(Registrieren)

Westfalenpost: Angela, die Einzigartige Von Winfried Dolderer

Geschrieben am 04-12-2012

Hagen (ots) - Ein Parteitag ist nicht der Ort, selbstkritisch
Einkehr zu halten. Ein bevorstehendes Wahljahr nicht der ideale
Zeitpunkt, um in Sack und Asche zu gehen. Insofern hätte Angela
Merkel ihr Publikum nur überraschen können, wenn sie in Hannover
nicht das Selbstbewusstsein zur Schau getragen hätte, das gestern an
ihr zu besichtigen war. Dass sie der erfolgreichsten Regierung seit
1990 vorsteht, nicht weniger als das sollen wir ihr glauben.

Und wenn Popularitätswerte ein Maßstab sind, so hat sie zu Sack
und Asche auch keinen Anlass. Trotz oder genauer gesagt wegen der
"turbulenten Zeiten", aller Mäkelei der Opposition am Zickzack ihres
Euro-Kurses ungeachtet: Die Bürger vertrauen ihr. Die Überzeugung,
dass niemand sonst ein unentwirrbares Knäuel besser zu entwirren
vermag, ist das Kapital, von dem sie zehrt. Die Euro-Krise ihre
Chance.

Weniger kraftstrotzend steht ihre Partei da, deren einst fest
gefügtes Weltbild sich unter dieser Vorsitzenden verflüssigt hat. Aus
einer männerdominierten Traditions-Truppe ist ein nach allen Seiten
anschlussfähiges, Zeitgeist-kompatibles Gebilde geworden, in dem
heute die starken Frauen das Sagen haben.

Die Merkel'sche Umpolung der CDU - in Wahlerfolgen hat sie sich
freilich nicht ausgezahlt. Die Macht in den Ländern bröckelt. Mit
Karlsruhe ist jetzt eine weitere großstädtische Bastion nach 42
Jahren abhanden gekommen.

Was tun? Merkels fast 98 Prozent bei der Wiederwahl sind so
gesehen ein Akt der Kapitulation: Die CDU ergibt sich Angela der
Einzigen. Sie hat außer ihr nichts mehr, worauf sie setzen könnte.
Merkels Machtfülle - ein Anlass zur Sorge um ihre Partei.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

434317

weitere Artikel:
  • Allg. Zeitung Mainz: Selbstbewusst / Kommentar zum CDU-Parteitag Mainz (ots) - Jeder Parteitag ist eine Mischung aus viel Krönungsmesse, viel Jubelarie, viel Seelenmassage und ein wenig Klagemauer. Dass sich ein Parteitag selbst kasteit, war, wenn auch selten, schon zu besichtigen, kann aber nicht ohne Weiteres erwartet oder gar verlangt werden. Angela Merkel erwies sich gestern in Hannover einmal mehr als Musterschülerin Helmut Kohls. Der erntete seine größten Triumphe bei Parteikonventen meist dann, wenn er vortrug, was alle schon wussten, jedoch mit so viel Enthusiasmus, dass die Delegierten mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Selbstbewusst / Kommentar zum CDU-Parteitag Mainz (ots) - Jeder Parteitag ist eine Mischung aus viel Krönungsmesse, viel Jubelarie, viel Seelenmassage und ein wenig Klagemauer. Dass sich ein Parteitag selbst kasteit, war, wenn auch selten, schon zu besichtigen, kann aber nicht ohne Weiteres erwartet oder gar verlangt werden. Angela Merkel erwies sich gestern in Hannover einmal mehr als Musterschülerin Helmut Kohls. Der erntete seine größten Triumphe bei Parteikonventen meist dann, wenn er vortrug, was alle schon wussten, jedoch mit so viel Enthusiasmus, dass die Delegierten mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Israel darf kritisiert werden - Kommentar Leutkirch (ots) - Vor den Kameras werden sich Israels Premier Netanjahu und Kanzlerin Merkel freundlich begrüßen, ein Lächeln wird über ihre Gesichter huschen. Und das wird es dann gewesen sein. Das angekündigte "offene" Gespräch zwischen beiden dürfte kühl ausfallen, gleich was immer behauptet werden wird. Wie Frankreich, Großbritannien und die Vereinten Nationen sieht Deutschland den angekündigten Ausbau von jüdischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten als großes Hindernis für den Frieden. Netanjahu hatte mit mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Israel darf kritisiert werden - Kommentar Leutkirch (ots) - Vor den Kameras werden sich Israels Premier Netanjahu und Kanzlerin Merkel freundlich begrüßen, ein Lächeln wird über ihre Gesichter huschen. Und das wird es dann gewesen sein. Das angekündigte "offene" Gespräch zwischen beiden dürfte kühl ausfallen, gleich was immer behauptet werden wird. Wie Frankreich, Großbritannien und die Vereinten Nationen sieht Deutschland den angekündigten Ausbau von jüdischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten als großes Hindernis für den Frieden. Netanjahu hatte mit mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Verstörung in Hannover - Kommentar Leutkirch (ots) - Bei einem solchen Wahlergebnis für die CDU-Vorsitzende ist Misstrauen angebracht. Nicht weil es nicht mit rechten Dingen zugegangen wäre, sondern weil fast 98 Prozent nach Ratlosigkeit klingen. Diese Partei sucht nach einem Weg. Und sie schart sich hinter einer Frau, von der sie meint, sie kenne ihn. Aber eigentlich müsste die Bundeskanzlerin nach der Wahl nicht erklären, sie sei platt, sondern ausrufen, sie fürchte sich. Merkels Unbeirrbarkeit hat etwas Verstörendes. Nicht nur für dieses Land, sondern für ihre mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht