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Schwäbische Zeitung: Lebensmodelle akzeptieren - Kommentar

Geschrieben am 17-12-2012

Leutkirch (ots) - Ihr Kinderlein kommet..." Nächste Woche stimmen
wir wieder freudig dieses alte Weihnachtslied an. Doch jetzt wird
noch einmal darüber diskutiert, warum in Deutschland die Lust am
Kinderkriegen so gering geworden ist - wer oder was daran Schuld
trägt und wie man gegensteuern kann. Dabei ist diese Diskussion
längst überflüssig geworden. Man kann Frauen nicht in die Mutterrolle
drängen, weder mit Betreuungsgeld noch mit genügend Kita-Plätzen oder
Betriebskindergärten.

Es wird vielmehr höchste Zeit, die Veränderungen, die unsere
Gesellschaft in den vergangenen zehn bis 15 Jahren durchgemacht hat,
zu erkennen und zu akzeptieren. Viele Frauen sind heute bestens
ausgebildet und besetzen attraktive Arbeitsplätze. Die Erwartungen an
unseren Lebensstandard sind mittlerweile so hoch geworden, dass Paare
auf ein zweites Einkommen kaum noch verzichten wollen oder können.
Die Frau, die Karriere macht und deshalb bewusst keine Kinder
bekommt, genießt heutzutage durchaus Anerkennung. Vielleicht leider
sogar mehr als die Mutter, die ihren Beruf aufgibt, um die Kinder zu
Hause erziehen zu können. Und sie genießt mehr Anerkennung als die
berufstätige Mutter, die ihr Kind kurz nach der Geburt in eine Kita
gibt. Hobbys, Freizeitaktivitäten und Freundschaften genießen heute
einen viel höheren Stellenwert als früher. Kurzum: Kinder stellen für
viele Deutsche nicht mehr einen zentralen Lebensbereich dar.

Natürlich ist es die Pflicht unserer Politiker, Rahmenbedingungen
zu schaffen, die es möglich machen, Beruf und Familie unter einen Hut
zu bringen. Doch es ist auch ihre Schuldigkeit, sich mit den
veränderten Lebensmodellen vieler junger Deutscher abzufinden und
darauf zu reagieren. Man muss keine Prophetin sein, um vorherzusagen,
dass auch in zehn Jahren die Geburtenrate nicht deutlich gestiegen
sein wird. Die Überalterung unserer Gesellschaft ist natürlich ein
Riesenproblem. Es ist dringend angeraten, über Lösungen und
Finanzierungsmodelle nachzudenken, unabhängig von den Diskussionen um
Vereinbarkeit von Beruf und Elternschaft.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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