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Westdeutsche Zeitung: CDU-Parteitag =

Geschrieben am 04-12-2012

Düsseldorf (ots) - An Bundeskanzlerin Angela Merkel führt kein Weg
vorbei - nicht bei der Rettung der europäischen Gemeinschaftswährung
und erst recht nicht bei der CDU. Nur Altkanzler Helmut Kohl wurde im
Jahr 1990 ähnlich überzeugend als Parteichef wiedergewählt. Damals
war das vor allem dem allgemeinen Freudentaumel nach der
Wiedervereinigung geschuldet. Heute ist die Situation eine andere:
Angela Merkel ist die CDU. Ohne sie ist die Partei nichts.

Merkel ist das größte Pfund der Partei, aber auch ihr größtes
Problem. Sie kann historisch hohe Umfragewerte für sich verbuchen,
die andere Politiker neidisch machen. Könnten die Bundesbürger ihren
Kanzler direkt wählen, wäre Merkel der Posten weitere vier Jahre
sicher. Sie wird als Weltenlenkerin und Euro-Retterin wahrgenommen,
ohne deren Segen keine wichtigen Entscheidungen fallen, sei es in
Brüssel oder Berlin. In diesem Licht sonnt sich die CDU und vergisst
darüber, sich als Partei zu positionieren. Und sie ignoriert, dass
für Merkel der Parteiposten nicht mehr ist als ein Nebenjob.

Die Christdemokraten haben sich in den vergangenen Jahren Stück
für Stück von konservativen Positionen verabschiedet. Elf
Landtagswahlen sind verloren gegangen, die Menschen gerade in den
Großstädten werden nicht mehr erreicht. Nicht zuletzt hat man sich
von den kleinen Koalitionspartnern treiben lassen.

Ein Parteitag ist dann zwar ein schönes Instrument, um sich neues
Selbstbewusstsein einzuhauchen, doch nötig ist ein Konzept für die
Zukunft, mit dem sich die Wähler wieder identifizieren können. Es
reicht nicht aus, sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit
auszuruhen. Sicher, Deutschland ist der Musterschüler Europas. Doch
wir sollten nicht vergessen, dass die frühere rot-grüne Regierung mit
der Agenda 2010 den Grundstein für den heutigen Erfolg legte.

Lange wird die CDU der Frage nicht mehr ausweichen können, was
nach Merkel kommt. Kronprinzen müssen aufgebaut werden. Das hat die
Kanzlerin bislang erfolgreich zu verhindern gewusst. Julia Klöckner
ist so eine, die die Partei langfristig in die Zukunft führen könnte.
Ihr hervorragendes Ergebnis als Vize ist ein Signal. Doch machen wir
uns nichts vor: Aufbruch sieht anders aus.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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