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Bain Medien-Studie: "Creating Value in the Digital Age"

Geschrieben am 12-12-2012

München / Zürich (ots) - Die Umgestaltung der Medienlandschaft
durch das digitale Zeitalter geht in die nächste Runde

- Bain-Studie identifiziert fünf Trends, die die digitale Medien-
und Content-Industrie in Zukunft maßgeblich beeinflussen werden

- Anhaltende und hohe Innovationsgeschwindigkeit im Buch-, Musik-
und Videospielemarkt erfordert hohe Anpassungsfähigkeit dieser
Bereiche

- Neue Nutzungsgewohnheiten durch Tablet-Computer und Smartphones

- Schwellenländer sind die treibende Kraft für die aktuell
positive Entwicklung der Content-Industrie

Der weiter wachsende Appetit der Internetnutzer auf digitale
Inhalte und neue Erlebniswelten im Netz ist für die Medienbranche
Herausforderung und Chance zugleich. Ab Ende dieses Jahres wird die
Content-Industrie wirtschaftlich wieder an den Erfolg der Jahre vor
2008 anknüpfen können. Die treibende Kraft sind dabei die
Schwellenländer. Das ist das zentrale Ergebnis der aktuellen
Medien-Studie von Bain & Company mit dem Titel "Creating Value in the
Digital Age", die im vierten Jahr in Folge durchgeführt wurde.

Im Rahmen der Studie befragte die Managementberatung weltweit mehr
als 6.000 Verbraucher in acht Ländern (USA, Großbritannien,
Frankreich, Deutschland, Russland, China, Indien und Brasilien) zu
ihrem Nutzungsverhalten von Medien und Endgeräten. Während die
Musik-Branche sich mittlerweile auf den durch das Internet
ausgelösten Umbruch eingestellt hat und sich mit digitalen Formaten
neu ausrichtet, beschäftigen sich die Hersteller von Tablet-Computern
damit, die rapide angestiegene Nutzung von audiovisuellen Formaten
(wie Fernsehen, Video oder Video-Spiele) auf mobilen Endgeräten
benutzerfreundlicher und vielfältiger zu gestalten. Bei Videospielen
bringen Smartphones neue Impulse. Zudem gewinnen eBooks weltweit an
Akzeptanz. "Unsere Studie zeigt, dass das Feld auch in Zukunft
äußerst turbulent bleibt und noch weit vom Stadium einer reifen
Branche entfernt ist", sagt Matthias Budde, Partner bei Bain &
Company und Leiter der deutsch/schweizer Technologie-, Medien- und
Telekommunikations-Praxisgruppe. "Wir können in der Content-Industrie
in Zukunft weiterhin mit enormen Neuerungen rechnen."

Fünf grundlegende Trends werden die Innovationen in der
Medienlandschaft maßgeblich beeinflussen

- Auswahl - Verbraucher wünschen Zugriff auf eine möglichst
unbegrenzte Auswahl an Inhalten.

Beispiel: Das Buchverzeichnis bei Amazon, dem großen
amerikanischen E-Commerce-Versandhaus, wuchs seit dem Jahr 2005 um
das Neunfache, von 2,3 Millionen Titeln auf heute 20 Millionen.

- Personalisierung - Auf Kundeninteressen kann immer besser
eingegangen werden.

Beispiel: Beim US-amerikanischen Unternehmen Netflix, das den
Verleih von Film-DVDs sowohl per Post als auch als Video-on-Demand
anbietet, stieg der Anteil der Kunden, die die automatisch erzeugten
Empfehlungen von Netflix auswählten, von 60 Prozent im Jahr 2005 auf
heute 75 Prozent.

- Verdichtung - Immer mehr Internetnutzer wenden sich
leistungsstarken digitalen Plattformen zu.

Beispiel: Der Anteil der Suchmaschine Google an Erträgen aus
Onlinewerbeaktivitäten stieg von 22 Prozent im Jahr 2005 auf heute 42
Prozent.

- Online-Community - Die Dynamik sozialer Netzwerke - auch im
Hinblick auf die Auswahl digitaler Inhalte - ist immens.

Beispiel: Die Zahl der aktiven Facebook-Nutzer stieg in den
vergangenen sieben Jahren um das 167fache an, von 6 Millionen im Jahr
2005 auf 1 Milliarde im Jahr 2012.

-Engagement - Internet-Nutzer und Communities greifen Themen auf,
können auf sie Einfluss nehmen ("like") und sie zum Erfolg führen.

Beispiel: Kickstarter, eine Internetplattform zur
Projektfinanzierung mittels einer Vielzahl von Spendern, wuchs in den
vergangenen zwei Jahren um das Zwölffache, von 28 Millionen auf 330
Millionen Nutzer

Angesichts dieser Trends werden sich die Medien auf ganz
unterschiedliche Weise entwickeln:

Der Musikmarkt stabilisiert sich

In der Musikindustrie deuten mehrere Anhaltspunkte darauf hin,
dass sich die Branche stetig konsolidiert. Weltweit wird heute
bereits gut ein Drittel der Musik aus dem Internet heruntergeladen
oder gestreamt. In Frankreich und Deutschland sind es erst 22
Prozent, dafür sind es in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland,
Indien und China) bereits 42 Prozent. Bain erwartet, dass im Jahr
2012 erstmalig die digitalen Musikverkäufe die Verkäufe von
herkömmlichen CDs übersteigen werden.

Die Rolle von sozialen Netzwerken bei Musikempfehlungen nimmt zu.
In den USA und Großbritannien stieg der Anteil der aufgrund von
Social-Media-Empfehlungen gekauften Titel von 40 Prozent im Jahr 2009
auf 48 Prozent im Jahr 2012. In China nahm er während desselben
Zeitraums von 63 Prozent auf 70 Prozent zu.

Der Tablet-Computer revolutioniert das Fernsehen

Videofähige Tablets wie das iPad verändern die Art und Weise, mit
der Filme und Videos angeschaut werden und leiten das Zeitalter des
"Social TV" ein. Laut Bain-Studie nutzt bereits ein Drittel aller
US-Internetnutzer einen Tablet-Computer zum Anschauen von Filmen. In
Brasilien, China und in Großbritannien sind es sogar schon 40
Prozent. Die Hälfte derer, die einen Tablet-Computer besitzt, hat dem
klassischen Fernsehen den Rücken gekehrt. Diese Nutzer wählen ihre
Inhalte wie Nachrichten oder Filme lieber selbst aus statt das
vorgegebene Programm anzusehen.

Mehr als die Hälfte der Tablet-Nutzer in den USA, Deutschland und
Frankreich ist an modernen, interaktiven Fernsehformaten wie
Sendungen mit Meinungsabgabe, Abstimmungen oder Quiz-Fragen
interessiert. Die Mehrheit der Verbraucher in den USA und
Großbritannien gab zudem an, mit Werbung bei neuen, originellen
TV-Programmen einverstanden zu sein. 16 Prozent würden sogar eine
Gebühr für die Nutzung der Programmangebote in Kauf nehmen.

eBooks mischen die Buchmärkte zunehmend auf

Das Angebot digitaler Bücher wird laut der aktuellen Studie bisher
erst in den USA und Großbritannien in größerem Umfang angenommen.
Fast die Hälfte der Verbraucher dort hat bereits eBooks gelesen, im
Schnitt jährlich drei. In den USA haben eBooks inzwischen einen
Marktanteil von 15 Prozent, in Großbritannien sind es 6 Prozent.
Deutschland und Frankreich liegen dagegen mit eBook-Marktanteilen von
1 Prozent beziehungsweise 2 Prozent noch weit zurück.

eBook-Clubs haben speziell in den BRIC-Ländern großes Potenzial.
70 Prozent der Verbraucher geben dort an, dass sie an einer
jährlichen Subskription interessiert wären, wenn der eBook-Preis dann
um 10 bis 20 Prozent niedriger läge. In Frankreich und Deutschland
sind nur 50 Prozent der Nutzer an eBook-Clubs interessiert, in den
USA und Großbritannien sogar nur 30 Prozent. Drei Viertel der
BRIC-Leser zeigen sich während des eBook-Lesens gegenüber Werbung
aufgeschlossen; in anderen Märkten ist es nur rund die Hälfte.

Videospiele erobern das Smartphone

Im Jahr 2014 wird bereits in 3 von 10 Haushalten eine
Spielekonsole vorhanden sein. Gespielt wird aktuell zu 43 Prozent auf
Computern, zu 34 Prozent auf Spielkonsolen und zu 11 Prozent auf
Smartphones. 38 Prozent aller Smartphone-Besitzer nutzen dieses Gerät
auch bereits für Videospiele. Bei den Spielern, denen Tablet-Computer
zur Verfügung stehen, wird das Smartphone nur zu 12 Prozent zum
Spielen genutzt, das Tablet dafür zu 33 Prozent.

Die Nutzung von Smartphone, Tablet oder Konsole ist auch eine
Frage der Art des Spiels: Spieler, die mobile Geräte zum Spielen
nutzen, verbringen weltweit gesehen rund ein Drittel ihrer Spielzeit
mit Social Network-Spielen. In den USA sind Online-Spiele mit
Community-Kontakt besonders beliebt: Hier spielen rund 15 Prozent der
Gamer mehrheitlich Social Network-Spiele, während es in Frankreich
und Deutschland 10 Prozent, in den BRIC-Staaten nur 8 Prozent sind.

"Digitale Plattformen erhöhen nicht nur die Content-Tiefe sondern
schaffen auch Interesse an Neuem", sagt Matthias Budde. "Für die
Content-Industrie ist der gegenwärtige Appetit der Verbraucher auf
digitale Medien einerseits eine gewaltige Herausforderung.
Andererseits bietet er auch große Chancen sowohl für traditionelle
Medienunternehmen als auch für Anbieter digitaler Plattformen, wenn
sie es schaffen, für den Verbraucher Ordnung in das digitale
Informations-Chaos zu bringen."

Die Bain Medien-Studie "Creating Value in the Digital Age" können
Sie in englischer Sprache unter www.bain.de herunterladen.

Über die Studie

Bain & Company führte im Juli 2012 eine Online-Befragung von über
6.167 Verbrauchern (älter als 15 Jahre) durch. Davon stammen 1.018
Verbraucher aus Frankreich, 1.000 aus Großbritannien, 1.000 aus den
USA, 1.014 aus Deutschland, 553 aus Russland und 582 aus Brasilien.
Unter den Befragten stammen zudem je 500 Verbraucher aus indischen
und chinesischen Ballungsräumen. Diese Personengruppe bildet einen
repräsentativen Schnitt der nationalen bzw. städtischen
Bevölkerungen, der u.a. sämtliche Alters- und Einkommensklassen,
sowie Berufs- und Ausbildungsgruppen erfasst. Autoren der Studie sind
Patrick Behar, Bain-Partner in Paris und Leiter der Technologie-,
Medien- und Telekommunikations-Praxisgruppe in Europa, dem Nahen
Osten und Afrika sowie Laurent Colombani, Bain-Partner und Leiter der
Media & Entertainment Initiatives in Frankreich.

Bain & Company

Strategische Beratung, operative Umsetzung, messbare Ergebnisse:
Mit diesem unternehmerischen Ansatz ist Bain & Company eine der
weltweit führenden Managementberatungen. Gemeinsam mit seinen Kunden
arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu erreichen und
damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der
ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft der Kunden und
Strategien, aus einem starken Kern heraus neue Wachstumsfelder zu
erschließen. Seit Gründung 1973 lässt sich Bain dabei an den
Ergebnissen seiner Beratungsarbeit finanziell messen. Bislang waren
Bain-Berater weltweit für über 4.900 große und mittelständische
Unternehmen tätig. Insgesamt unterhält die Beratung 48 Büros in 31
Ländern und beschäftigt 5.400 Mitarbeiter, 600 davon im
deutschsprachigen Raum. www.bain.de, www.bain-company.ch



Pressekontakt:
Julia Henry, Bain & Company Germany, Inc., Karlsplatz 1, 80335
München
Tel: +49 (0)89 5123 1428, Mobil: +49 (0)151 5801 1428, E-Mail:
julia.henry@bain.com


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