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4 Prozent weniger Privatinsolvenzen / Steigende Fallzahlen in der jüngsten und ältesten Altersgruppe (BILD)

Geschrieben am 13-12-2012

Hamburg (ots) -

Die Zahl der Privatinsolvenzen ist in Deutschland weiterhin
rückläufig. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2012 sinken die
Fallzahlen bei Privatpersonen und ehemaligen Selbstständigen um 4,0
Prozent auf 98.945 Fälle. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle
Studie "Schuldenbarometer 1.- 3. Quartal 2012" von Bürgel. Die
Hamburger Wirtschaftsauskunftei prognostiziert, dass 2012 zum zweiten
Mal in Folge weniger Privatpersonen Insolvenz anmelden müssen als im
Vorjahr. "Aktuell gehen wir davon aus, dass es bis Jahresende zu
130.000 Privatinsolvenzen kommen wird. Das entspricht dem Niveau von
2009", erklärt Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin. "Für
diesen Trend sind stabile Arbeitsmarktdaten mit knapp 2,8 Millionen
Arbeitslosen und die Tatsache verantwortlich, dass Bundesbürger beim
Geld ausgeben und der Kreditaufnahme vorsichtiger geworden sind."

Der bundesweite Rückgang bei den Privatinsolvenzen trifft auf zwei
Alterssegmente nicht zu: Bei den Bundesbürgern in der Altersgruppe 60
Jahre und älter verzeichnet die Untersuchung 1,3 Prozent mehr
Privatinsolvenzen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bei den
jungen Erwachsenen bis 25 Jahre steigen die Werte sogar um plus 3,8
Prozent.

Überwiegend sind Männer von einer Privatinsolvenz betroffen
(Anteil: 58,4 Prozent), weil sie in den betroffenen Familien oft als
Hauptverdiener für ausstehende Verbindlichkeiten aufkommen müssen.
Bei den 36- bis 45-Jährigen ist der Männeranteil mit 61,8 Prozent am
höchsten. In relativen Zahlen ausgedrückt kommen 144
Privatinsolvenzen auf 100.000 männliche Einwohner. Bei den Frauen
sind es hingegen 99 Privatinsolvenzen je 100.000 weibliche Einwohner.

Ein detaillierter Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass bei den
18- bis 25-Jährigen häufiger Frauen in die Schuldenfalle tappen. Ihr
Anteil in dieser Altersgruppe liegt bei 56,1 Prozent. Während in den
ersten drei Quartalen 2012 gegenüber dem Vergleichszeitraum des
Vorjahrs 5,1 Prozent mehr Frauen bis 25 Jahre
Privatinsolvenz anmelden mussten, fällt die Zunahme bei den
männlichen Schuldnern in der Altersgruppe mit plus 2,1 Prozent
geringer aus. Bei den Über-60-Jährigen ist der Anstieg hingegen bei
den Männern stärker (plus 1,9 Prozent) als bei den Frauen (plus 0,3
Prozent). Während im Segment der 18- bis 25-Jährigen vor allem
alleinerziehende Frauen die eigentliche Risikogruppe darstellen, sind
bei den Bundesbürgern über 60 Jahre vor allem Arbeitnehmer mit einem
geringen Einkommen gefährdet. Diese sind häufig geringfügig oder
befristet beschäftigt, oder sie arbeiten in Teilzeit. Neben dem
weiter sinkenden Rentenniveau tragen Arbeitslosigkeit und
Niedriglöhne dazu bei, dass immer mehr Menschen im Alter von Armut
bedroht sind.

Im absoluten Vergleich meldet das bevölkerungsreiche
Nordrhein-Westfalen in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 die
meisten Privatinsolvenzen(23.528 Fälle). Im relativen Vergleich in
Bezug auf die Einwohnerzahl kommen jedoch die meisten Fälle aus
Bremen (253 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner). Es folgen
Niedersachsen (160)und Schleswig-Holstein (159). Der
Bundesdurchschnitt rangiert im Untersuchungszeitraum bei 121 Fällen
je 100.000 Ein-wohner. Am besten abgeschnitten haben im relativen
Vergleich Bayern mit 87 Fällen je 100.000 Einwohner,
Baden-Württemberg (89) und Hessen (108).

In 15 Bundesländern sind die Fallzahlen rückläufig. Einziger
Ausreißer ist Thüringen mit plus 2,9 Prozent mehr Privatpleiten im
Untersuchungszeitraum. Den stärksten Rückgang verbucht Hamburg mit
13,6 Prozent weniger Fällen, gefolgt von Hessen (minus 10,9 Prozent)
und Bremen (minus 7,5 Prozent).

Die Hauptursachen für Privatinsolvenz sind nach wie vor
Arbeitslosigkeit, dauer-haftes Niedrigeinkommen, gescheiterte
Selbstständigkeit, gescheiterte Immobilienfinanzierung sowie Trennung
und Scheidung. Außerdem tragen mangelnde Erfahrungen im Umgang mit
Finanzen und Banken, ein unpassendes Konsumverhalten und ein
Einkommensrückgang vor allem bei den Jüngeren massiv dazu bei, dass
Bundesbürger in eine Insolvenz schlittern.

Privatpersonen haben vor allem bei Kreditinstituten,
Versandhändlern, Versicherungen, Behörden, Vermietern,
Energieversorgern und Telefongesellschaften Schulden. Die
durchschnittliche Schuldenhöhe der Betroffenen liegt bei 32.700 Euro;
in der jüngsten Altersgruppe fällt dieser Wert niedriger aus.

Die gesamte Studie "Schuldenbarometer 1.-3. Quartal 2012" finden
Sie auf unserer Homepage unter http://ots.de/WdP2b

Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG ist mit 60 Büros in
Deutschland eines der führenden Unternehmen für Wirtschafts- und
Bonitätsinformationen sowie Inkassodienstleistungen. Bürgel ist ein
Tochterunternehmen der Euler Hermes Deutschland AG (Allianz Group)
und der EOS Holding GmbH (Otto Group).



Pressekontakt:
Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de , Tel.: 040 / 89 803 - 582


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