(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Entspanntes 2013, Kommentar zur KfW von Kai Johannsen

Geschrieben am 06-12-2012

Frankfurt (ots) - Frank Czichowski, dem Treasurer der KfW, muss
beim Blick auf 2013 nicht angst und bange werden. Im Gegenteil, denn
vor ihm liegt ein entspanntes Jahr. 70 Mrd. bis 75 Mrd. Euro muss er
am Markt aufnehmen. Das wird problemlos zu bewältigen sein, und zwar
zu extrem günstigen Konditionen.

Ein Ende der Staatsschuldenkrise in der Eurozone ist nicht in
Sicht. Zwar hat die Ankündigung von Mario Draghi, Chef der
Europäischen Zentralbank, alles Erforderliche für den Erhalt des Euro
zu tun, bei Peripherie-Bonds für eine Aufhellung der Stimmung
gesorgt, weil Investoren wieder Risiken auf die Bücher nahmen. Dies
bedeutet aber nicht, dass risikolose Assets aus den Portfolios
geworfen wurden, denn ein kräftiger Renditeanstieg bei Bundesanleihen
blieb aus. Auch die KfW konnte im zweiten Halbjahr recht gut von der
Nachfrage nach liquiden, sicheren Papieren mit Rendite-Pickup
profitieren.

Im Fall von Spanien, das Marktteilnehmer seit geraumer Zeit als
nächsten Hilfskandidaten im Blick haben, geht es nicht um die Frage,
ob das Land mit dem Hilferuf kommt, sondern nur um den Zeitpunkt. Das
könnte durchaus schon im ersten Quartal 2013 so weit sein. Erste
Signale dafür gibt es bereits. In dieser Woche schafften die Spanier
bei einer Bondmarktauktion nicht das angepeilte Maximalvolumen. Das
gab es schon seit längerem nicht mehr. Selbst wenn die EZB bei einem
Rettungsantrag Spaniens mit stützenden Bondkäufen zu Hilfe eilen
wird, wird die Unsicherheit nicht aus dem Markt verschwinden. Denn
jedem ist klar, dass auch das nicht die Lösung der Schuldenkrise sein
wird. Sichere Papiere werden also ein Verkaufsschlager bleiben. Und
davon hat die KfW genug. Angesichts der hohen Nachfrage nach Safe
Haven Assets, wozu KfW-Titel wegen ihrer Bund-Garantie zählen, könnte
der Treasurer der Bank auch gut das Doppelte des angekündigten
Volumens absetzen, wenn auch mit Preiszugeständnissen.

Wo die Reise bei den Renditen hingehen kann, zeigt der Blick nach
Frankreich. Cades, der Verwalter der französischen
Sozialversicherungsschulden, bringt seine Bonds mittlerweile ohne
Aufschlag zu den Staatspapieren des Landes an den Markt. Und Cades
hat noch nicht einmal eine explizite Staatsgarantie. KfW-Titel weisen
zum Bund noch einen Spread von 25 Basispunkten auf. Die Chancen
stehen also gut, dass die KfW 2013 auf Bund-Niveau rutscht, nicht nur
wegen der extrem hohen Nachfrage, sondern auch deshalb, weil der Bund
aller Voraussicht nach das Emissionsvolumen seiner Anleihen
haushaltsbedingt zurückschrauben wird.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

435292

weitere Artikel:
  • Börsen-Zeitung: Entspanntes 2013, Kommentar zur KfW von Kai Johannsen Frankfurt (ots) - Frank Czichowski, dem Treasurer der KfW, muss beim Blick auf 2013 nicht angst und bange werden. Im Gegenteil, denn vor ihm liegt ein entspanntes Jahr. 70 Mrd. bis 75 Mrd. Euro muss er am Markt aufnehmen. Das wird problemlos zu bewältigen sein, und zwar zu extrem günstigen Konditionen. Ein Ende der Staatsschuldenkrise in der Eurozone ist nicht in Sicht. Zwar hat die Ankündigung von Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank, alles Erforderliche für den Erhalt des Euro zu tun, bei Peripherie-Bonds für eine mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / ThyssenKrupp Osnabrück (ots) - Befreiungsschlag Wo hat man so etwas je gesehen: Ein Konzern von Weltrang feuert den halben Vorstand. Es ist ein schmerzhafter Vorgang für ThyssenKrupp. Aber er ist auch erforderlich, um den schwer angeschlagenen Stahlriesen zu sanieren. Er hat Milliardenbeträge in Süd- und Nordamerika versenkt. Zwar ist es leicht, hinterher alles besser zu wissen. Aber ein Debakel dieses Ausmaßes hätte nicht sein müssen, wenn der geschasste Vorstand Edwin Eichler rechtzeitig gewarnt hätte. Er musste daher zu Recht gehen. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / ThyssenKrupp Osnabrück (ots) - Befreiungsschlag Wo hat man so etwas je gesehen: Ein Konzern von Weltrang feuert den halben Vorstand. Es ist ein schmerzhafter Vorgang für ThyssenKrupp. Aber er ist auch erforderlich, um den schwer angeschlagenen Stahlriesen zu sanieren. Er hat Milliardenbeträge in Süd- und Nordamerika versenkt. Zwar ist es leicht, hinterher alles besser zu wissen. Aber ein Debakel dieses Ausmaßes hätte nicht sein müssen, wenn der geschasste Vorstand Edwin Eichler rechtzeitig gewarnt hätte. Er musste daher zu Recht gehen. mehr...

  • Die Europäische Weltraumorganisation entscheidet sich für ukrainische Raketentriebwerke Kiew, Ukraine (ots/PRNewswire) - Ukrainische Raketentriebwerke sind schwer zu übertreffen. Die Europäische Weltraumorganisation stattet das obere Modul seiner Vega-Rakete mit einem ukrainischen RD-869-Raketentriebwerk mit flüssiger Kraftstoffnutzung aus. Mit der Konstruktion der Vega, die leichtgewichtigste Rakete im Arsenal, wird Europa in die Lage versetzt, Raketen aller Klassen zu starten, ohne dabei von Russland oder den Vereinigten Staaten abhängig zu sein, berichtet das ukrainische ICTV. Die heutigen technologischen mehr...

  • Die Europäische Weltraumorganisation entscheidet sich für ukrainische Raketentriebwerke Kiew, Ukraine (ots/PRNewswire) - Ukrainische Raketentriebwerke sind schwer zu übertreffen. Die Europäische Weltraumorganisation stattet das obere Modul seiner Vega-Rakete mit einem ukrainischen RD-869-Raketentriebwerk mit flüssiger Kraftstoffnutzung aus. Mit der Konstruktion der Vega, die leichtgewichtigste Rakete im Arsenal, wird Europa in die Lage versetzt, Raketen aller Klassen zu starten, ohne dabei von Russland oder den Vereinigten Staaten abhängig zu sein, berichtet das ukrainische ICTV. Die heutigen technologischen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht