerrechtlern warnt nach der schweren Spionageaffäre im Gesundheitsministerium vor den besonderen Risiken von Lobbyismus und Datenlecks im Gesundheitswesen. Die unmittelbare Nähe der Lobbyisten zu den Entscheidern sieht das Bündnis mit großer Sorge. "Der Vorfall wirft ein bezeichnendes Licht auf die politische Kultur und den Einfluss der Gesundheitsindustrie," sagt Dr. Silke Lüder, Sprecherin des Bündnisses. "Das von der FDP geführte Ministerium mehr...

  • Westfalen-Blatt: Bildungsexperte Dr. Rainer Dollase kritisiert Inklusion an Schulen - Vorabbericht WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) Bielefeld (ots) - Diskriminierend, teuer, ineffizient: Der Bielefelder Bildungsforscher Dr. Rainer Dollase kritisiert das Konzept der Inklusion. Der gemeinsame Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Schülern sei wesentlich problematischer, als die Verfechter eingestehen wollten, sagt der emiritierte Professor (69) der Universität Bielefeld in einem Interview mit dem Westfalen-Blatt (Bielefeld). Die Politik müsse begreifen, dass man nicht alles wegfördern könne. "Es ist eine komplette Illusion zu glauben, dass man alle mehr...

  • Berliner Zeitung: Zum Berliner Flughafen BER: Berlin (ots) - Noch peinlicher als eine erneute Verschiebung der BER-Eröffnung wäre es, wenn sich diese Region weiterhin in Selbstgeißelung erginge. Als Beobachter hat man längst den Eindruck, als gäbe es einen fast schon masochistischen Wettbewerb darum, wer die pessimistischsten Zweifel äußert. Sicher, die Planer und Politiker haben viel falsch gemacht. Doch die Deppen der Nation sind die Berliner und Brandenburger deshalb nicht. Pressekontakt: Berliner Zeitung Redaktion Telefon: +49 (0)30 23 27-61 00 Fax: +49 (0)30 mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht